Veronika Pernsteiner: Sie will Frauen in der Kirche begeistern

Von Herbert Schorn   27.April 2015

Seit Freitag leitet eine Oberösterreicherin die größte Frauen-Organisation des Landes: Veronika Pernsteiner aus Feldkirchen/Donau (Bezirk Urfahr-Umgebung) ist neue Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb). „Ich bin stolz darauf“, sagte sie nach der Wahl den OÖNachrichten. Sie will die Frauenbewegung als „Playerin in gesellschafts-, entwicklungs- und kirchenpolitischen Fragen dieser Welt“ weiterentwickeln. „Die kfb soll eine starke, wahrnehmbare Kraft in Kirche und Gesellschaft bleiben“, erklärt sie ihre Ziele.

Seit 1992 engagiert sich die Mühlviertlerin für die kfb. Zuerst in ihrer Heimatpfarre Feldkirchen. Vor drei Jahren wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der 170.000 Mitglieder zählenden Organisation gewählt und betreut seither das wichtigste Projekt, die Aktion Familienfasttag.

Beruflich war die Heimat der begeisterten OÖN-Leserin lange die Finanzwelt. Bis 2004 arbeitete sie 37 Jahre lang am Schalter der Sparkasse Oberösterreich. „Die Arbeit mit Menschen hat mich geprägt“, sagt die 55-Jährige. Doch dann kam vieles in Bewegung: Sie ging in Hospizkarenz und pflegte ihre Mutter, bis zu deren Tod. „Das hat die Wertigkeiten verschoben.“ Seither ist sie in der Öffentlichkeitsarbeit des Katholischen Bildungswerks tätig.

In ihrer Freizeit liebt es die verheiratete Mutter zweier Kinder (Angela, 26, und Christoph, 30), die im Mai Oma wird, sich zu bewegen und zu lesen. Bis 2008 organisierte sie 20 Mal die Tschernobyl-Kindererholungsaktion und wurde dafür mit dem Menschenrechtspreis des Landes ausgezeichnet.

Doch wie geht es Pernsteiner, die 2009 den Masterlehrgang „Interkulturelle Studien“ an der Uni Salzburg abschloss, als Frau in der Kirche? „Ambivalent“, gibt sie ehrlich zu. Es gäbe viele Möglichkeiten, wie sich Frauen in der Kirche einbringen können. „Aber es bleibt noch viel zu tun, bis Frauen und Männer in Kirche und Gesellschaft gleichberechtigt sind. Ich trete dafür ein.“ Als ersten Schritt fordert sie, dass auch Frauen zu Diakoninnen geweiht werden.