Zweijähriger trieb zuhause reglos im Swimmingpool
GRIESKIRCHEN. Zu einem Badeunfall mit einem Kleinkind kam es am am gestrigen Montag gegen 20 Uhr im Gemeindegebiet von Grieskirchen.
Was für ein Horror, den ein Elternpaar am Montagabend in Grieskirchen erleben musste: In einem unbeobachteten Moment kletterte ihr zweijähriger Sohn gegen 20 Uhr in ihrem Garten über eine Aufstellleiter eines Swimmingpools, ehe er von der Leiter ins Wasser gefallen sein dürfte.
Dort fand ihn dann das achtjährige Kind von Bekannten, das an dem Abend bei der Familie zu Gast war. Der Zweijährige trieb laut Polizei reglos auf dem Bauch in dem rund 1,30 Meter tiefen Wasser.
Vater holte Kind aus Wasser
Das Kind schrie um Hilfe, woraufhin der Vater des Zweijährigen, der sich in der Nähe befand, sofort herbeieilte und seinen Bub aus dem Wasser holte. Der 31-Jährige begann sofort mit der Reanimation. „Es gelang, das Kind zu stabilisieren“, sagte am Dienstag Polizeisprecher Michael Babl den OÖNachrichten. Wie lange das Kind im Wasser trieb, war am Dienstag noch unklar. Es dürften aber laut Babl „wenige Minuten“ gewesen sein.
Der Notarzt versorgte das schwer verletzte Kind, ehe es ins Kepler Universitätsklinikum nach Linz geflogen wurde. Auf Nachfrage hieß es dort Dienstagvormittag, dass der Zweijährige nach wie vor auf der Kinder-Intensivstation behandelt werde.
Die schockierten Eltern mussten von einem Kriseninterventionsteam betreut werden. Das Rote Kreuz machte am Dienstag erneut auf die Gefahr des Ertrinkens aufmerksam: Kinder würden oft lautlos untergehen.
Ertrinken ist laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) die zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen. In Österreich sind laut KFV in den Jahren 2010 bis 2019 18 Kleinkinder (bis vier Jahre) bei einem Ertrinkungsunfall gestorben, in Oberösterreich waren davon fünf Kleinkinder betroffen.
Doch eine Rettung bedeute leider auch nicht immer vollkommene Genesung, sagte KFV-Direktor Othmar Thann: „Auf jedes Kind, das ertrinkt, kommt statistisch gesehen noch ein Kind dazu, das zwar gerettet wurde, aber mit schweren Gehirnschäden leben muss.“ (nieg)