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Bankraub: Tscheche flüchtete per Taxi Richtung Heimat

Von OÖN   30.April 2021

Vier Banken sind heuer in Oberösterreich schon überfallen worden, vier Mal gelang es den Beamten des oberösterreichischen Landeskriminalamtes (LKA) die Täter auszuforschen. Der jüngste Fahndungserfolg gelang dank internationaler Zusammenarbeit über Interpol mit den tschechischen Polizeibehörden: Jener Täter, der am 17. März die Filiale der Denizbank überfallen haben soll, konnte im tschechischen Bruntal festgenommen werden.

Es handle sich um einen 40-jährigen Tschechen, der erst Anfang März in seiner Heimat aus dem Gefängnis entlassen worden war, informierte gestern Alexander Riedler vom LKA. Demnach hat der Mann bereits eine einschlägige kriminelle Karriere hinter sich, saß wegen zwei Überfällen in Tschechien und Deutschland sowie weiterer Delikte lange Zeit in Haft.

Obdachlos in Linz

Als der Tscheche wieder in Freiheit war, reiste er nach Linz, wo er sich laut Eigenangaben einen Job als Maler suchen wollte. Doch beruflich Fuß zu fassen, schaffte er nicht und nächtigte in der Landeshauptstadt auf Parkbänken. Am Tag des Überfalles habe er aus Geldnot zunächst aus einem Spielzeuggeschäft auf der Landstraße einen täuschend echt aussehenden Spielzeugrevolver gestohlen, berichtete Riedler.

Damit wollte der 40-Jährige "etwas machen", doch das genaue Überfallsziel habe er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgemacht. Spontan habe der Tscheche dann den Entschluss gefasst, das Geldinstitut am Graben zu überfallen. Eine Stunde lang habe er das Gebäude observiert, ehe er dann gegen 16.30 Uhr zuschlug.

Mit dem Spielzeugrevolver bedrohte er eine Bankangestellte und forderte in deutscher Sprache die Herausgabe von Bargeld. Mit der Beute flüchtete der Tscheche, nach dem bereits eine intensive Fahndung lief, zu Fuß. Daraufhin verlor sich seine Spur.

Nun ist klar, wie die Flucht abgelaufen ist. In Linz gelang es ihm, in ein Taxi zu steigen. Damit ließ sich der 40-Jährige nach Freistadt chauffieren, wo er in einen Zug stieg und damit zurück nach Tschechien in seine Heimat reiste. Dem Taxifahrer sei der Fahrgast zwar seltsam vorgekommen, so Riedler. Einen Verdacht habe der Fahrer aber nicht geschöpft, zumal der Insasse die Fahrt in bar bezahlt habe.

Auch in Tschechien wurden dann die Fahndungsfotos in sozialen Medien veröffentlicht, weil ein "Konnex zu Tschechien" vermutet worden sei, so der Kriminalist. Die Folge waren Hinweise aus der Region von Bruntal, wo der 40-Jährige festgenommen werden konnte.

Beute schon "verbraucht"

Die Beute, dem Vernehmen nach ein hoher vierstelliger Betrag, konnte nicht mehr sichergestellt werden. Er habe das Geld bereits verbraucht, so der Verdächtige. Nach seiner Auslieferungshaft ist der Tscheche inzwischen nach Österreich überstellt und in die Justizanstalt Linz gebracht worden. Er hat ein Geständnis abgelegt.

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