Wetterkapriolen: Herzpatienten liegen im Spital auf dem Gang
Die Debatte, ob es zu viele Spitalsbetten gibt, empfinden jene Patienten im Welser Klinikum als Hohn, deren Betten auf dem Gang stehen. Das ist Folge der vorwöchigen Hitze, sagte mir Sprecherin Manuela Zeizinger.
Anton Wagner aus Thalheim wurde in der Vorwoche in der Abteilung „Interne II“ des Welser Spitals behandelt. Die Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal sei optimal gewesen, sagt der Pensionist. Nur: „Ich verstehe nicht, wieso bis zu sieben Patientenbetten auf dem Gang stehen müssen.“ Das Krankenhaus habe seit mehr als einem Jahr ein Bettenmanagement, sagt Spitalssprecherin Manuela Zeizinger. Dadurch habe sich die Zahl der „Gangbetten“ deutlich reduziert. Aufgrund der Erfahrungen stehen in den einzelnen Abteilungen auch Betten für Akut-Patienten parat. Doch die Hitzewelle der Vorwoche forderte ihre Opfer, viele Menschen mit Herzproblemen wurden eingeliefert. „Die Akutfälle wurden natürlich in den Zimmern betreut“, versichert Zeizinger. „Wer nur aus diagnostischen Gründen bei uns war, wurde aber informiert und hat unterschrieben, dass er auf dem Gang liegen muss.“
Patient Wagner versteht das, sagt aber aufgrund seiner Erlebnisse: „Es ist dennoch menschenunwürdig, wenn Patienten unter dem Licht der Gangbeleuchtung schlafen müssen und keine Klingel haben, um Personal rufen zu können.“