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Walter Mayer: Quargel und die unendliche Geschichte

18. Februar 2010, 00:04 Uhr

Artax AG: Nur ein kleines Schild kündet in der Hofgasse in der Linzer Altstadt davon, dass von hier aus ein international agierender Lebensmittelkonzern mit 250 Millionen Euro Umsatz und mehr als 800 Mitarbeitern gelenkt wird.

Artax AG: Nur ein kleines Schild kündet in der Hofgasse in der Linzer Altstadt davon, dass von hier aus ein international agierender Lebensmittelkonzern mit 250 Millionen Euro Umsatz und mehr als 800 Mitarbeitern gelenkt wird. Einziger Vorstand ist Walter Mayer (59), der von hier aus auch seine Immobilienaktivitäten steuert. Ihm sei es zu verdanken, dass die Altstadt mit großzügig renovierten Altbauten einen Lichtblick erhalten hat, wird gelobt.

Derzeit hat er aber andere Sorgen. Seinem Unternehmen ist das passiert, was in der Lebensmittelbranche als größter anzunehmender Unfall (GAU) bezeichnet werden kann: Mindestens sechs Menschen sollen nach dem Konsum von mit Listerien verseuchtem Quargel der Artax-Tochter Prolactal gestorben sein. Daher ist jetzt in der Hofgasse Krisenmanagement angesagt.

Das wäre für den Finanzprofi Mayer aber nicht das erste Mal. Der aus St. Florian bei Linz Gebürtige hat als Finanzvorstand der einstigen Schärdinger-Molkereigenossenschaft, aus der durch Zusammenschlüsse der Riese Austria Milch & Fleisch (AMF) entstanden ist, die Fäden gezogen. Als die Geldgeber und die bäuerlichen Eigentümer die AMF vor 15 Jahren wieder in ihre Ursprünge zerlegten und die heutige Bergland-Genossenschaft als neuer Marktführer entstand, blieben viele Firmenbereiche übrig, vor allem Verwerter von Milchbestandteilen. Mayer übernahm den Großteil, zusammen mit seinem ehemaligen Generaldirektor, dem Marchtrenker Gerald Aichinger, und brachte alles in die neu gegründete Beteiligungs Holding Artax AG ein. Das ist der Name eines Pferdes in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“. Der Artax-Internet-Auftritt beginnt ebenfalls mit einem Ende-Zitat.

Mayer und Aichinger halten mit ihren Privatstiftungen noch heute je 50 Prozent an Artax. Sie strickten aus dem AMF-Knäuel einen leistungsfähigen Konzern, der überschüssige Milch bzw. Milchinhaltsstoffe lukrativ verwertet, vor allem als Rohstoff für die internationale Lebensmittelindustrie. Gleichzeitig stiegen sie in der Slowakei mit EU-Beitritt groß in die Milchwirtschaft ein. Aichinger hat dort einen großen Milchviehbetrieb, Artax betreibt eine Großmolkerei. Sie erzeugt zum Beispiel Mozzarella und beliefert von der Slowakei aus halb Europa.

Skandale sind in der Lebensmittelwirtschaft ebenfalls eine unendliche Geschichte, trotz angeblich strengster Gesetze und Hygienebestimmungen. Die Konsumenten harren vertrauensbildender Maßnahmen.

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