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Unsere Bienen sterben wie die Fliegen

Von Alfons Krieglsteiner, 15. Jänner 2015, 00:05 Uhr
Unsere Bienen sterben wie die Fliegen
Imkermeister Siegfried Hangler fürchtet um seine Bienenvölker. Bild: privat

LINZ. Von einer „dramatischen Situation“ sprechen Oberösterreichs Imker: In manchen Regionen sind schon zwei Drittel der Bienenvölker eingegangen. Ein Mix aus verschiedenen Ursachen ist schuld.

"Wenn das so weitergeht, wird es bei uns in ein paar Jahren keine Honigbienen mehr geben!", sagt Wolfgang Pointecker aus Wippenham, Vizepräsident der Österreichischen Berufsimkervereinigung. Zwei Drittel ihrer Völker müssen die Imker im Bezirk Ried heuer verloren geben: "Seit 40 Jahren züchte ich Bienen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt!" Gestern trafen sich die Vertreter der Berufsimker deshalb in Kuchl (Salzburg) zur Krisensitzung.

Dass es sich in Österreich bald ausgesummt haben könnte, fürchtet auch Siegfried Hangler (66), pensionierter Musikschuldirektor und Imkermeister aus Hinzenbach-Eferding. Mit neun Jahren hat er von seinem Opa die ersten Bienenstöcke geschenkt bekommen. Fünfzig hat er heuer eingewintert, zwanzig existieren nicht mehr. "Ich kenne keinen Kollegen, der nicht über erhebliche Ausfälle klagen würde", sagt Hangler.

Parasit gewinnt die Oberhand

Gut die Hälfte der 80.000 Bienenvölker in Oberösterreich ist akut bedroht, warnt Karl Liedlbauer (68) aus Kronstorf, Präsident des o.ö. Landesverbandes für Bienenzucht (6900 Mitglieder). Es sei ein Mix verschiedener Faktoren, der das massive Bienensterben ausgelöst habe. Zuerst einmal war es der ungewöhnliche warme Winter 2013/14, der die Bienen dazu verleitet habe, "durchzubrüten". Das habe dem gefürchtetsten Parasiten im Bienenstock, der vor 30 Jahren aus Ostasien eingeschleppten Varroamilbe, goldene Zeiten zur Vermehrung geboten. Von Februar bis April 2014 animierte eine Schönwetterperiode die Bienen dann zum intensiven Wabenbau.

Die wurde von einer Schlechtwetterphase abgelöst: Der "Bieneneifer" wurde gestoppt, das Blütenangebot blieb mager, was weniger Jungbienen zur Folge hatte. Das schlechte Wetter schadete auch den Honigtauerzeugern, die Waldhonigernte war die schlechteste seit Jahrzehnten.

Der verregnete Sommer und Frühherbst erschwerten den Bienen das Pollensammeln, Nahrung für die Brut wurde knapp. Der Einsatz von Ameisensäure gegen die Varroamilbe zeigte in den kühlen Sommermonaten zu wenig Wirkung, der Schädling lebte auf und infizierte viele Völker zusätzlich mit tödlichen Viruserkrankungen. "Und jetzt ist der Winter erneut viel zu warm", so Liedlbauer. Bis zu drei Vermehrungszyklen zusätzlich schafft die Varroamilbe dadurch – und gewinnt in vielen Stöcken endgültig die Oberhand.

 

Gut und schlecht

Verschont geblieben vom Bienensterben ist Heinz Sperlbauer aus Ternberg, Initiator der zur Förderung eingereichten Bienen-Erlebniswelt WABE: „Weil es bei uns kaum Monokulturen und Spritzmittel gibt und das Klima kühler ist.“

Zu viel Monokultur, zu häufige Mahd, Mangel an Blumenwiesen, Anbau des Herbstblühers Phacelia, der Bienen zum Durchbrüten verleite: Das sind für Karl Liedlbauer neben der Varroamilbe und dem Klimawandel die Grundübel.

