Wie ein Linzer Automechaniker zum Stuntman wurde

Von Elena Harrer   12.Juli 2018

Für Quentin Tarantino ging er tagelang durchs Feuer und als Kapitän Starbuck kämpfte er im Vorjahr bei der Klangwolke gegen die Naturgewalten im Linzer Donaupark. Tom Hanslmaier ist Stuntman und Schauspieler. Der Zufall führte dabei auch Regie.

Zwar war der 46-jährige Linzer schon in seiner Jugend vom Beruf des Stuntman begeistert, doch jobmäßig startete er ganz „normal“ – mit einer Lehre zum Automechaniker. Doch schon bald verband Hanslmaier seine Vorlieben für Theater, Sport und Tanz, begann an der Anton Bruckner Privatuniversität zeitgenössischen Tanz und Schauspiel zu studieren.

Der erste Schritt in die Praxis war Zufall: „Studienkollegen erzählten mir von einer noch unbesetzten Rolle beim Film ,Slidin’ – Alles bunt und wunderbar‘. Gefragt war ein arbeitsloser Automechaniker – das passte einfach perfekt.“ So nahm die Schauspielkarriere ihren Anfang. Mittlerweile schwört nicht nur Quentin Tarantino auf seine Dienste. Auch für die Regisseure James Mangold („Knight & Day“) und Marie Kreutzer („Die Vaterlosen“) war Hanslmaier bereits tätig.

Nun hat er seine jüngste TV-Arbeit beendet: Er drehte gerade den achten Film der Krimireihe „Spuren des Bösen“ mit dem Titel „Sehnsucht“ unter Regisseur Andreas Prochaska ab. Vergangene Woche hatte er in Wien seinen letzten Stunt als Double. „In dieser Branche arbeiten viele vernünftige Leute. Jeder Stunt wird vorher genau durchdacht. Sollte er zu gefährlich sein, mache ich ihn nicht.“

Derzeit lebt er mit seiner Lebensgefährtin und den zwei kleinen Töchtern in Linz. Der Alltag der Familie ist künstlerisch geprägt: Seine Partnerin ist Sängerin und seine zwei Mädchen haben eine große Vorliebe für das Turnen und Tanzen. Neben seinen actionreichen Tätigkeiten ist Hanslmaier Trainer in einem Linzer Fitnessstudio und hält Studenten-Kurse für Bodenturnen und Akrobatik.

Morgen, Freitag, wird Tom Hanslmaier ab 7.40 Uhr bei der Life Radio Aktion „Oberösterreichs Helden des Alltags“ vorgestellt.