Abmeldungen: Haberlander kündigt "Aktion scharf" an

LINZ. 1329 Kinder wurden von der Schule abgemeldet, LH-Stellvertreterin Haberlander (VP) fordert dazu auf, illegale Lerngruppen anzuzeigen.
Die Zahl der von der Schule abgemeldeten Kinder ist in der letzten Woche noch einmal gestiegen. 1329 Pflichtschüler in Oberösterreich werden ab Montag nicht in einer Schule, sondern von ihren Eltern zu Hause unterrichtet. Zum Vergleich: Im vergangenen Schuljahr lag die Zahl der Abgemeldeten bei 299 Kindern.
Die für Bildung zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) kündigte gestern auf einer Pressekonferenz genaue Überprüfungen an. "Der Begriff ‘häuslicher Unterricht’ stellt schon unzweifelhaft klar, dass er zuhause stattzufinden hat. Ein Zusammenschluss in Lerngruppen ist nicht gestattet", sagt Haberlander. Nachsatz: "Wir werden jeder Meldung über solche illegalen Zusammenschlüsse nachgehen und diese den Bezirksverwaltungsbehörden melden. Ich lade alle ein, illegale Lerngruppen anzuzeigen."
Zudem fordert sie vom Bund eine strengere Überprüfung der Lernfortschritte der Kinder im häuslichen Unterricht. Zusätzlich zur bereits vorgeschriebenen Externistenprüfung am Ende des Schuljahres, müsse es "mindestens im Semester eine zusätzliche standardisierte Prüfung geben", sagt Haberlander. Außerdem sollten den Eltern die Konsequenzen einer Schulabmeldung in Beratungsgesprächen verdeutlicht werden.
Über die Gründe für die steigende Zahl der Abmeldungen lasse sich nur spekulieren, sagt Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Er hat aber einen konkreten Verdacht: "In gewissen Gegenden gibt es Gruppen, die sich vehement gegen die Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen aussprechen." Diese Gruppen seien es, die die Eltern von einer Abmeldung überzeugen würden.
Rund zwei Drittel der Abmeldungen betreffen Volksschulkinder. Klassenzusammenlegungen werde es aber deswegen keine geben, sagt Haberlander. Sie hat die Hoffnung, dass "viele Kinder noch im Laufe des Schuljahres wieder in ihre Klassen zurückkehren werden". (hip)
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