Alexander Hagenauer: Ex-Handballer als Kassen-Manager

Österreichs Sozialversicherungs-System ist im Umbruch, und der Jurist Alexander Hagenauer aus Linz ist mittendrin. Der 47-Jährige wurde vom Überleitungs-Ausschuss zum stellvertretenden Generaldirektor der neuen Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Wien bestellt. Diese entsteht, wie berichtet, aus der Fusion der neun Gebietskrankenkassen. Die Kassenreform sieht vor, dass die ÖGK per 1. Jänner 2020 gegründet wird. Das Management mit ÖVP-Mann Bernhard Wurzer an der Spitze beginnt seine Tätigkeit schon am 1. Juli 2019.

Kollektive Sicherungssysteme seien seine „Triebfeder“, sagt Hagenauer, der Mitglied der SPÖ ist. Er verweist auf ein Zitat von Johann Böhm, dem ersten Präsidenten des ÖGB und des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger: „Die soziale Sicherheit ist die verlässlichste Grundlage der Demokratie.“
Hagenauer ist schon länger in Wien tätig – derzeit noch als stellvertretender Generaldirektor des Hauptverbands, der im Zuge der Reform in einen Dachverband umgewandelt wird. Seit 2013 hat er diese Position inne. Davor war Hagenauer gut vier Jahre Kabinettschef von SP-Gesundheitsminister Alois Stöger und von 2004 bis 2008 in der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse tätig.

Seine künftige Rolle in der ÖGK ist auch eine heikle, weil die Sozialdemokraten die Kassenreform massiv kritisiert haben. Ja, das Thema sei umstritten, sagt Hagenauer. Die Aufgabe des Managements sei es jedenfalls, den im Gesetz vorgesehen Fusionsprozess optimal umzusetzen und sicherzustellen, dass den Versicherten alle Leistungen zur Verfügung stehen.

Hagenauer kommt aus einer Handballer-Familie. Er selbst war Bundesliga-Spieler und Obmann des ASKÖ Urfahr. Außerdem ist er staatlich geprüfter Handball-Trainer. Nicht nur für Sport, auch für Kunst und Kultur interessiert sich der verheiratete Vater eines Sohnes. Hagenauer hat die Volksschule Harbach, das mathematische Bundesrealgymnasium Auhof und das Studium an der Kepler-Uni absolviert. Er lebt in Urfahr und Wien.