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Übergriff auf Buben: Hat Bademeister weggeschaut?

Von Alfons Krieglsteiner   22.Jänner 2016

Sandra F. (36) wollte nur noch heim. Mit ihren drei Kindern. Erst nach neun Tagen entschloss sie sich am Dienstag zur Anzeige. Jetzt sucht die Polizei nach dem Badegast, der am 10. Jänner im Planschbecken des Linzer Hallenbades ihren sechsjährigen Sohn sexuell bedrängt haben soll. Um einen etwa 30-jährigen Nordafrikaner soll es sich gehandelt haben, sagt Sandra F. Und belastet den Bademeister: Er habe nicht eingegriffen.

Die für Sexualdelikte zuständige Abteilung der Stadtpolizei Linz hat die Ermittlungen aufgenommen. Dem Verdächtigen droht eine Anzeige – wegen sittlicher Gefährdung von Unmündigen und öffentlicher geschlechtlicher Handlungen, sagt David Furtner von der Landespolizeidirektion. Es sei "unerträglich", dass der Unbekannte weiterhin in den Linzer Bädern sein Unwesen treiben könne. Das Verhalten des Bademeister stößt bei Furtner auf blankes Unverständnis: "So geht’s sicher nicht!"

Die Linzerin gab zu Protokoll, dass ihr gleich nach ihrer Ankunft im Hallenbad sechs "Ausländer" aufgefallen waren, die am Rand des Kinderbeckens gesessen seien. Einer von ihnen habe sich unverzüglich an ihren Sechsjährigen herangemacht, er habe ihn immer wieder am ganzen Körper gestreichelt und aus dem Wasser gehoben. Alles vor den Augen der zehnjährigen Schwester des Buben.

Zunächst habe sich der Mann verscheuchen lassen, sei dann aber zurückgekehrt und habe am Beckenrand ungeniert an sich selbst sexuelle Handlungen vorgenommen. Sandra F. beschwerte sich beim Bademeister. Doch der habe nur gemeint, dass er "nichts machen könne". Die geschockte Frau verließ daraufhin mit ihren Kindern das Parkbad.

Bäderbereichsleiter Thomas Lettner hat sich bei Sandra F. entschuldigt. Der Bademeister, ein langgedienter "alter Hase", habe wohl eine Fehlentscheidung getroffen – auch wenn er im Gespräch mit seinem Vorgesetzten angab, dass er den Verdächtigen wenig später des Bades verwiesen habe. "Er hätte sofort über Notruf die Polizei holen und den Mann bis zu unserem Eintreffen möglichst am Verlassen des Bades hindern sollen", so Furtner.

In Linzer Lokal begrapscht

Ein weiterer Übergriff wurde aus dem Lokal der Linzer Stadtwerkstatt gemeldet. Dort soll eine 24-jährige Besucherin aus Perg am 16. Jänner gegen 2.30 Uhr von einem Arabisch sprechenden Gast im Intimbereich begrapscht worden sein. Mehrere Augenzeugen gingen dazwischen und warfen den 1,60 Meter großen Mann aus dem Lokal. Nach ihm wird jetzt gefahndet.

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25. April 2024