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Was bringt uns 2011?

Von OÖNachrichten, 31. Dezember 2010, 00:04 Uhr
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Bildergalerie 2011 - Jahreszahl als Schmuck
Bild: Reuters

Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh, Kommunikationswissenschafter Walter Ötsch, Hellseherin Claudia Voggeneder und OÖNachrichten-Kolumnist Ali Grasböck haben sich schon einmal auf Spurensuche ins Jahr 2011 begeben.

Wir müssen Altlasten der Krise beseitigen

von Ulrich Schuh, Wirtschaftsforscher

Rein ökonomisch gesehen sollte 2011 ein gutes Jahr werden. Das Wirtschaftswachstum wird etwas höher ausfallen als im abgelaufenen Jahr. 2010 waren die Erwartungen zu Jahresbeginn niedrig, deshalb wurden wir positiv überrascht.

Jetzt haben sich die Ansprüche freilich wieder erhöht, aber wir sind mit unserer Prognose relativ vorsichtig. Es könnte schon sein, dass es auch 2011 besser läuft als derzeit erwartet.

Wir haben im jetzt zu Ende gehenden Jahr die Krise zwar überwunden, die Altlasten werden uns aber heuer beschäftigen. Das kurz vor Weihnachten beschlossene Sparpaket der Regierung ist ein kleiner Vorgeschmack. Man muss aber sagen, dass Österreich vergleichsweise recht gut dasteht. Die Einschnitte werden sich bei uns in Grenzen halten.

Die Schuldenkrise einiger EU-Staaten wird uns sicher weiter beschäftigen. Aber das gilt nicht nur in Europa. Auch die USA haben enorme Schulden aufgebaut und müssen ebenfalls reagieren. Diese ganze Thematik der hohen Staatsschulden könnte freilich aus dem Ruder laufen. Das ist ein beträchtliches Risiko für die Wirtschaft.

Es kann umgekehrt freilich auch das passieren, was heuer geschehen ist: Der Aufschwung könnte stärker ausfallen, als wir derzeit erwarten. Es gibt weltweit noch enorme Ressourcen, die noch nicht ausgereizt sind. Wir liegen mit unserer Prognose ungefähr in der Mitte der positiven und negativen Szenarien, die für 2011 denkbar sind.

Für den Arbeitsmarkt erwarten wir auch für heuer eine Verbesserung der Lage, aber nicht so deutlich wie heuer. Was geschehen wird, wenn der österreichische Arbeitsmarkt im Mai auch für die Bürger der neuen EU-Länder (mit Ausnahme Bulgariens und Rumäniens) geöffnet wird, wissen wir noch nicht. Dafür gibt es keine historischen Erfahrungswerte, es bleibt ein gewisses Maß an Unsicherheit. Wir erwarten aber keine dramatischen Auswirkungen.

Österreich auf dem Weg zur „Post-Demokratie“

von Walter Ötsch, Kommunikationswissenschafter

Die sicherste Prognose ist, dass alles gleich bleibt. Innenpolitisch könnte das meiste gleich bleiben, aber das ist keine frohe Botschaft. Die Große Koalition ist erschöpft, regiert wird mit den Massenzeitungen, der öffentliche Diskurs ist erlahmt, Skandale werden nicht bereinigt. Alle anspruchsvollen Vorhaben wurden gestoppt, zerredet oder versinken im gegenseitigen Hickhack.
Wenn das gleich bleibt, geht der Trend der letzten Jahre weiter. Die drängenden Zukunftsfragen werden nicht ernsthaft diskutiert: Zukunft des Sozialstaates, Neuordnung der Bildung, Probleme aus der Veränderung der Altersstruktur, drohende Klimakatastrophe, Verlust der Privatheit, usw. Die Antworten auf diese Fragen hängen entscheidend von der wirtschaftlichen Lage Österreichs ab.
Auch hier werden beherzt alle Zukunftsfragen ausgeklammert. Gebetsgebetsmühlenartig wird Wirtschaftswachstum als Allheilmittel beschwören. Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise wird der Bevölkerung nicht erklärt. Die politisch Verantwortlichen äußern keinen einzigen substantiell neuen Gedanken über die Wirtschaft. Sie sind nicht in der Lage, die vielen Teilprobleme sinnvoll und perspektivisch zu einem Gesamtbild zu verknüpfen. Das fördert ein dumpfes Unbehagen, das schleichend wächst. Viele fühlen sich in ihrer diffusen Zukunftsangst nicht ernst genommen. Die Politikverdrossenheit steigt, man traut „den Politikern“ immer weniger zu. Parteien, die simple Erklärungen anbieten, z. B. „die Ausländer“ zu Sündenböcken machen, werden noch mehr Zulauf bekommen: der österreichische Weg in die „Post-Demokratie“.
Ein Vorsatz für die Politik zum neuen Jahr: den Blick auch über den nächsten Wahltermin richten. Keine große Vision, aber eine klitzekleine Andeutung, eine grobe Richtungsangabe, wie Österreich in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren dastehen soll: Wie wird der Wohlstand, der soziale Friede gesichert sein? Wie könnte ein gutes Leben in Zukunft aussehen?

