Von der Schulchronik ins Ministeramt
BAUMGARTENBERG / TRAUN. Die OÖNachrichten auf Spurensuche: Wo die neuen SP-Minister Sonja Hammerschmid und Thomas Drozda aufwuchsen.
"Mörwald Sonja gewinnt für die Hauptschule eine Nähmaschine der Marke Singer. Bravo!" Dieser Eintrag findet sich in der Baumgartenberger Schulchronik des Jahres 1981/82. Damals besuchte die gestern angelobte Bildungsministerin Sonja Hammerschmid die 4a-Klasse der Hauptschule in ihrem Heimatort Baumgartenberg und gewann als 13-Jährige den Landeswettbewerb "Junge Mädchen machen Mode". "Sie durfte dann zum Bundesbewerb in ein Hotel in der Nähe des Schlosses Schönbrunn fahren. Welchen Platz sie dort belegte, weiß ich aber nicht mehr", sagt Margit Kastler.
Kastler gehört zu jenen noch aktiven Lehrerinnen und Lehrern, die in den frühen 1980er Jahren die heutige Bildungsministerin unterrichtet haben. In jener Schule, von der Hammerschmid mehrmals in Interviews sagte, sie sei – ebenso wie das BORG in Perg – prägend für ihren späteren beruflichen Erfolg gewesen. "Sonja war eine sehr engagierte Schülerin. Man hat gemerkt, dass sie etwas aus sich machen will", erinnert sich Kastler an das aufgeweckte Mädchen aus der Ortschaft Deiming.
Wünsche an die neue "Chefin"
"Dass eine Absolventin unserer Schule jetzt Bildungsministerin ist, macht uns natürlich schon stolz, und wir alle im Team wünschen ihr für diese schwierige Aufgabe alles Gute", sagt Direktor Ernst Gusenbauer, während er in der Schulchronik blättert. Die Aufgabe, die sie übernommen hat, sei natürlich keine einfache, weiß der Schulleiter. "Aber ich denke schon, dass sie etwas vom Metier versteht und etwas weiterbringen wird. Das ist auch dringend notwendig." Was er sich von seiner neuen obersten Chefin wünsche? "Dass die Schulautonomie gestärkt wird. Jede Schule hat ihre ganz eigenen Rahmenbedingungen, und die Lehrer wissen am besten, wie sie die Jugendlichen optimal fördern."
Den Kontakt zu ihrer Heimat hat Hammerschmid, als sie ihren Lebensmittelpunkt längst in Wien hatte, nie abreißen lassen, verrät Baumgartenbergs Bürgermeister Erwin Kastner (VP): "Vor drei Jahren hat sie beim Neujahrsempfang der Gemeinde einen Vortrag gehalten." Der Inhalt damals: die Förderung von Talenten bei Jugendlichen. Ein Thema, das sie nun als Ministerin bearbeiten wird.
"Hat gewusst, wo es langgeht"
Als "Talentschmiede" kann man auch die Handelsakademie in Traun bezeichnen, in der der neue Kultur- und Kanzleramtsminister Thomas Drozda maturierte. Der 50-Jährige hat seine Wurzeln im Kremstal. Er wurde in Kematen an der Krems geboren und lebte einige Jahre in Piberbach, ehe seine Familie nach Traun zog.
"Er war für sein Alter sehr erwachsen und äußerst hilfsbereit", sagt Wolfgang Weingartner, ehemaliger Klassenvorstand des neuen Ministers an der HAK Traun. Ob der Karrieresprung seines ehemaligen Schülers für ihn überraschend kommt? "Nein, denn er hat immer gewusst, wo es langgeht", sagt Weingartner. Drozda sei ein kompetenter und netter Schüler gewesen.
Klassen- oder Schulsprecher an der HAK Traun ist er nie gewesen, aber "er besaß schon damals eine äußert kommunikative Ader", verrät sein ehemaliger Chemieprofessor Josef Wasserbauer.
Dass die 15 Schüler aus Drozdas Klasse großes Potential haben, war für die Lehrer der Schule von Anfang an klar. "Es war eine kleine, aber sehr überdurchschnittliche und aufmerksame Klasse", sagt Wasserbauer, auch wenn keiner ausschließlich "Einser" im Zeugnis stehen hatte. So seien unter Drozdas Klassenkollegen auch der österreichische Botschafter in Brüssel, Jürgen Meindl, und der ehemalige Haas-Vorstand Stefan Hacker gewesen.
Die Verbindung zur HAK Traun habe der neue Kulturminister bis zuletzt nicht verloren, auch wenn sein Lebensmittelpunkt mittlerweile in Wien liegt. "Er empfing als Chef der Vereinigten Bühnen Wien eine Trauner Schülergruppe ganz leger in seinem Büro in Wien", erzählt Christian Koblmüller, Lehrer und Pressebeauftragter der HAK Traun.
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Du liebes Bisschen wer setzt den diese Gschichterl auf ?
Sicht sehr geschickt gewählt Ihre Kleidung...es ist nicht gut wenn Frau einen rechten ausgebeulten Hosensack hat das bei Mann auch nicht schön aussieht...