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"Wir sind die Dinosaurier und die Letzten unserer Zunft"

Von René Laglstorfer, 14. Mai 2018, 00:04 Uhr
"Wir sind die Dinosaurier und die Letzten unserer Zunft"
Auf "seiner" Baustelle, dem Linzer Mariendom: Gerhard Fraundorfer (56) aus St. Martin im Mühlkreis Bild: Weihbold

LINZ. Gerhard Fraundorfer – vom Schriftenhauer zum Domhüttenmeister.

"Für mich war klar, dass ich nicht bei den Grabplatten im Waldviertel bleibe", sagt Gerhard Fraundorfer. Als Domhüttenmeister leitet er seit rund 20 Jahren alle Steinmetzarbeiten am und im Linzer Mariendom. Dabei wollte der gebürtige Niederösterreicher ursprünglich Koch werden.

"Im Alter von 15 habe ich mir gedacht, als Koch musst du jedes Wochenende arbeiten", sagt Fraundorfer. Also hat er das Angebot eines Bekannten angenommen, der Schriftenhauer für Grabplatten war. "Fünf Jahre habe ich händisch, ohne maschinelle Unterstützung, zweieinhalb Meter lange Grabsteinplatten bearbeitet, weil es in meinem Waldviertler Lehrbetrieb – anders als beim Bau des Linzer Mariendoms im 19. Jahrhundert – noch keinen Presslufthammer gegeben hat", sagt der heute 56-Jährige. Nach einer Exkursion als Berufsschüler in einen modernen Steinmetzbetrieb in Traun mit vielen Maschinen dachte sich Fraundorfer: "Da kannst du noch etwas lernen." Er übersiedelte nach Oberösterreich, absolvierte die HTL-Fachschule für Steinmetze und ließ sich zum Denkmalpfleger ausbilden.

2001 tauschte Fraundorfer, der in St. Martin im Mühlkreis heimisch geworden ist, den Kugelschreiber gegen den Meißel. "Wir Dom-Steinmetze sind die Dinosaurier und die Letzten unserer Zunft", sagt der Domhüttenmeister. Oft werde er gefragt: "Habt ihr irgendwo eine Kopierfräse?" Aber jede Oberfläche einer Skulptur erzähle ihre eigene Geschichte. "Eine Maschine kann unsere individuelle Steinmetzarbeit nicht nachmachen." Deshalb werde in der Denkmalpflege europaweit immer noch händisch gearbeitet wie vor Hunderten Jahren auch.

Nun, bei der Sanierung des Domturms, wird der damals als Notlösung verbaute spröde Vulkantuff gegen Quarzsandstein ausgetauscht. "Wir geben dem Domturm die Oberfläche der Stunde null zurück. Wenn darauf geachtet wird, steht der Linzer Mariendom noch Tausend Jahre und länger", sagt Fraundorfer.

 

Spenden für Linzer Dom

 

Wer für die Sanierung und den Erhalt des Linzer Mariendoms spenden und den Betrag steuerlich absetzen möchte, kann direkt an das Bundesdenkmalamt (AT07 0100 0000 0503 1050) überweisen. In die vier Zeilen des Verwendungszwecks einfach den Vor- und Nachnamen, das Geburtsdatum, den Aktionscode 34 (damit die Spende richtig zugeordnet werden kann) und die Adresse eintragen.

 

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