Unwetter: 1000 Feuerwehrmitglieder im Einsatz
HOLLABRUNN. 1000 Feuerwehrmitglieder waren nach schweren Unwettern im Bezirk Hollabrunn im Einsatz. 88 Feuerwehren stehen den Betroffenen helfend zur Seite.
Im Bezirk Hollabrunn sind seit Samstagfrüh unzählige Feuerwehrmitglieder mit Sicherungsmaßnahmen, Auspumparbeiten und Aufräumarbeiten beschäftigt. Besonders betroffen von den Unwettern sind die Orte Zellerndorf sowie Hadres. Weil der Fluß Pulkau stetig steigt, wurde der Katastrophenalarm ausgerufen. Der Durchfluss ist größer als der eines 100 jährigen Hochwassers.
In Alberndorf, Hadres und Untermarkersdorf sind 101 Häuser von Überschwemmungen betroffen oder vom Hochwasser bedroht. In Jetzelsdorf, Peigarten, Pernersdorf und Pfaffendorf-Karlsdorf wurden weitere Einsätze gemeldet. Am Einsatzschwerpunkt Hadres richtete die Feuerwehr eine Einsatzleitung ein. 24 Feuerwehren mit 307 Mitglieder werden dort vor Ort koodiniert.
Bachkronen aufgebrochen
Um die Ortschaften Obritz und Hadres vor größeren Überschwemmungen zu bewahren, wurden zwei Bachkronen aufgebrochen. Zusätzlich stapelten die Feuerwehren Sandsäcke um die umliegenden Häuser vor den Wassermassen zu schützen. In Zellerndorf wurden 90 Häuser überflutet. 25 Feuerwehren führten auch hier Sicherungsmaßnahmen und Schutzmaßnahmen durch und begannen mit dem Auspumpen der überschwemmten Gebäude.
5.000 Sandsäcke rund um Damm
Über 5.000 Sandsäcke wurden rund um den Damm des Grunder Teichs aufgestapelt und der Dammüberfluss abgedichtet, um Hetzmannsdorf vor Überflutungen zu bewahren. In Pleißing-Waschbach ist der Prutzendorferbach über die Ufer getreten. Dort haben sechs Feuerwehren Auspumparbeiten und Aufräumarbeiten in der Schule, im Musikheim, in der Kirche und in fünf Einfamilienhäuser durchgeführt.
"Unmenschliches wird geleistet"
"Von unseren Feuerwehren wird derzeit Unmenschliches geleistet. Unsere Freiwilligen leisten mit allen verfügbaren Mitteln eine sehr professionelle Hilfe. Das was machbar ist, wird gemacht", zeigte sich der Landesfeuerwehrkommandant Josef Buchta zufrieden. Er bedauert jedoch, dass nicht alle Objekte geschützt werden konnten: "Auf der einen Seite wurden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, doch das Wasser sucht sich ihren Weg und kommt dann leider von den anderen Seite."
Der Hollabrunner Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Thürr hofft auf vermehrte Mitarbeit aus der Bevölkerung: "Manche Bürger verstehen den Ernst der Lage nicht. Von der Feuerwehr mühsam aufgestapelte Sandsäcke wurden beispielsweise von einem Hausbesitzer wieder entfernt. Unsere Feuerwehrmitglieder geben ihr Letztes, um Schäden für Hab und Gut abzuwenden."