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Alarmstufe Rot: Sturmtief fegte mit 125 km/h über das Land

Von Gabriel Egger, 11. Februar 2020, 00:04 Uhr
Bild 1 von 67
Bildergalerie Sturm "Sabine": Schäden in Oberösterreich
Bild: Daniel Scharinger

OBERÖSTERREICH. Mehr als 900 Feuerwehr-Einsätze wegen Sturmtief "Sabine" im ganzen Land 40.000 Haushalte waren ohne Strom, Einschränkungen im Bahnverkehr.

Als Vorboten schickte "Sabine" gestern ein laues Lüftchen. So lau, dass sich in Rohrbach der Frühling ankündigte. 13 Grad wurden dort um sechs Uhr früh gemessen.

Drei Stunden später fegte ein Sturmtief mit mehr als 125 km/h über das Mühlviertel, entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und ließ den Feuerwehren im Land kaum eine Verschnaufpause. Zu mehr als 900 Einsätzen mussten die Einsatzkräfte bis in die Abendstunden ausrücken. 40.000 Haushalte im ganzen Land waren vorübergehend ohne Strom. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rief noch am Vormittag die rote – und damit höchste – Alarmstufe aus.

Während "Sabine" im Zentralraum zunächst wenig Wind machte, entfaltete sie am Vormittag vor allem im Mühl- und Innviertel ihre volle Kraft.

Alles über Sturmtief "Sabine"

Sturmtief "Sabine" sorgt für Chaos

147,6 km/h Windgeschwindigkeit: Das war an diesem Montag der Spitzenwert in Österreich, gemessen am Tiroler Brunnkogel. Das Sturmtief Sabine hat seine Spuren hinterlassen, auch in Oberösterreich. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute waren hier im Einsatz, um Schäden zu beseitigen.

"Es war ein Wahnsinn"

In Sarleinsbach (Bezirk Rohrbach) zog der Sturm unter ohrenbetäubendem Lärm eine Schneise durch ein Waldstück, das an den Fischteich Lichtmühle angrenzt. "Es war ein Wahnsinn, da ist ein Baum nach dem anderen geflogen. Die Fichten wurden komplett entwurzelt", berichten Augenzeugen. Ein Video (hier zu sehen) von der Spur der Verwüstung, die das Sturmtief hinterlassen hatte, verbreitete sich gestern rasend schnell im Internet.

Eine heikle Situation entstand durch das Sturmtief in der Ortschaft Glasau in der Gemeinde Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung): Ein Baum war auf einen im Freien stehenden Gastank gefallen und hatte das Sicherheitsventil abgerissen. Der Tank musste schnell abgedichtet werden, um ein Austreten des Gases zu verhindern.

In Piberschlag (Bezirk Rohrbach) steckte ein Rettungsauto kurzzeitig zwischen umgestürzten Bäumen fest und konnte weder vor noch zurück. Erst ein Umweg über einen Güterweg führte in die Freiheit. Weniger Glück hatten sechs Autolenker im Innviertel: Sie waren in einem Waldstück zwischen Otterbach und Höcking (Bezirk Schärding) hoffnungslos zwischen umgestürzten Bäumen eingeschlossen.

"Die Autos standen wirklich mitten im Holz. Wegen des starken Windes haben wir uns entschlossen, die Personen zu Fuß aus der Gefahrenzone zu bringen und nach Hause zu fahren", sagt Stefan Schneebauer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Höcking. Ein älteres Paar konnte nur umständlich über ein Bachbett in Sicherheit gebracht werden. Nach den Aufräumarbeiten am Nachmittag konnten die Lenker ihre Autos wieder ohne Gefahr abholen.

Beatmungsgerät ohne Strom

Zu einer besonderen Hilfeleistung musste die Feuerwehr Rainbach (Bezirk Schärding) ausrücken. Das Beatmungsgerät einer schwer kranken Frau war durch einen Stromausfall nicht mehr voll funktionstüchtig.

"Das Gerät kommt eine gewisse Zeit auch ohne Strom aus. In solchen Fällen kommt die Rettung und bringt die Frau ins Krankenhaus. Aber das Rettungsauto kam wegen vieler umgestürzter Bäume nicht zu dem Haus durch", sagt Josef Gattermann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rainbach. Die Feuerwehr sprang ein und versorgte die Frau kurzzeitig mit Notstrom aus dem Aggregat. "Es ist zum Glück alles gut ausgegangen", sagt Gattermann.

Wie stark die Böen waren, die "Sabine" schickte, zeigte sich in Münzkirchen (Bezirk Schärding). Dort wurde ein Reisebus von einem Windstoß erfasst – der Lenker konnte durch ein Ausweichmanöver ein Umstürzen des Busses gerade noch verhindern, geriet mit seinem Wagen aber in ein angrenzendes Feld.

Sturm nahm in Linz Fahrt auf

Während "Sabine" das Salzkammergut nur streifte und sich im Inn- und Mühlviertel ab dem frühen Nachmittag langsam beruhigte, nahm der Sturm schließlich im Zentralraum Fahrt auf. Im Stadtteil Solar City in Pichling deckte der Sturm am späten Nachmittag ein Dach eines Mehrparteienhauses ab, das zum Teil auf einem geparkten Auto landete.

In der Linzer Kapuzinerstraße brachte "Sabine" am Nachmittag den Verkehr in Richtung Froschberg zum Erliegen. Ein Baum war aus einem Garten auf die Straße gestürzt und quer auf zwei Autos gelandet.

In den Abendstunden ließ der Sturm, der mit 149 km/h am Feuerkogel und 125 km/h in Rohrbach seine Spitzen erreichte, langsam nach. Verletzte gab es in Oberösterreich glücklicherweise nicht. Aber auch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden: Heute gilt Alarmstufe Orange.

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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29  Kommentare
29  Kommentare
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( Kommentare)
am 12.02.2020 19:14

Und da Stockinger von der OÖ Versicherung sagt dass ein normal verankerter Dachstuhl des aushält, so ein Voi........ was macht da ein Landwirt dessen Dachstuhl 100 Jahre alt ist???

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 11.02.2020 14:02

kaum wurde die Sinnhaftigkeit eines Autokrans bei der FF wegen einer Fahrzeugbergung hinterfragt könnte dieser auch schon wieder dringend benötigt werden

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distefano (553 Kommentare)
am 11.02.2020 12:45

Stimmt sie haben recht.Ich habe ja keine Kritik geübt.Stimmt ja was sie schreiben,keine Frage.

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 13:03

habe Ihre Frage nicht als Kritik verstanden. Sorry, wenn mein Antwortposting falsch rüber gekommen ist.

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distefano (553 Kommentare)
am 11.02.2020 12:27

Gutter Eindruck Herr BETTERTHANTHEREST !!!
Die alten Häuser wurden eher von den Bäumen beschädigt.
Aber das Dach hielt stand.

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 12:32

Distefano, ich sehe es halt so.
Auch aus Erfahrung.

Gestern hat der Herr Fortunatus / Till Eulenspiegel / Alcea das Ganze noch ins Lächerliche gezogen... Aber was interessieren diesen Herrn aus dem Viertel der Mühlen Fakten? Nicht eine Sekunde.

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( Kommentare)
am 11.02.2020 12:50

BETTERTHANTHEREST,
nicht die Mühlen haben dem Mühlviertel den Namen gegeben, sondern der Fluss (Große Mühl, Kleine Mühl, Steinerne Mühl) Dabei hatten wir Mühlviertler ja noch Glück, dass wir nach diesem Fluss benannt wurden. Stell dir vor, im Mühlviertel fliest auch noch die Naarn - Wie würde das Viertel dann wohl heißen! ☺☺☺

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 13:03

Herr Gscheit (Alcea, Till Eulenspiegel, Fortunatus), im letzten Jahr haben Sie großartig posaunt, die Feuerwehren könnten die Schneeschaufeleinsätze abrechnen.

Wie siehts mit den Einsätzen zur Beseitigung von Sturmschäden aus? Gibts Verrechnungsmöglichkeiten? Wenn ja - aufgrund welcher Rechtsgrundlage und an wen?

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( Kommentare)
am 11.02.2020 13:34

BETTERTHANTHEREST,
zu deiner Frage betreffend Abrechnung des Schneedrucks bzw. des Sturmschadens ersuche ich, dich andernorts zu informieren. Wie du mich provozierdend hier als "Herr Gscheit" bezeichnest, merke ich, dass du gerne streiten möchtest mit mir. Dazu bin ich nicht aufgelegt. Eine Scherzfrage, vielleicht wirst dann wieder fröhlicher:
"Kann man Versicherungen vorwerfen, dass sie schadenfroh sind?"

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 19:34

Herr Fortunatus / Till Eulenspiegel / Alcea, warum denn so empfindlich?
Sie teilen sonst auch ständig aus.

Wie haben Sie letztes Jahr anlässlich des schneedrucks getönt - ich zitiere:

"FORTUNATUS (11.703 Kommentare)
am 14.01.2019 12:34 Uhr
Da sitzen's daheim in der warmen Stube und schreiben ihre besserwisserkommentare.

a) Es sind nicht viele Feuerwehrleute, welche sich Urlaub nehmen um helfen zu können. Es sind meist die Freizeit neben dem 8-Stundentag oder bei einigen wenigen wird auch der Zeitausgleich dafür genommen.
....
....
...
c) Menschenrettung, Tierrettung sind von der Feuerwehr gratis. Technische Einsätze wie eben das Abschaufeln von Gebäude sind zwar freiwillig, aber nicht gratis und werden auch verrechnet. Bei Anordnung durch den Bürgermeister, einem ZI odereiner Fachperson werden diese verrechnet und können dann mit der jeweiligen Versicherung abgerechnet werden. "

War also Nonsens, was Sie damals geschrieben haben.

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 12:09

Mein Eindruck:

während ältere Häuser mit konventionellen Satteldächern von großflächigen Abdeckungen kaum betroffen sind, so scheinen Pultdächer verhältnismäßig neuer Gebäude eher sturmschadengefährdet zu sein.

