Welser Justiz ließ gesuchte Rocker wieder laufen
WELS/NÜRNBERG. Zuhälterei, Schutzgelderpressungen und blutige Auseinandersetzungen mit verfeindeten Rockerbanden, wie den "Hells Angels": Die "United Tribuns" gelten vor allem in Bayern als ein Gefahrenherd, der vom Verfassungsschutz überwacht wird.
Die Kriminalpolizei hat nun zwei mutmaßliche oberösterreichische Mitglieder ausgeforscht. Die beiden österreichischen Staatsbürger aus dem Raum Wels sollen im Oktober 2017 im Großraum Nürnberg an einem versuchten Totschlag beteiligt gewesen zu sein.
Das Duo wurde am 7. März von Beamten des Landeskriminalamt Oberösterreich nach dem Ersuchen der Staatsanwaltschaft Nürnberg vorerst festgenommen. Bis die Handschellen klickten, mussten die Ermittler aber Hürden nehmen. Denn die Durchsuchung der Wohnung des 25-Jährigen in Wels brachte kein Ergebnis, weil es sich um eine Scheinadresse handelte.
Schließlich forschten die Beamten eine Bekannte des 25-Jährigen aus. Die Frau bestritt zu wissen, wo der Gesuchte stecke. Doch der Mann hielt sich in der Wohnung versteckt. Die Polizisten nahmen ihn mit zur Dienststelle, wo der 25-Jährige laut Polizei geständig war.
Gericht lehnte Auslieferung ab
Der 22-Jährige war schließlich telefonisch erreichbar und stellte sich freiwillig. Nach der Einvernahme wurden das Duo in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Der Haftaufenthalt war aber nur ein kurzer. Das Landesgericht lehnte die Auslieferungshaft ab, denn die Verdächtigen seien österreichische Staatsbürger und die Vorwürfe nicht ausreichend begründet: Die "Suppe" sei "zu dünn". Gegen die Männer, die auf freiem Fuß sind, wird im Inland ermittelt. (staro)
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