Widder-Opfer weiter in kritischem Zustand
MICHELDORF. 78-Jähriger liegt im LKH Kirchdorf im künstlichen Tiefschlaf – so erlebte seine Frau die Attacke.
Unverändert kritisch ist der Zustand des 78-jährigen Hermann Doppringer aus Kremsmünster, der am Sonntag in Micheldorf, wie berichtet, von einem Widder attackiert worden war. Der pensionierte Postzusteller war dabei so unglücklich gestürzt, dass er mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins LKH Kirchdorf gebracht werden musste.
Am Montag wurde er operiert, seither liegt er auf der Intensivstation im künstlichen Tiefschlaf. "Sein Zustand ist weiter sehr kritisch", sagte gestern eine Sprecherin der gespag den OÖNachrichten.
Wie so oft hatte Hermann Doppringer mit seiner Frau Hannelore (78) einen Ausflug auf den Micheldorfer Georgenberg unternommen, hinauf zum Gasthaus neben der barocken Kirche, das wegen Betriebsurlaub geschlossen hatte. Ganz in der Nähe hält der Gastwirt auf einer mit Elektrozaun gesicherten Weide eine Schafherde. "Wir haben das Auto geparkt und sind ausgestiegen, da ist wie aus dem Nichts der Widder dahergekommen", berichtet Frau Doppringer.
Zunächst beließ es der unbehörnte Schafbock mit ein paar Schubsern gegen den Mann, der sich schützend vor seine Gattin gestellt hatte, dann zog er sich zurück. Aber nur, um erneut anzugreifen. "Da sind wir in Panik geraten", sagt Hannelore Doppringer: "Er hat meinem Mann so einen heftigen ,Renner’ gegeben, dass er gestürzt und mit dem Hinterkopf aufgeschlagen ist – er war bewusstlos, hat stark geblutet." Als zwei andere Ausflugsgäste zu Hilfe kamen, ging der rabiate Widder auch auf sie los, "aber sie konnten ihn durch Schläge mit einer großen Umhängetasche vertreiben und haben dann die Rettung gerufen."
Am Montag hat sich der Gastwirt bei Frau Doppringer entschuldigt. Er wollte gestern auf OÖN-Anfrage nicht Stellung nehmen: "Ich muss erst herausfinden, wie der Widder aus dem Gehege kommen konnte." Die Polizei ermittelt gegen den Halter wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.
Nicht füttern, nicht streicheln
"Jeder Widder verteidigt seine Herde", sagt Matthias Pleschberger, Geschäftsführer des Landesverbandes für Schafzucht: "Aber normalerweise hat er eine natürliche Scheu vor Menschen."
Doch wenn sich die Weide, wie in Micheldorf, an einer stark frequentierten Stelle befindet, "kann er diese Scheu verlieren und angreifen". Vor allem dann, wenn er von Spaziergängern öfter gefüttert und gestreichelt wird: "Deshalb sollte man in diesem Fall erwägen, den Widder zu entfernen."
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