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Angestellte bei Bankraub gefesselt: "Ich denke noch immer jeden Tag daran"

Von (wal), 07. März 2019, 00:04 Uhr
Angestellte bei Bankraub gefesselt: "Ich denke noch immer jeden Tag daran"
Überwachungskameras der Bank filmten den Überfall. Bild: Matthias Lauber

LINZ. Prozess nach Überfall auf Sparkasse: 51-Jähriger wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt

Ein maskierter Räuber bedroht eine Bankangestellte mit einer Waffe, fesselt sie mit Kabelbindern und flüchtet mit 112.000 Euro Beute: Es war ein brutaler Überfall, der sich im März des Vorjahres in der Sparkasse Nettingsdorf abspielte. Am Mittwoch musste sich dafür ein 51-jähriger Bosnier vor Gericht verantworten. Das Urteil: sieben Jahre Haft.

Der Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt: Zuvor wurde er bereits in Deutschland und Bosnien wegen Raubs verurteilt. Die Tat am 21. März 2018 in Nettingsdorf soll er mit einem Komplizen begangen haben. Die beiden kundschafteten die Bank aus, der 51-Jährige kaufte eine Gaspistole.

Waffe auf Opfer gerichtet

Am Tag des Überfalls warteten die beiden vor dem Gebäude, bis eine Angestellte die Bank aufsperrte. Während sein Komplize Schmiere stand, stürzte der Angeklagte auf die 31-Jährige zu, richtete seine Waffe auf sie, zwang sie, den Tresor zu öffnen und das darin aufbewahrte Geld in seine Umhängetasche zu räumen.

Danach befahl ihr der Mann, sich auf den Boden zu setzen. "Er hat mir mit Kabelbindern zuerst die Hände hinter dem Rücken gefesselt und dann die Füße zusammengebunden", sagte die Frau. Anschließend flüchtete der Mann. Die 31-Jährige konnte sich schließlich selbst befreien. Sie erlitt nur leichte Verletzungen an den Händen, mit den psychischen Folgen hatte sie länger zu kämpfen: "In den drei Wochen danach ist es mir schlecht gegangen. Ich denke auch jetzt noch jeden Tag daran."

Der Angeklagte und sein Komplize, der das Fluchtauto lenkte, fuhren zunächst nach Linz in ihr Hotel. Danach trennten sich die beiden. Den Großteil der Beute soll sein Kumpan eingesteckt haben, der 51-Jährige selbst will nur 5000 Euro bekommen haben, obwohl er die Hälfte erhalten hätte sollen. Doch sein Komplize habe ihm erzählt, dass er das Geld im Auto verstaut und dieses in Linz stehen gelassen habe. Als er eine Woche später wiedergekommen sei, habe wohl jemand das Geld aus dem Fahrzeug gestohlen.

"Wollte niemanden verletzen"

Glauben schenkt der 51-Jährige dieser Geschichte jedoch nicht, er denkt vielmehr, dass sich sein Komplize mit der Beute aus dem Staub gemacht habe. Mittlerweile sitzt dieser in Kärnten in Haft, der Angeklagte selbst wurde im Juni 2018 in Kroatien festgenommen. Vor Gericht sagte er: "Ich bereue es. Es tut mir leid, ich wollte niemanden verletzen." Als Motiv gab er an, dass er für die Behandlung seiner kranken Tochter aufkommen müsse und Schulden habe.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu sieben Jahren unbedingter Haft, auch, weil das Opfer bei der Tat verletzt wurde und die Beute ungewöhnlich hoch war. Das Urteil ist rechtskräftig.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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honkey (13.627 Kommentare)
am 07.03.2019 07:44

7 Jahre für einen Bankraub - max. 2 Jahre für Vergewaltiger!
Irgendwie fehlt mir dazu die Verhältnissmäßigkeit. Keine Frage die Frau wurde gefesselt und bedroht (keine direkte Körperliche Gewalt), und es wurde NUR Geld gestohlen, aber jeder Gewalttäter der jemanden körperlichen und seelischen Schaden (Vergewaltigung) zufügt, kommt milder davon.....

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Autofahra (115 Kommentare)
am 07.03.2019 15:31

Angriffe auf den Staat, die staatliche Ordnung oder unser Geldsystem wurden schon immer deutlich härter bestraft als Taten gegen die ersetzbare (unwichtige, dumme?) Bevölkerung.

Kann man zur Kenntnis nehmen, verstehen muss man es zum Glück ja nicht. Aber vielleicht sehe ich auch einfach die Staatsordnung nur zu wenig als "Allgemeinheit aller Bürger" und Banküberfälle zu wenig als einen Angriff auf mich, als dass ich das Verhältnis verstehen würde...

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