Älteste Oberösterreicherin feierte 111. Geburtstag

LINZ. Als Stefanie Kürner am 7. Dezember 1911 in St. Peter am Wimberg auf die Welt kam, regierte noch Kaiser Franz Joseph die österreichisch-ungarische Monarchie. Am Mittwoch feierte sie im Caritas-Seniorenwohnaus Karl Borromäus in Linz ihren 111. Geburtstag - und durfte sich über einen prominenten Gratulanten freuen.
Im März beeindruckte sie sämtliche Gäste beim OÖN-Frauentag in den Promenaden Galerien in Linz. Am vergangenen Mittwoch hat sie auch Landeshauptmann Thomas Stelzer größten Respekt abverlangt: Stefanie Kürner, die vergangenen Mittwoch ihren 111. Geburtstag gefeiert hat.
Kein Wunder, denn jeder, der die in St. Peter am Wimberg geborene Frau reden hört, der ist von ihrer sanften Stimme sofort gefangen. Noch mehr jedoch von dem, was sie zu erzählen hat. Und zu erzählen hat die älteste Oberösterreicherin, bei deren Geburt noch Kaiser Franz Joseph die österreichisch-ungarische Monarchie regierte, viel.
"Von der Jugend an viel Bewegung", lautete im März dieses Jahres ihre Antwort auf die Frage der OÖNachrichten, wie man denn so fit und agil bleibe. "Wir haben von unserem Elternhaus täglich zu Fuß eine halbe Stunde zur Schule gehabt. Und als wir aus der Schule waren, haben wir in der Landwirtschaft gearbeitet, an der frischen Luft, Reisig hacken." Zudem habe sie ihr Leben lang gerne und viel gelesen. "Bis 100 habe ich alleine noch gekocht", erzählte die sympathische Dame. Doch danach habe sie gemerkt, dass sie den Alltag nicht mehr so einfach bewältigen kann. Heute lebt sie in Linz, im Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus.
Zu ihrem außergewöhnlichen Jubiläum wurde Kürner von Landeshauptmann Thomas Stelzer besucht, der mit Blumen und einer Sachertorte gratulierte. „Es ist ein besonderes Erlebnis und eine Ehre, der ältesten Oberösterreicherin zu ihrem Geburtstag zu gratulieren“, betonte Stelzer. „Stefanie Kürner hat viel für unser wunderbares Land geleistet. Sie hat harte Zeiten miterlebt, deshalb ist sie heute auch eine Mutmacherin".

Geheiratet hat sie sehr spät, mit 50, und obwohl sie selbst keine Kinder hat, hat sie sich doch ihr Lebtag um viele Kinder gekümmert. Dafür sei viel Zeit für Kultur und fürs Reisen geblieben. Gearbeitet hat sie ebenfalls viel – erst im Haushalt, in der Mutterwochenbett-Pflege, später habe sie für Vereine gekocht "und zum Schluss hab ich ein Erholungsheim g’führt in Bad Aussee, für Beamte".
Zu ihrem Geburtstag hat sie auch von Landeshauptmann Thomas Stelzer Besuch bekommen, der treffend formulierte, dass es "ein besonderes Erlebnis und eine Ehre" sei, der ältesten Oberösterreicherin zu ihrem Geburtstag zu gratulieren. "Stefanie Kürner hat viel für unser Land geleistet. Sie hat harte Zeiten miterlebt, deshalb ist sie heute auch eine Mutmacherin". "Ich habe nichts vermisst in meinem Leben", sagte sie im OÖN-Gespräch. Und: "Positiv denken, wenn wer Sorgen hat, und Sorgen hat bald wer." Anders würde sie gar nichts machen.
Auch heuer im März hat Kürner mit den OÖN über ihr Geheimnis vom hohen Alter, über die Notwendigkeit des "Dahinwurschtelns" und über ihre späte Heirat gesprochen:
