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Bergsteiger stürzte von Drachenwand ab: "Eine Tanne hat ihm das Leben gerettet"

Von Gabriel Egger   12.Februar 2019

Es war ein langer, anstrengender Tag für die Bergretter aus dem Mondseeland. Jacken und Hosen waren nach einem Einsatz auf der Hochplettspitze, bei dem ein Wanderer aus dem tiefen Schnee ins sichere Tal geleitet worden war, noch gar nicht trocken, da ging bei Heinz Hemetsberger die nächste Alarmierung ein. Sonntagabend, 18.04 Uhr: "Bergsteiger beim Abstieg von der Drachenwand abgestürzt und verletzt".

Ein 54-jähriger Sportler aus dem bayrischen Garching an der Alz (Altötting) war über den südseitig ausgerichteten Klettersteig auf den 1176 Meter hohen Gipfel gestiegen. Den Abstieg trat der Bergsteiger über den steilen Normalweg, jedoch ohne Steigeisen und Pickel an, rutschte bei einem Quergang aus und stürzte über einen Felsabbruch zehn Meter ab, bevor er in einer eisigen Rinne weitere 40 Meter abrutschte. Seinen Sturz, der 200 Meter tiefer geendet hätte, hielt eine umgeknickte Tanne auf. Er konnte noch selbst den Notruf absetzen.

Zwölf Mann der Bergrettung Mondseeland rückten nach Einbruch der Dunkelheit aus. Ihnen voran: Heinz Hemetsberger. "Wir haben uns wie Maulwürfe nach oben gewühlt. Die Leitern und Seile waren allesamt unter dem Schnee. Da oben schaut es nach einigen Lawinenabgängen aus wie im Krieg", sagt er. Trotzdem erreichten die Bergretter den Verletzten nach rund einer Stunde. Dreimal wurde der unterkühlte, aber ansprechbare Kletterer abgeseilt, bevor ihn die Bergretter auf dem Wanderweg nach unten transportieren konnten. Um 21.20 Uhr war der Einsatz beendet. Mit Verletzungen an Schulter und Brustkorb hatte der 54-Jährige Glück im Unglück. "Die Tanne hat ihm das Leben gerettet. Hätte er sich nicht festhalten können, hätte dieser Unfall mit Sicherheit tödlich geendet."

Klettersteig und Normalweg werden nun vorsorglich gesperrt. Denn der Normalweg ist durch die winterlichen Schäden erneut zum Sanierungsfall geworden.

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19. April 2024