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„Viele genieren sich beinahe, wenn sie sagen, dass sie Lehrer sind“

Von Christina Tropper   14.März 2011

OÖN: Wie sind sie denn, die Lehrer, heutzutage?

Dobretsberger: Sie sind engagiert und reflektieren viel über die Kinder und ihr eigenes Tun. Das Buch ist ja eine Sammlung von Geschichten. Konzipiert als Schreibwettbewerb, haben Lehrer aus ganz Österreich ihre Sicht zum Berufsalltag geschrieben, ich habe die Kurzgeschichten dann redigiert und herausgegeben.

OÖN: Die erste Geschichte hat den Titel: „Ich kündige“. Wie ist die Stimmung unter den Lehrern?

Dobretsberger: Ich habe erwartet, dass viele Pädagogen jammern würden – das sagt man ihnen ja allgemein auch nach. Umso größer war die Überraschung über den positiven Grundtenor.

OÖN: Probleme gibt es aber unter den Pädagogen?

Dobretsberger: Die Kinder liegen den Lehrern sehr am Herzen, sind sie doch teils Elternersatz. Großes Thema ist der fehlende Rückhalt aus der Familie, der zieht sich durch alle Geschichten wie ein roter Faden. Lehrer sind auch verärgert und gekränkt über die Meinung, die die Öffentlichkeit von ihnen hat.

OÖN: Hat sich Ihr Lehrerbild im Laufe der Arbeit verändert?

Dobretsberger: Total. Ich erinnere mich nicht gerne an meine Schulzeit, sie war geprägt von Angst. Durch das Redigieren der Texte habe ich erstmals seit Jahren wieder in den Schulalltag geschnuppert. Heute würde ich bestimmt gerne in die Schule gehen.

OÖN: Werden Sie im nächsten Leben Lehrerin?

Dobretsberger: Nein, dazu hätte ich nicht die Nerven.

Buchtipp: Geschichten, die die Schule schreibt

Auch Autorinnen aus Oberösterreich haben sich in dem Buch, das morgen in Wien präsentiert wird, Gedanken über die Schule heute gemacht: Lucia Maria Valero (BRG Landwiedstraße), Erna Stadler (HLW Braunau), Ingrid Frühauf (VS 2 Ried im Innkreis) und Edeltraud Wiesmayer (HS Scherer-Straße, Vöcklabruck).

Auskunft: Geschichten, die die Schule schreibt – Wie Lehrer stündlich gefordert sind, Molden-Verlag, 19,95 Euro, 213 Seiten

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25. April 2024