Betrug bei Bauaufträgen: Firmen um eine Million Euro geprellt
WELS. Wegen eines mutmaßlichen Millionenbetrugs in der Baubranche stehen in Wels zwei Unternehmer vor Gericht.
Wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges müssen sich in Wels derzeit zwei Unternehmer verantworten. Der Baumeister (43) und sein mutmaßlicher Komplize (43) sollen mittels eines Firmenkonstruktes andere Unternehmer zu Bauarbeiten für Wohnungsprojekte beauftragt, die Rechnungen aber nie bezahlt haben.
Der in der Anklageschrift aufgelistete Gesamtschaden der zehn betroffenen Firmen beträgt rund eine Million Euro. Die Taten sollen sie zwischen 2013 und 2016 begangen haben. Diese Woche fand in Wels die erste Hauptverhandlung statt.
Die beiden Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. Sie argumentierten u. a. mit "Mängelrügen", warfen mutmaßlichen Opfern vor, die Bauaufträge nicht ordnungsgemäß durchgeführt zu haben, weshalb die Beschuldigten die gestellten Rechnungen berechtigterweise nicht beglichen hätten.
In einem Fall geht es etwa um eine Wohnanlage samt Tiefgarage in Schörfling. Ein namhaftes Unternehmen wurde beauftragt und das Projekt laut Anklage auch "auftragsgemäß" durchgeführt. Anfangs seien noch Teilzahlungen geleistet worden, auch Verbesserungswünschen kam die mutmaßlich betrogene Firma nach. Doch auf Mahnschreiben für die restlichen Beträge sei nicht mehr reagiert worden, die Bauausführer wurden immer wieder "vertröstet", und die Angeklagten seien auf einmal nicht mehr erreichbar gewesen, so die Anklage. Ein Urteil in dem Fall soll voraussichtlich im Mai fallen. Im Fall einer Verurteilung drohen den Beschuldigten bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe.