AK-Bilanz: 310.000 Beratungen durchgeführt

11.Jänner 2019

Um rund 5000 Anfragen mehr als im Jahr 2017, wie gestern AK-Präsident Johann Kalliauer und der stellvertretende AK-Direktor Franz Molterer informierten. Die meisten Beratungen drehten sich um Probleme im Job und um Sozialleistungen, wie etwa die Höhe des Pflegegeldes. Knapp 8500 rechtliche Vertretungen seien im Vorjahr übernommen worden: durch AK-Rechtsexperten oder Vertragsanwälte.

"Wir konnten rund 102 Millionen Euro an Leistungen für unsere Mitglieder erkämpfen", sagte Kalliauer. Der Großteil davon, 55,8 Millionen Euro, sei auf Sozialrechtliches entfallen: Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen und Pflegegeld. Molterer verwies auf den Fall einer Mutter, deren 26 Jahre alte Tochter durch einen Hirntumor eine schwere körperliche und geistige Behinderung erlitten hatte und seither rund um die Uhr gepflegt werden muss. Die Sozialversicherung erkannte anfangs nur Pflegegeld der Stufe drei zu. Die AK klagte mit Erfolg: Die Pflegestufe wurde dem tatsächlichen Pflegebedarf angepasst.

Für von Firmenpleiten betroffene Mitarbeiter seien im Vorjahr in Insolvenzverfahren rund 28,5 Millionen Euro erstritten worden, so Molterer. In arbeitsrechtlichen Angelegenheiten waren es 13,6 Millionen Euro. Die AK-Chefs verwiesen auf den Fall eines Oberösterreichers, der bei einem Handelsunternehmen gearbeitet habe und Opfer von Schimpftiraden und sogar Gewaltdrohungen durch seinen betrunkenen Abteilungsleiter geworden sei. Die AK-Rechtsexperten konnten außergerichtlich mehr als 44.000 Euro an Entschädigung für den Beschäftigten ausverhandeln.

OGH gab der AK Recht

Rund zwei Millionen Euro konnte die AK im Vorjahr für ÖBB-Mitarbeiter erstreiten, nachdem sie im Namen eines betroffenen Beschäftigten erfolgreich auf Auszahlung von Nachtdienstzulagen geklagt hatten. Am Ende schloss sich der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien der Meinung der AK-Rechtsexperten an.