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26  Kommentare
26  Kommentare
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gerader59 (108 Kommentare)
am 15.01.2015 17:30

...hat von seinen insgesamt 600 Völkern in ÖÖ u. Stmk. im letzten Jahr kein einziges verloren. Und die Lobby der Hobbyimker jammert dass ihnen die Völker davonsterben obwohl ihr Unterstützungsverein "Biene Österreich" jährlich einen Millionen EURO Betrag aus dem Landwirtschaftsbudget lukriert. Wäre ja spannend wofür das viele Geld verwendet wird. Heuer brauchen sie ja nicht mehr gegen die bösen Bauern hetzen weil die Neonics sind ja schon verboten. Aber der Millionenschaden, den die Bauern wegen dieser Blödheitskampagne erlitten haben und immer noch erleiden, der bleibt selbstverständlich auf den Bauern sitzen.

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( Kommentare)
am 15.01.2015 13:42

die berühmte Killerbieben importieren, u. die südeurop. Carnica hat übrigens die ehemals heimische Dunkle Biene fast völlig verdrängt. Letztere gibt eben wenig Honig her, also wurde sie von den Kommerz-Imkern ignoriert.

Und zum Bestäuben gibts ja Hummeln u. Solitärbienen auch noch, bloss haperts am Wissen....

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( Kommentare)
am 15.01.2015 13:02

... hier gibt´s einen Bericht rund um die Entwicklungen von Doppelhofer zum Thema Bienensterben.
Wir verwenden seine Entwicklungen im Rahmen von "Hilfe für Kranke ohne Hilfe" seit 11 Jahren in Rumänien, Rep. Moldau und Spanien. In Dorfbrunnen genauso wie bei Häusern mit Wasserleitung.

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capsaicin (3.839 Kommentare)
am 15.01.2015 10:53

und die erde dreht sich noch !

conclusio: auch der MENSCH --> wird sich amal vom globus verabschieden...

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criticar (626 Kommentare)
am 15.01.2015 11:33

Die Dinos sind nicht wegen Parasiten oder Klimaerwärmung ausgestorben!

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 15.01.2015 18:46

ernähren den Mann im Schlaf!- ein altes Sprichwort. Das lässt sich auf deine Dinos nicht anwenden !!!!!!!!

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beisser (10.412 Kommentare)
am 15.01.2015 10:39

Also war doch nicht der ehemalige LW-Minister N.Berlakovich der Mörder der Biene Maya. Wenn ich an die damalige völlig überzogene und unsachliche Kampagne in der Krone zurückdenke ........ traurig traurig

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beisser (10.412 Kommentare)
am 15.01.2015 10:43

Biene Maja selbstverständlich !
Ob er die Mayas ausgerottet hat, weiß ich nicht grinsen

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 15.01.2015 10:44

...wobei auch anderen Medien den "Bienen-Nicki" durch den Kakao zogen...

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 15.01.2015 09:47

richte den Lebensraum Erde selber zugrunde traurig

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criticar (626 Kommentare)
am 15.01.2015 09:12

Warum kann man gehen Sie Parasiten nichts tun?
Gegen die Klimaänderung könnten wir alle etwas tun. Aber soooo viele Menschen sind so egoistisch und denken nur an sich. Sonst würden auf Grund des günstigen Ölpreises nicht schon wieder so viele SUV Autos (Treibstofffresser) gekauft!

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mviertler (464 Kommentare)
am 15.01.2015 08:41

keine Partei auf ihrer Seite! Nicht einmal die "Grünen", die haben mittlerweile ganz andere Sorgen!

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Brido (1.903 Kommentare)
am 15.01.2015 08:04

wir können bald aus den USA Monsterbienen importieren.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.01.2015 08:35

die USA haben genau so grosse Problemen denn erst vor ein paar Tage habe ich einen FS Bericht darüber gesehen wie Züchter ihre Bienen auf riesige LKW von einem Bundesstaat in andere transportieren je nachdem was dort gerade blüht...zuerst die Mandeln in Kalifornien , dann Aprikosen wo anders...usw usf...

keine Bienen, keine Früchte , und somit verteuert sich ALLES !

