Wo fünf Euro noch viel wert sind: Weihnachtseinkauf im Volkshilfe-Shop
Zur Weihnachtszeit sind die Volkshilfe-Shops gut besucht - von Menschen mit schmaler Geldbörse, aber auch von solchen, die ökologisch denken und gern Gebrauchtes kaufen.
"Jedes Stück, das bei uns abgegeben wird, hat eine Geschichte, oft sogar eine recht berührende", sagt Alexander Lindenbauer. Der Leiter des Volkshilfe-Revitalshops in der Freistädterstraße in Linz kennt viele davon. Denn, wenn Menschen ihre alten Möbel, Elektrogeräte, Spielsachen oder Geschirr vorbeibringen, hätten sie oft das Bedürfnis, über die Erlebnisse und Lebensabschnitte zu erzählen, die sie damit verbinden.
So kam zum Beispiel kürzlich eine Dame Mitte dreißig in den Shop, um ein Kaffeegeschirr abzugeben. Sie erzählte, dass sie das alte Service mit den kleinen rosa Blümchen und dem Goldrand an viele lustige Nachmittage bei Kaffee und Kuchen bei der mittlerweile verstorbenen Großmutter erinnere. Den besten Gugelhupf der Welt habe die Oma darauf serviert – eine schöne Erinnerung. Dennoch sei es nun Zeit, sich von dem Service zu trennen. Zu eng sei der Platz im Küchenschrank mittlerweile geworden.
So landete das geblümte Kaffeegeschirr mit dem Goldrand in den Regalen des Revital-Shops anstatt in einem Küchenkasten unbenützt zu verstauben. "Und das ist gut so", sagt Lindenbauer. Denn damit könne es anderen Menschen Freude bereiten und wieder Ausgangspunkt für schöne Erinnerungen werden.
Sich nicht nur nach Schnäppchen umzuschauen, sondern sich auch mit anderen über Alltagsthemen auszutauschen oder einmal jemandem sein Herz ausschütten zu können, das ist vielen Menschen ein Bedürfnis, die in den Revital-Shop kommen. Auch der 55-jährige Frühpensionist Gerald Schaufler, ein Stammkunde in dem Geschäft in der Freistädterstraße, ist immer für einen Plausch zu haben. "Ich komme nicht nur, um einzukaufen, ich gustiere zwar jeden Tag, was es so gibt, aber dann tratsche ich noch ein bisschen mit den Angestellten – das sind lauter liebe Menschen", sagt Schaufler.
Wenn er allerdings etwas Besonderes im täglich wechselnden Warenangebot entdecke, schlage er zu. "Jetzt, in der Weihnachtszeit, halte ich beispielsweise nach hölzernen Krippenfiguren Ausschau", sagt Schaufler.
Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken oder anderen brauchbaren Dingen schlendern Bianca und Marianne Mehringer in den Gängen zwischen den Regalen. "Schau, das sind super dicke Socken, die nehmen wir für den Papa mit, der hat eh immer so kalte Füße", sagt Marianne Mehringer zu ihrer Tochter und packt fröhlich fünf Paar von den handgestrickten Socken in ihren Einkaufskorb. Auch Bianca Mehringer hat bereits ein Weihnachtsgeschenk gefunden: "Für meine beiden Kinder habe ich für Weihnachten eine hübsche Puppe und ein Puzzle gekauft", erzählt die 40-Jährige.
Nach Schnäppchen besonderer Art sucht der 67-jährige Altenberger Herbert Poltinger. "Ich sammle leidenschaftlich gern Bleikristall und Geschirr", erzählt der Pensionist. Aber diesmal sei leider nichts dabei, das ihn aus den Socken haue, wie er sagt.
Erfolgreicher ist an diesem Tag der Berufsfeuerwehrmann Uli Hausleitner. Er ist stets auf der Jagd nach Büchern und hat bereits drei Romane gefunden. "Ich bin Stammkunde, seit das Geschäft 2015 aufgesperrt hat", erzählt der 31-Jährige. Denn hier bekomme er günstigen Lesestoff – von klassisch deutscher Literatur bis zu technischen Büchern. "Ich kaufe gern Gebrauchtes, weil mir der Nachhaltigkeitsgedanke gefällt", sagt der junge Mann.
Ute Sunzenauer und Alexander Lindenbauer, die die Volkshilfe-Revital-Shops in Linz gemeinsam leiten, sind ihre Stammkunden ans Herz gewachsen. "Es ergeben sich oft nette Gespräche, bei denen es um Gott und die Welt geht, das genieße ich", sagt Sunzenauer.
Speziell in der Buchabteilung sind oft für 1 € schöne Stücke zu finden. Und das sogar im Neuzustand.
leider werden die geschenkten gespendeten Sachen auf der suche nach wertvollen bereits vorher von den angestellten und flohmarktfahrern herausgefischt und es landen nur mehr sperrmüll und billige massenwahre wegwerfsachen im laden. lauter ramsch. schade. als es die ersten solchen shops gab, konnte man als besucher auch noch mal ein schnäppchen machen. jetzt aussichtslos, weil die betreiber schon die besten sachen aussortierten in ihre taschen.
hast Beweise für deine Aussagen ?
arbeite in der nähe eines solchen shops. Nicht dass ich einen freien Blick auf den Laden und den Parkplatz davor habe, aber wenn ich um eine Jause gehe, sehe ich immer dieselben Leute auf eine neue Lieferung warten. Dass ist wie beim "Zoll", die kennen auch ihre Pappenheimer und schauen ganz gezielt nach der "richtigen" Ware. Es sind Flohmarktfahrer und Wiederverkäufer denen sich hier eine Vorschau/Vorkaufsrecht vor den gewöhhnlichen Kunden bietet. Und hier reden wir nicht einmal von der Zentrale. Dort sollten schon ein paar total reich geworden sein: gold, Silber,Juwelen Wiener Werkstätte
Und wenn nur ein bischen Wahrheit daran ist ???????
gut dass es solche Shops für arme leute gibt .
in der Glimpfingerstrasse gibt es auch ein kleineren Shop .
schade nicht früher denn ich hatte ca. 150 Bücher ,ein Fernseher, Drucker mit Kopierfunktion, Scanner, usw. zu verschenken .
Wenn die Christlich Soziale Familienpartei mit Hilfe der Sozialen Heimatpartei ihr Programm durchgezogen hat, wird es noch viel mehr solcher Shops bedürfen.
Ich denke solche Shops hätte man früher gebraucht. Spö war ziemlich taub wenn es üm arme alleinerziehende Mütter ging- bezahlte der Vater keine Alimente, gab es nichts. Karenz für alle Hat wer eingeführt ? Zumindest keine Spö-