"Wir gehen in Würde und Anstand": Grabmers hören in Wels auf

Von Karin Haas   13.März 2018

Die Bewertung im jüngst erschienenen Gourmetguide Falstaff war mit drei Gabeln und unverändert 91 von 100 Punkten top. Doch das "Zersprageln" zwischen zwei Standorten ging nicht mehr. Die Bandscheiben von Patron Heinz Grabmer sagten dazu letztlich auch Nein. Die Grabmers konzentrieren sich nun auf die Waldschänke in Grieskirchen und hören im Fortino in Wels auf. Ende Juni ist dort Schluss.

"Wir gehen in Würde und Anstand", sagt Haubenköchin Elisabeth Grabmer. Man sei sieben Jahre in Wels gewesen und habe den Standort gerne und mit Leidenschaft betrieben. Doch jetzt hätten sich die Rahmenbedingungen geändert.

Sohn Clemens ist als ambitionierter Jungkoch nach Wanderjahren wieder daheim, und man wolle sich auf den Stammsitz in Grieskirchen konzentrieren, um noch besser zu werden. Nicht zuletzt ist dort Patron Heinz Grabmer gefragt. Seine herzliche Art und seine kompetente Weinberatung hätten immer dann gefehlt, wenn er sie im Fortino ausspielte.

Fritz Eiber, der Verpächter des Fortino und Chef des dort gelegenen Welser Leuchtenunternehmens Molto Luce, sagt: "Wir gehen im Guten auseinander." Er ist frohen Mutes, schnell Ersatz zu finden. Ein Haubenlokal müsse der Standort nicht wieder werden, wohl aber ein Qualitätsrestaurant. Der Name Fortino liege bei ihm und könne, müsse aber nicht erhalten bleiben.

Eiber hatte das Restaurant mit 40 Sitzplätzen in einer "Trattoria" und 40 im Restaurantbereich in den 1990er-Jahren als "Il Campanile" eröffnet, das dann eine "Locanda Toscana" wurde. Gut möglich, dass dort bald wieder die italienische Küche und Italiener regieren.