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( Kommentare)
am 15.01.2015 09:08

Daß Bienen mit LKWs rumgefahren werden, ist kein Zeichen von Bienensterben oder Bienenknappheit.
Schon seit den 70er Jahren fahren französische Imker im Land mit ihren Bienen spazieren. Von der cote d´azur bis rauf in den Norden oder in die Alpen, je nachdem, wo wann was blüht.
Auch hier in Rumänien werden die Bienen seit Jahrzehnten spazieren gefahren - von den riesigen Ebenen mit den Sonnenblumenfeldern im Süden bis rauf nach Arad, wenn die Akazien blühen.

Ursachen für das Sterben gibt es viele. Ein in Deutschland lebender Österreicher hat einen sehr guten Erfolg bei Bienen und Schweinezuchtbetrieben mit Geräten, welche die elektro-magnetischen Strahlungen eindämmen und somit die Tiere nicht noch weiter schwächen. Seine Geräte verkauft er vor allem in die Schweiz. Die Eidgenossen sind anscheinend offener für neue Denk- und Lösungsansätze.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 15.01.2015 10:25

ich meinte NICHT dass das sterben durch LKW Fahrten passiert sondern meistens durch GIFT der Chemie ... es wurde so mein Wissen auch schon in den USA nachgewiesen .. oder ?
sorry ich habe es nicht richtig formuliert ... zwinkern

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Pfaffenberg12 (120 Kommentare)
am 15.01.2015 07:47

Nachdem wir in Österreich nach einer Schmutzkübelkampagne gegen die Landwirtschaft (Landwirt= Bienenmörder) die (bei falscher Anwendung) bienenschädlichen Neonicotinoide (die als Hauptverursacher des Bienensterbens ausgemacht wurden) verboten haben, geht das Bienensterben also noch rasanter weiter. Hauptsache der Landwirtschaft steht ein (vom Wirkungsspektrum her derzeit alternativloser) Wirkstoff nicht mehr zur Verfügung.

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Fosi1 (28 Kommentare)
am 15.01.2015 08:06

Genauso ist es!!!

Hauptsache die ganzen Umweltschützer und NGOs konnten wieder in den Medien auf sich aufmerksam machen ..
Die Landwirte haben nun nochmehr Vorgaben um super tolle Nahrungsmittel zu Produzieren.

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breinesel (25 Kommentare)
am 15.01.2015 09:40

Jede neue Vorgabe verschlechtert die Produktqualität. Die Landwirtschaft hat sich dem System versklavt. Die Chemie-Lobby ist ein wichtiger Faktor dieser Entwicklung.

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franz.rohrauer (1.041 Kommentare)
am 15.01.2015 08:08

die letzten Jahrtausende ohne Neonicotinoide überlebt???

Kein Wunder, dass sich Schädlinge wie die Honigbiene unkontrolliert ausbreiteten...

;-)

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Fosi1 (28 Kommentare)
am 15.01.2015 08:34

müssen Sie jedes jahr tausende von € für Pflanzenschutz ausgeben zwinkern
und Schädlinge die jetzt die Felder befallen, gab es die letzten Jahrtausende bei uns nicht.
Sind großteils von anderen Kontinenten eingeschlebt worden

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breinesel (25 Kommentare)
am 15.01.2015 09:38

Es ist zynisch, das Bienensterben jetzt aus dem Verbot von Chemie zu begründen. Unser System der Landwirtschaft hat alle Probleme rund um die Bienen verursacht. Ökologischer Landbau wäre natürlich eine Verbesserung.

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 15.01.2015 07:32

und vorher wir fürchterliches Chaos herrschen ....

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silver (259 Kommentare)
am 15.01.2015 06:45

von 14 Völkern im Oktober hat bei uns bis heute einer überlebt....

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ob-servierer (4.485 Kommentare)
am 15.01.2015 08:01

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penunce (9.674 Kommentare)
am 15.01.2015 05:48

...dann verhungert die Welt!

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