2011 wird eines der besten Jahre seit langem

von Claudia Voggeneder, Hellseherin

Wirtschaftlich wird 2011 eines der besten Jahre seit langem. Es gibt deutliche Verbesserungen in der Wirtschaft, die wir 2011 auch an den Märkten zu spüren bekommen. Eine neuerliche Wirtschaftskrise wird es nicht geben. Die Menschen finden stattdessen langsam wieder zurück zu den wahren Werten ihres Lebens, zur Familie, zur Liebe und zu den inneren Werten.
Von Brüssel aus wird es ab Herbst Verhandlungen für neue Rahmenbedingungen für den Euroraum und deren Mitgliedsländer geben, dessen Inhalte und Tragweite lange nicht bekannt gegeben werden. Diese Veränderungen, welche zum großen Vorteil für die wirtschaftlich schwachen als auch starken Länder sind, werden sich ab dem Jahr 2012 abzeichnen. Die Maßnahmen haben zur Folge, dass alle EU-Länder auf ein einheitliches Niveau gebracht werden sollen und der Euro an Stärke und Stabilität gewinnt.
Ende 2011 wird es in Amerika zu politischen Unruhen auf der Regierungsebene kommen. Grund dafür ist, dass Obama sich für die wirtschaftlich Benachteiligten einsetzt und ein stabiles Amerika befürwortet!
Der Goldpreis erlebt auch im Jahre 2011 weitere Hochstände, in den Folgejahren müssen allerdings Rückschläge hingenommen werden. Langfristig ist Gold eine sichere Investition
Asien profitiert weiterhin von einem überaus starken Wachstum. Unerwartete Ereignisse im Sommer 2011 (Naturkatastrophen, wie Erdbeben, Hurrikan, Überflutungen) könnten in Asien an den Märkten eine starke Korrektur verursachen, die allerdings nur von kurzer Dauer ist.
Ich wünsche allen, dass sie mehr zu sich finden und äußere Einflüsse weniger kritisch sehen. Vor allem ist es wichtig, in der Liebe zu bleiben und sich nicht von der Angst regieren zu lassen. Ich wünsche allen Oberösterreichern ein gutes, erfolgreiches Jahr 2011!

Auch für 2011 gilt die Unschuldsvermutung

von Ali Grasböck, OÖN-Kolumnist

Ein Jahr, das mit Steuererhöhungen anfängt, zum Beispiel beim Tanken, macht sich schon vor dem Start verdächtig, das riecht nach einem klassischen Nehmer-Jahr. Weil jedoch die Nehmer in Österreich gern mit Samthandschuhen angefasst werden, will ich auch für 2011 die Unschuldsvermutung gelten lassen.
Die große Elfer-Frage lautet: Was wird dieses Jahr für Europa bringen? Einen Siegeszug der Scharfmacher wie in Ungarn, wo sie die Medienfreiheit in die Mangel nehmen?
Ein analytischer Blick in die Zukunft legt den Schluss nahe, dass dies zumindest in Österreich nicht passieren wird. Die Mächtigen werden sich weiterhin damit begnügen, den Wiener Boulevard mit sanfter Hand auf großflächige Inserate zu betten.
Die lange Tradition der Reformen in diesem Land (2009 wurde „Bounty“ in „Plenty“ umbenannt, 2010 wurde beim Budget der Verfassungsbruch eingeführt) setzt sich 2011 ungebremst fort. Es liegt am Geschick der Regierung, dabei soziale Unruhen zu vermeiden. Ungeheuerlichkeiten wie die Abschaffung von freien Zwickeltagen in den Schulen kommen also von vornherein nicht in Frage, damit hat man sich schon einmal die Finger verbrannt. Innenpolitisch interessant wird das Jahr eher, indem uns die Koalition rätseln lässt, ob sie gerade Kuschelkurs oder Zank spielt.
Die Sterne drohen leider mit Spannungen auf privater Ebene, vor allem, wenn der verhasste Nachbar den Lotto-Jackpot gewinnt. Ein Glücksjahr wird 2011 hingegen für Raucherhasser, weil die Zigarettenpreise empfindlich steigen. Und der Mega-Trend, jedwedes Wetter als „verrückt“ zu bezeichnen, verstärkt sich weiter.
Alles in allem hat 2011 die Chance, ein gutes Jahr zu werden. Trendforscher und andere Experten können allerdings nicht ausschließen, dass es zu bösen Überraschungen kommt. So gesehen wär’s vielleicht gescheiter, das Jahr 2010 zu wiederholen, denn da weiß man, was man hat.
 

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