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( Kommentare)
am 11.02.2020 12:40

BETTERTHANTHEREST,
Nicht alleine die Dachform ist entscheidend. Entscheidend ist auch, ob mit Blech, Ziegel oder Blechziegel (BRAMAC) eingedeckt ist. Entscheidend ist natürlich auch wo. Blech oder Blechziegel ist dort wo es öfter Hagel gibt zu bevorzugen.
Leider spielt heute die Windrichtung der Dachform eine untergeordnete Rolle. Mit zunehmenden Sturmkatastrophen sollte halt auch wieder darüber mehr nachgedacht werden.
Wind ist eine nicht zu unterschätzende Masse an Kraft, auch wenn es scheinbar nur Luft ist. Pultdächer gegen den Wind gerichtet sind genau so eine Gefahr wie ein Schrägdach, bei welchem der Wind von unten an kann.

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 12:50

Bramac = Blechziegel?

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Fensterputzer (5.142 Kommentare)
am 11.02.2020 15:04

Bramac Blechziegel? Eine neue Wortschöpfung des lieben Till. 😊

Gemeint war wohl - PREFA

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( Kommentare)
am 11.02.2020 15:19

FENSTERPUTZER,
frag deinen Spengler, der wird dich aufklären, betreffend dem BRAMAC Dachziegel für Pultdach. BRAMAC hat hier eigens einen solchen Dachziegel für Verbund auf den Markt gebracht.
PREFA der Stier, ist der weit bekannte Schrägdachziegel aus Metall.

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distefano (553 Kommentare)
am 11.02.2020 11:40

Mehr als 900 Feuerwehr-Einsätze was ich hier lese.
HUT ab vor diesen Helfern und besten Dank.
Prima Leute Rettung u.Feuerwehrn.
Da ist meine Frage wegen des Heeres allzu berechtigt.

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distefano (553 Kommentare)
am 11.02.2020 11:22

Was macht eigentlich das Bundesheer in solchen Situationen ????
Warten bis du gute alte Feuerwehr mit der Arbeit fertigt ist.
Pioniere Landwehr was machen die eigentlich.
Kann mir das mal jemand erklären.
Heimat & Denkmalschutz wahrscheinlich.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.186 Kommentare)
am 11.02.2020 11:55

Die haben doch einen Leitspruch: "Helfen, wenn andere nicht mehr können" oder so?

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 12:21

Bis das Heer aufgrund des Anmarschweges (nicht nur der Länge wegen sondern auch weil diese auch blockiert sein können) an der Schadensstelle angekommen ist, hat die örtliche freiwillige Feuerwehr den Einsatz schon beendet.

Daher ist es so wichtig, dass dieses Netz der Feuerwehr dezentral organisiert ist.

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Hoppauf (5 Kommentare)
am 11.02.2020 11:09

In der solarcity in Linz hats ein ordentlich großes Hausdach heruntergefetzt.
Der Ganze Dachstuhl - ca. 8x 10m - vom dritten Stock.
Findet hier nicht mal eine Erwähnung.

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( Kommentare)
am 11.02.2020 11:14

HOPPAUF,
wenn der Sturm eine passende Angriffsfläche findet, hebt er die bestens befestigten Dachkonstruktionen ab. Die Fläche wird ja durch klein beginnendes Abheben immer größer und dann geht es schnell.
Oft genügen schon ein paar Dachziegel die schon etwas locker sitzen und schon hebt er ein ganzes Dach.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.186 Kommentare)
am 11.02.2020 11:54

Steht im Text, ist in der Bildgalerie und es gibt sogar einen Artikel mit eigener Headline dazu?

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sumpfdotterblume (3.158 Kommentare)
am 11.02.2020 11:59

HOPPAUF: Auch dir sei empfohlen: vor dem Posten recherchieren! Sonst blamierst Du dich - wie in diesem Fall.

Bildergalerie: Foto 17 (von 66).

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betterthantherest (33.924 Kommentare)
am 11.02.2020 08:35

Einmal mehr haben die vielen kleinen Landfeuerwehren die Infrastruktur mit ihrer enormen Schlagkraft die Infrastruktur kompetent, schnell und kostengünstig frei gemacht.

Unser flächendeckendes System im Feuerwehrwesen hat wieder einmal ihre ganze Stärke gezeigt.

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higgs (1.253 Kommentare)
am 11.02.2020 09:47

völlig richtig!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 11.02.2020 08:20

In Amerika und Asien lachen die Menschen über solche Lüfterl .....

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 11.02.2020 09:10

In Amerika wäre es verheerend bei der
instabilen Holzleichtbausweise gewesen .

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higgs (1.253 Kommentare)
am 11.02.2020 09:47

nein.
bei denen geht es beim bauen genau um das in manchen gegenden.

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hoizlois (223 Kommentare)
am 11.02.2020 07:30

@Redaktion: Nur eine kleine geografische Ergänzung: Piberschlag (Gemeinde Vorderweißenbach) gehört zum Bezirk Urfahr...

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