Wenn Handys plötzlich Feuer fangen

Der Brandauslöser lag in einer Schublade. Ein Handy soll in der Nacht auf Montag das Feuer in einer Pizzeria in Ebensee verursacht haben. Das haben Sachverständige festgestellt. 60 Einsatzkräfte konnten den Brand rasch löschen. Der Gastraum wurde stark verrußt.

"Wir werden das Gerät noch genauer überprüfen und versuchen festzustellen, ob es Kurzschlüsse im Akku gegeben hat", sagt Manfred Hübsch, Leiter der Brandursachenermittlung bei der Brandverhütungsstelle Oberösterreich.

Doch wie kann ein Handy ohne Zutun plötzlich in Brand geraten und wie gefährlich sind Mobiltelefone eigentlich? "Prinzipiell sind Handys nicht gefährlich. Es besteht jedoch ein Restrisiko. Das Problem sind vor allem Ersatz-Akkus und Ersatz-Ladegeräte", sagt Hübsch. Bei diesen würde ein weit höheres Risiko bestehen als bei Originalteilen. In den Ladeteilen sind Chemikalien luftdicht verbaut. "Wenn Sauerstoff oder Feuchtigkeit dazu kommt, kann es zu einer Reaktion und in Folge zu einem Feuer kommen", erklärt Hübsch.

Ob beim betreffenden Handy, es handelt sich um ein Samsung-Fabrikat, ein Ersatz-Akku eingebaut war, stehe noch nicht fest. Das Feuer habe das Gerät arg in Mitleidenschaft gezogen.

Vorsicht beim Aufladen

Für den sicheren Umgang mit dem Handy gibt Hübsch folgende Ratschläge:

Das Mobiltelefon beim Aufladen nicht unter einer Decke, auf einem Leintuch oder auf einem Sofa aufbewahren, Geräte werden dort viel schneller heiß als auf einem festen Untergrund, wo sich ein Feuer nur schwer entfacht.

Wenn Akku oder Ladegerät des Handys gewechselt werden müssen, immer auf Original-Ersatzteile des Herstellers zurückgreifen.

Ein Rauchmelder in den eigenen vier Wänden warnt frühzeitig vor einem drohenden Brand.

Beim Handy in Ebensee handelt es sich um ein Fabrikat der Marke Samsung. "Allerdings ist es kein Galaxy Note 7", sagt Manfred Hübsch. Dieses Modell war erst vergangenem Herbst vom koreanischen Unternehmen zurückgerufen worden, weil mehrere Geräte in Flammen aufgegangen waren.

Neben Mobiltelefonen sind laut Hübsch auch Laptops mögliche Gefahrenherde. "Vor einigen Jahren gab es auch Probleme mit den Akkus von e-Bikes. Die Hersteller dürften das aber in den Griff bekommen haben", sagt der Brandschutz-Experte. Auch Hoverboard-Scooter waren schon häufig für Brände verantwortlich.

Brand in Pizzeria

Die Hausbesitzerin hatte in der Nacht auf Montag um 2.30 Uhr Rauchgeruch bemerkt und war ins Erdgeschoß geeilt. Sie sah, dass der Rauch aus der Pizzeria kam, und betrat das Lokal durch die Hintertür. Im Bereich der Theke loderten bereits Flammen. Die Frau trat sofort den Rückweg an

Vier Feuerwehren rückten mit etwa 60 Einsatzkräften aus. Auch ein Atemschutztrupp war im Einsatz. Das Feuer konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden. Eine exakte Schadenssumme liegt noch nicht vor.