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Zuflucht im Luftschutzkeller: "Wir lebten in ständiger Todesangst"

Von (kri), 19. Februar 2016, 00:04 Uhr
Zuflucht im Luftschutzkeller: "Wir lebten in ständiger Todesangst"
Zeitzeuge der Bombenangriffe auf Linz: Erich Neuweg Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Der 78-jährige Linzer Erich Neuweg erinnert sich im OÖN-Gespräch an die Bombenangriffe der US-Geschwader auf Linz.

Am 25. Juli 1944 wurde Linz zum ersten Mal Ziel von US-Bomberverbänden. Bis kurz vor Kriegsende dauerten die Angriffe. Für die Bevölkerung war es jedes Mal ein traumatisches Erlebnis, wenn der Fliegeralarm losging und man Zuflucht in einem der gut zwanzig Luftschutzbunker suchen musste – bombensicheren Fels- und Sandstollen wie der "Limonistollen" unter dem Bauernberg am Froschberg, der 1700 Menschen Platz bot. Hier befand sich auch der Befehlsstand von Gauleiter August Eigruber und der Wehrmacht.

Ein anderer weitläufiger Luftschutzkeller befand sich nahe der Kapuzinerkirche. Dorthin flüchtete die Familie von Erich Neuweg, wenn wieder einmal die Sirenen heulten. Die Nachricht von dem Fliegerbombenfund in der Coulinstraße hat bei dem 78-jährigen Linzer schlimme Erinnerungen wachgerufen. Fünf Luftangriffe von US-Bombern hat er miterlebt. "Meine Eltern waren gehörlos, ich musste sie jedes Mal auf den Alarm aufmerksam machen", berichtet er. Die Koffer waren stets fertig gepackt, "dann sind wir die hundert Meter hinüber zum Bunker gerannt". Oft erreichten sie den Unterschlupf im letzten Moment. "Einmal haben wir noch gesehen, wie eine Bombe das Gebäude Ecke Steingasse-Waltherstraße getroffen hat, alles ist in die Luft geflogen."

In dem Luftschutzkeller in der Kapuzinerstraße war auch die Zentrale der Stadtverwaltung untergebracht: "Nach dem Krieg hat man dort Champignons gezüchtet", sagt Neuweg. Die Enge in dem Stollen sei bedrückend gewesen. "Wenn eine Bombe niedergegangen ist, rieselte der Sand von den Stollenflözen, das Licht ist ausgefallen und die Menschen haben in Panik geschrien, manche haben gebetet." Bis zu drei Stunden mussten sie ausharren, erst dann kam die Entwarnung.

Daheim erwartete sie das Chaos: "Die Fenster waren kaputt, die Wände voller Bombensplitter", berichtet Neuweg. Die Flak sei damals beim "Zwölferturm" am Kürnberg in Leonding postiert gewesen. In der Stadt selbst habe es keine Luftabwehr mehr gegeben. Mit seiner Mutter und dem jüngeren Bruder wurde Neuweg evakuiert. "Wir sind bis Kriegsende auf einem Bauernhof in Peuerbach untergekommen, der Vater blieb in Linz." Die Familie hat den Krieg überlebt.

Funde wie am Mittwoch in der Coulinstraße werde es sicher noch viele geben, ist Neuweg überzeugt. Zuletzt explodierte eine Fliegerbombe in Linz am 7. Oktober 2004 beim Fernheizwerk in der Industriezeile. Es gab zwei Verletzte.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 19.02.2016 10:33

so wars, die Zivilgesellschafft hat in jeden Krieg die Arschkarte !
den Jungen Guttis kann man das nicht erklären grinsen

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kallewirsch63 (2.124 Kommentare)
am 19.02.2016 11:09

Leider.
Gensuaowenig wie man ihnen erklären kann, dass im Regelfall eine Diktatur nicht durch gutes Zureden zu Fall gebracht werden kann. Die DDR war die grosse Ausnahme und nicht der Regelfall.

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Ernst_Grasser (1.413 Kommentare)
am 19.02.2016 09:18

"Ecke Steingasse-Waltherstraße" ist im reinen Wohngebiet. Keine Industrie, Bahnhöfe oder sonstiges.

Soviel zu Zweck und Ziel der Bombardements.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 19.02.2016 22:13

@ grasser
das US Bombardement au fdas Nazi Reich ist sicherlich problematisch, die Alliierten wollten sicher keine Wohngebiete treffen, sondern die Göringwerke (VÖEST). so genau konnten damals Bomben nicht gesteuert werden; trotzdem verdanken wir den GB und USA das Ende der Hitler Diktatur.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 19.02.2016 08:49

Was würden die nur Erzählen wenn es den Krieg nicht gegeben hätte??

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 19.02.2016 08:53

hepusepp
Was würden Sie posten wenn Sie nicht geboren wären?

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renele (3.081 Kommentare)
am 19.02.2016 20:43

Wegen was würden so etliche ungebildete Jugendliche posten und den Alten die Schuld geben das Krieg war ? Sind die Syrer auch schuld ? Meine Mutter war 1945 bei Kriegsende 15 Jahre alt und statt Schule musste sie ihr Brot bei Bauern verdienen, die sie dann auf die Straße setzten nach dem sie das2. Kind bekam. Mein Vater ein Ostdeutscher musste sich auch einen neuen Bauern suchen und uns Kinder steckten sie in die Küst. Danke an Spö die sich so gekümmert hat um Familien die finanzielle Probleme hatten und ihre Unterkunft verloren haben. Kinder in ein Heim, wo ein Krenek ( Nazi ) Kinderheimleiter wurde.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 19.02.2016 22:08

@hubussepp

du Nullerl, hast ja keine Ahnung, was es bedeutet bombarduiert zu werden. so dumm und pietätslos daherreden kann nur einer, der immer in Wohlstand und Frieden geprasst hat. Schäme dich coch.meine Familie hat auch den Krieg überlebt; wenn du einmal einen Krieg erlebt hast, dann darfst du mitreden !

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