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Zugriff! Die Polizei zeigt, was sie kann

Von Von Philipp Hirsch, 24. April 2017, 14:50 Uhr
Bild 1 von 34
Bildergalerie Große Terrorübung in Linz
Bild: (Alexander Schwarzl)

LINZ. Die Exekutive übt heute gemeinsam mit anderen Einsatzorganisationen für den Ernstfall. Am Vormittag zeigte auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in Ebelsberg das Einsatzkommando Cobra, wie ein Anti-Terroreinsatz aussehen könnte. 

Einsätze wie diesen wird es in der Realität in Oberösterreich hoffentlich niemals geben: Terroristen haben sich im ersten Stock eines Mehrparteienhauses verschanzt. Das Erdgeschoss ist mit Sprengfallen vermint. Mit Sturmwägen, sogenannten Mars-Fahrzeugen, die ursprünglich für die Erstürmung entführter Flugzeuge entwickelt wurden, preschen die Männer der Spezialeinheit Cobra auf die Fassade zu. Ein Polizeihubschrauber kommt im Tiefflug und positioniert sich über dem Gebäude. Ein Schütze sitzt außen am Hubschrauber, um seinen Kollegen am Boden zusätzlich Deckung zu geben. Dann geht alles ganz schnell. Fensterglas zersplittert. Blendgranaten knallen. Mit dem Sturmgewehr im Anschlag stürmen die Polizisten über die hochgefahrenen Metallrampen in das Gebäude. Sie setzen auf das Überraschungsmoment. Gegner sollen kampfunfähig gemacht werden, ehe sie einen Schuss abgeben können. Hunderte Stunden haben die Beamten gemeinsam trainiert bis der komplexe Ablauf wie im Schlaf funktioniert. Hier sitzt jeder Handgriff. Die Polizisten verstehen einander blind. Ein Blick oder ein Nicken genügt, damit jeder weiß, was zu tun ist. Ein martialisches Ballett. 

„Wollen unsere Leute fordern“

Die Übungen, die heute in der Kaserne Ebelsberg gezeigt wurden, waren auf die Wünsche der Journalisten zugeschnitten. Die Polizei zeigte binnen weniger Minuten ihre ganze Schlagkraft. Die Aufführung in Ebelsberg war der Auftakt zu größten Anti-Terrorübung, die es in Oberösterreich jemals gab. Noch bis in die Nachtstunden werden Polizei, Bundesheer, Feuerwehr und Rettungsorganisation im oberösterreichischen Zentralraum den koordinierten Kampf gegen den Terror proben. „Wir wollen unsere Leute mit dieser Übung fordern. Es soll nicht einfach sein“, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Für die Cobra-Beamten gibt es heute kaum eine Pause. Bereits nach wenigen Minuten beginnt die nächste Übung. Eine Familie muss evakuiert werden. Nur die Leitern der Linzer Berufsfeuerwehr sind lang genug, um die Eingeschlossenen zu erreichen. Vier schwerbewaffnete Polizisten sind hinter dem Löschzug in Deckung gegangen und sichern den Bereich. Die Drehleiter wird ausgefahren. Zwei Männer der Spezialeinheit stehen gemeinsam mit einem Feuerwehrmann im Korb. Wieder muss alles schnell gehen. Die Zivilisten werden mit der Drehleiter heruntergelassen, während die Cobra-Männer schussbereit auf den Fensterbänken hocken, um potentielle Angreifer auszuschalten.

Panzerwagen als Rettung

Nachdem die Familie in Sicherheit ist, müssen Verletzte geborgen werden. Hier kommt die neueste Anschaffung der Cobra zum Einsatz. Der Panzerwagen „Survivor“ soll im Ernstfall vor allem das Leben der Beamten schützen. Heute dient er als Rettungsfahrzeug. Eine junge Frau mit einem erschreckend echt geschminkten Durchschuss im Oberschenkel wird auf einer Bahre in den Panzerwagen verladen. Eine Häuserecke weiter warten Sanitäter des Roten Kreuzes und des Samariterbundes auf die Verletzten. Die Leichtverletzten müssen sich zu Fuß in Sicherheit bringen. Mehrere Cobra-Beamte bilden eine Schutzformation rund um die humpelnden Darsteller, während sich die Kolonne der Verletzten im Gänsemarsch langsam zu den Sanitätern bewegt, sichern die Polizisten sie in alle Richtungen ab.

