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"Auf die Oberösterreicher ist einfach immer Verlass"

Von OÖN, 18. Juni 2023, 18:53 Uhr
Das war der Ball der Oberösterreicher im Wiener Rathaus
Michael Ludwig, Susanne Dickstein, Thomas Stelzer Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN. Der Fleiß und die Geradlinigkeit der Landsleute werden auch in der Bundeshauptstadt hoch geschätzt

"Das passt" – ein einfacher Satz, der für Michaela Novak-Chaid, Chefin von Apple Austria, die Oberösterreicher bestens beschreibt. "Das sind die Worte, mit denen die Oberösterreicher immer einen Satz beenden, wenn ein Projekt erfolgreich über die Bühne gegangen ist oder eine Entscheidung getroffen wurde. Und man weiß: Auf dieses ,Passt‘ kann man sich im Geschäftsleben stets verlassen", sagte die Apple-Chefin, selbst eine gebürtige Innviertlerin, beim 120. Oberösterreicher-Ball am Samstagabend.

Hört man sich bei Entscheidungsträgern in Wien um, so wird schnell klar: Die Oberösterreicher genießen in der Bundeshauptstadt einen sehr guten Ruf: innovativ, weltoffen, pragmatisch sind jene Eigenschaften, mit denen Mitarbeiter aus Oberösterreich sofort in Verbindung gebracht werden. "Eines merken wir hier in Wien schon: Oberösterreicher werden gesucht und geschätzt, besonders im Wirtschaftsbereich. Sie packen an, bringen etwas weiter, nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Genau das zeichnet uns als Landsleute aus", sagte Günther Mayrleitner, Wahl-Wiener und Obmann vom Verein der Oberösterreicher in Wien.

Dialekt und Humor

Mit 70.000 Einwohnern aus Oberösterreich gilt Wien ohnehin als zweitgrößte Stadt des Bundeslandes, sagt auch die Ehefrau von Bürgermeister Michael Ludwig, Irmtraud Rossgatterer. "Ich bin ja selbst eine Zugereiste, wie man so schön sagt. Als gebürtige Mühlviertlerin wurde ich damals sehr herzlich in Wien aufgenommen, schon lange, bevor ich meinen Mann kennengelernt habe. Besonders gefällt den Wienern anscheinend unser Dialekt. Ich habe oft gehört, dass dieser so bodenständig wirkt. Und das sind wir Oberösterreicher ja auch, und vor allem zeichnet uns eine große Resilienz aus", sagte Rossgatterer.

Das einzige Manko: "Der Humor der Oberösterreicher wird von den Wienern oft nicht richtig verstanden", sagte die Ehefrau des Gastgebers im Wiener Rathaus schmunzelnd.

Entscheidender als der Humor ist für den Vorstandschef von Borealis, Thomas Gangl, aber viel mehr die Geradlinigkeit der Oberösterreicher: "Es wird nicht lange überlegt. Da heißt es: ,Probieren wir es‘, und Projekte werden gleich in die Tat umgesetzt", so Gangl. Als gebürtiger Oberösterreicher ließ auch er sich am Samstag den 120. Oberösterreicher-Ball in Wien nicht entgehen. "Es ist ein toller Abend, bei dem sich meine Heimat wieder hier in Wien präsentieren kann", sagte Gangl.

Bildergalerie: Ball der Oberösterreicher: Besucher in der Fotobox

Ball der Oberösterreicher: Besucher in der Fotobox
(Foto: eventoo) Bild 1/656
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Stärkste Industrieregion

Wie stark verankert die Oberösterreicher in der Bundeshauptstadt sind, zeigte sich nicht zuletzt durch die vielen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur am Ballabend.

"Das muss man den Oberösterreichern lassen: Als stärkste Industrieregion des Landes sind sie hier sehr anerkannt", sagte Andreas Lampl, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins trend. "Aber auch durch den Tourismus zeichnen wir uns aus", ergänzt Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus. "Besonders Wien ist ein heißes Pflaster, denn am häufigsten sind es die Wiener, die unserem Bundesland einen Besuch abstatten. Das hat viele Gründe, und darauf dürfen wir auch stolz sein."

