Vom Flügelflitzer zum Cheftrainer

Von Roland Vielhaber   19.Mai 2016

Wenn Manuel Gierlinger am linken Flügel aus vollem Lauf abhob und zu einem seiner gefinkelten Würfe ansetzte, gab es für die gegnerischen Handball-Torhüter nur wenig zu halten. Das beeindruckte einst auch österreichische Nationalteamtrainer. 20 Mal trug Gierlinger das Trikot der rot-weiß-roten Auswahl. Seit gestern schlägt der Mathematik- und Biologie-Lehrer offiziell ein neues Kapitel in seiner Karriere auf: Der Familienmensch (verheiratet, zwei Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren) übernahm beim siebenfachen Meister HC Linz AG das Traineramt. Mit 34 Jahren ist der Wahl-Katsdorfer der jüngste Coach in der Handball Liga Austria.

Gierlinger folgt Nermin Adzamija nach, der sich wieder auf die Position des Sportdirektors zurückzieht. In jungen Jahren standen die beiden gemeinsam bei Linz auf dem Parkett. Danach zog es den pfeilschnellen Flügelspieler zu Suhr in die Schweiz und später zu Schwaz. Vor einem Jahr folgte aus beruflichen Gründen die Rückkehr zu den handballerischen Wurzeln. Gierlinger übernahm das U20-Team. Jetzt folgt der nächste Schritt. Einer, der eine Herausforderung ist. Der HC Linz zählt in der Liga zu den Klubs mit den geringsten finanziellen Möglichkeiten. Trotzdem konnte in der abgelaufenen Saison das Abstiegsgespenst – wenn auch mit Mühe – vertrieben werden.

Ob Linz nun für einen größeren Wurf bereit ist? „Eines sollen unsere Fans von der ersten Minute an spüren: Jeder wird volle Kampfbereitschaft, Emotionalität und Willenskraft zeigen.“