Innenminister Wolfgang Sobotka (VP) und Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) zeigten sich als Zuschauer bei der Übung von den Leistungen beeindruckt. Stelzer: „Es ist unsere Aufgabe der Polizei alle Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um der Bevölkerung den bestmöglichen Schutz zu bieten. Unsere Botschaft ist klar: Die Polizei ist vorbereitet und einsatzbereit.“ Der Innenminister malte auf der anschließenden Pressekonferenz ein dunkles Bild: „Der nächste Anschlag wird definitiv kommen, wir wissen nur noch nicht wo und wann.“

Bis in die Nachtstunden wird die großangelegte Übung im gesamten oberösterreichischen Zentralraum andauern. Informationen über den genauen Ablauf der Anti-Terrorübung hütet die Landespolizeidirektion wie ein Staatsgeheimnis. Nur eine handvoll Offiziere wissen, was passieren wird. „Die Zivilbevölkerung soll möglichst wenig davon mitbekommen“, sagt Polizeidirektor Pilsl.  

Frühestens in der kommenden Woche will die oberösterreichische Polizei die Ergebnisse der Übung der Öffentlichkeit kommunizieren: „Zu verbergen haben wir definitiv nichts“, sagt Pilsl: „Falls es etwas zu verbessern gibt, haben wir keine Scheu das sofort anzugehen.“

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25  Kommentare
25  Kommentare
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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 24.04.2017 23:30

Ich finde, Training ist wichtig und gut.
Ein Kompliment und meine Bewunderung an / für die vielen freiwilligen Helfer der Rettungsorganisationen.

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am 24.04.2017 20:38

Eigenartig, warum die Spezialeinheit Cobra, von manchen hier so herunter gemacht wird. Cobra ist für Einsätze mit erhöhtem bis sehr hohem Gefährdungsgrad zuständig.

Natürlich ist Cobra auch zuständig, wenn Personen ein Betretungsverbot haben und dieses nicht eingehalten wird. Es gibt ein sehr breites Betätigungsfeld dieser Spezialeinheit.

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 24.04.2017 21:12

Diese Einheit wird vorrangig in NÖ für Weinkönige/innen benötigt.
Also bitte nicht verdodeln, die Supermänner.

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 24.04.2017 20:37

Einfach geil wenn in der Nietschestraße aus der LPD ein Panzer auf dich zu rollt.
Da hat wahrscheinlich das Lenkradel gehakt. Den Studentinnen der Pädak neben an wars wurscht.

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( Kommentare)
am 24.04.2017 20:26

Die COBRAs sind nur gegenüber unbewaffneten Normalbürgern so stark und treten unheimlich martialisch auf. Treffen sie auf einen bewaffneten, entschlossenen Gegner wie in Annaberg stehen sie sehr schnell daneben. Die getöteten Polizisten waren auch Opfer einer untauglichen Kommandostruktur ihrer Einheit.

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Camaro (1.178 Kommentare)
am 24.04.2017 20:23

da bekommen jetzt alle am Bahnhof große Angst?

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OOEsterreicher (50 Kommentare)
am 24.04.2017 20:06

Training ist IMMER gut...
jedoch: zum Text" zeigte binnen weniger Minuten ihre ganze Schlagkraft. "
Hoffentlich haben sie NICHT ihre "ganze" Schlagkraft gezeigt, auch der "Feind" hört mit.. und lernt !
“Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können”, sagte ca. 500 v. Christus der chinesische General, Militärstratege und Philosoph Sunzi.
dies gilt auch "umgekehrt"...!

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 24.04.2017 18:07

Zugriff! Die Polizei zeigt, was sie kann, falls das sie finanzierende Hacklervolk versucht, aufmüpfig zu werden.

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am 24.04.2017 19:47

beppogrillo,
du wirst immer depperter, was du hier schreibst!

Dein Zitat: "Zugriff! Die Polizei zeigt, was sie kann, falls das sie finanzierende Hacklervolk versucht, aufmüpfig zu werden."