"Auf die Oberösterreicher ist einfach immer Verlass"
Profitänzerin Maria Santner fegte mit ihrem Bruder Christoph bei der Eröffnung über das Parkett. Bild: VOLKER WEIHBOLD

„Dieser Charme ist jedes Mal wieder ein Wahnsinn“

Der 120. Oberösterreicher Ball war das perfekte Zusammenspiel zwischen Oberösterreich und Wien: Den Einzug der Ehrengäste begleitete der 40-köpfige Musikverein von Grünau im Almtal, gespielt wurde auch der Marsch „Wien bleibt Wien“. Stabführer Fabian Drack hat den Auftritt genossen: „Die Stimmung war sensationell“, so der Klarinettenspieler. Auch kulinarisch wurde eine Brücke zwischen den Bundesländern geschlagen: Sacherwürstel und Käsekrainer trafen auf Oberösterreicher-Jause und Spezialitäten vom Leberkaspepi.

„Die pikante Sorte geht besonders gut“, sagte die 18-jährige Jasmin, die gemeinsam mit Schulkolleginnen aus der Tourismusschule Bad Leonfelden die Ballgäste bediente. Kollegin Jana, die Getränke servierte, war begeistert: „Natürlich wäre ich heute lieber als Gast hier, vielleicht dann im nächsten Jahr.“ Nach dem Essen ging es für viele ab auf die Tanzfläche. Dort spielte „Big Band Project“ Tanzmusik. Was den Oberösterreicher-Ball von anderen Veranstaltungen unterscheidet? „Die viele Tracht und dass hier so viel getanzt wird wie selten bei Bällen“, sagte Bandmitglied Andreas Lachberger. Das konnte auch Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bestätigen: „Sonst kommen meine Frau und ich nicht so oft zum Tanzen, heute waren wir vier Mal auf der Tanzfläche.“

Die Mitternachtseinlage übernahm mit Sänger Julian le Play ein Wiener: „Wenn heute schon alle aus Oberösterreich zu Gast sind, braucht es für die Mitternachtseinlage natürlich einen Ur-Wiener wie mich“, sagte der 31-Jährige mit einem Augenzwinkern. Nach Mitternacht gehörte die Bühne mit DJ Rene Rodrigezz wieder einem Oberösterreicher: „Ich spiele mittlerweile zum dritten Mal hier am Ball. Der oberösterreichische Charme mitten in der Bundeshauptstadt ist für mich jedes Mal wieder ein Wahnsinn.“

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4  Kommentare
4  Kommentare
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laskpedro (3.989 Kommentare)
am 19.06.2023 09:18

na ja...für einen wiener ist jeder der einer arbeit nachgeht und steuern zahlt schon ein wunderwuzzi

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Waxes (624 Kommentare)
am 19.06.2023 07:48

Und der Ooe. Seniorenbund, mit Alt LH Pühringer an der Spitze, ist der mit Abstand groesste Nehmer der illegalen Coronafoerderungen.

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guentherbw64 (173 Kommentare)
am 19.06.2023 08:24

Pragmatisch so gherts den Wienern das Geld wieder wegnehmen das ihnen nicht zusteht

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jheubler (937 Kommentare)
am 19.06.2023 07:11

Ob es wohl intelligent ist, inhomogenen Gruppen gemeinsame Eigenschaften zuzuweisen? Alle Oberösterreicher sind... alle Linzer sind... alle Wiener sind?

Fleiß, Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, innovativ, weltoffen, pragmatisch, packen an, bringen etwas weiter, nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil, bodenständig, resilient, innovationsfreudig.

Alles Attributierungen aus diesem Artikel, die angeblich auf Oberösterreicher zutreffen.

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