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 24.04.2017 21:19

1934 und die Kanonen Dollfuß auf Arbeiterwohnungen sollten auch dir ein Begriff sein!

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Camaro (1.178 Kommentare)
am 24.04.2017 22:47

und wer hat in Linz den 1. Schuß abgegeben?

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 24.04.2017 23:27

wenn wer deppert ist, dann letztklassige Charaktere deiner Sorte !

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waterwoman69 (10 Kommentare)
am 24.04.2017 17:15

Super dass sowas geübt wird...ABER:
Ich wohne ca 1km von der Kaserne entfernt. Sollte ich wenn da der Ernstfall simuliert wird, nicht irgendwie informiert werden,dass ich meine Wohnung nicht verlassen sollte oder ähnliche Hinweise erhalten?
Schon klar dass die Bevölkerung nicht unnötig in Schrecken versetzt wird aber gar nix davon mitzukriegen, das ginge glaub ich in echt nicht...

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oblio (24.764 Kommentare)
am 24.04.2017 17:22

1km entfernt?
Das ganze passierte "IN" der Kaserne!
Hättest zuschauen können!
Also mach dir nicht gleich die Hose nass!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 24.04.2017 19:00

vorausgesetzt, sie finden IN die Kaserne hinein…

/duck und renn

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 24.04.2017 17:27

die Übung "Festnahme von Verdächtigen in der Nachbarschaft" steht vielleicht eh noch im Programm...

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 24.04.2017 17:03

... ein interessantes Wort: 'Anti-Terrorübung' ..,. ich komm nicht drauf, was man der Bevölkerung damit verkaufen möchte! ... eine Übung gegen oder anstelle des Terrors; kann man damit Terror verhindern? - analog wie mit der Anti-Babypille?

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felixh (4.906 Kommentare)
am 24.04.2017 16:43

Man haette mit solchen Einheiten Oesterreich gegen die unkontrollierte Einreise verteidigen können

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 24.04.2017 17:09

... aha - und die Menschen hätte man an der Grenze einfach erschossen, oder wie??? ... und außerdem waren an der Grenze niergendwo Fenster zum Hineinklettern

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Steuerzahler2000 (4.070 Kommentare)
am 24.04.2017 16:43

Konnte vor einigen Wochen einen realen Cobra-Einsatz "bewundern", der war nicht inszeniert sondern einfach nur peinlich ....

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vjeverica (4.297 Kommentare)
am 24.04.2017 16:31

naja, sie müssen ja auch mal für den Ernstfall üben. Ist ja trotzdem nur ne Trockenübung, mehr Theoris als Praxis. ZUM GLÜCK !

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derbaer (1.015 Kommentare)
am 24.04.2017 15:31

Schöne Theorie. Wie die Einsatzkräfte wirklich vorbereitet sind und vorgehen, kann man (leider) anhand vergangener Beispiele in Europa sehen. Traurig aber wahr: Ein Terrorszenario ist nicht wirklich planbar...

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 24.04.2017 16:04

Erstens kommt es anders zweitens als man denkt
und ohne jeglichem Durchspielen ist es besser? Auch im Fußball werden „Standardsituationen“ trainiert.

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 24.04.2017 15:14

.... sind ja ganz nett die Spielchen für die großen Buben - qui bonum?

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( Kommentare)
am 24.04.2017 16:36

kritikerix,
jetzt redest über "die Spielchen für die großen Buben" Wenn es zu einem Ernstfall kommt und der ist schneller da, als man oft glaubt, dann schimpfst, weil die Einsatzkräfte nicht geübt haben, geübt wie mit solche szenarien umzugehen ist, geübt wie die Blaulichtorganisationen zusammenarbeiten sollen und noch vieles mehr, was zu so einem Einsatz gehört.

Hier wird sicher analysiert und mit ausländischen Terrorbekämpfern zusammengearbeitet und Rat eingeholt. Nur das sieht nicht jeder. Aber wenn im Ernstfall eine Kleinigkeit nicht funktionieren sollte, wird gleich ein großes Theater geschlagen.

Es ist kein, wie du sagst: "Spielchen für die großen Buben!" Es ist ein Training. Es ist für unsere Sicherheit.

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