Trotz Bewachung: Unbekannte beschmierten die KZ-Gedenkstätte
MAUTHAUSEN. Mauthausen-Komitee kritisiert Exekutive: "Ministerium wollte Vorfall geheim halten"
Die über Absperrgitter gezogene grüne Plane verhüllte gestern bei den Gedenkfeiern zur Befreiung des KZ Mauthausen die jüngste Schmieraktion (nachrichten.at berichtete). In der Nacht zum Freitag sprühten Unbekannte auf eine Mauer in unmittelbarer Nähe des Appellplatzes mit schwarzer Sprühfarbe das Hakenkreuz und in fast zwei Meter großen Lettern: "TÜRKENRASS AB INS GAS. SIEG HEIL".
Obwohl eine Besuchergruppe Freitagmorgen die Schmiererei entdeckte, wurde der Fall erst Samstag öffentlich. "Es ist nicht Aufgabe der Polizei, eine Schmiererei im KZ Mauthausen öffentlich zu machen, noch dazu, wenn es so kurz vor den Gedenkfeiern passiert", sagte gestern Michael Tischlinger vom Verfassungsschutz auf Anfrage der OÖNachrichten. "Dass wir den Spruch verhüllt haben, ist klar und eine Sache der Pietät."
"Neue Qualität der Schändung"
Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees, ist entsetzt: "Trotz verstärkter Polizeipräsenz rund um die Gedenkfeiern ist das passiert. Und es ist nach den Schändungen in den Jahren 2009 und 2010 eine neue Qualität: Die haben sich wirklich was getraut." Denn die Täter hätten sich trotz des größeren Risikos bis zu den Toren des KZ vorgewagt.
Das bestätigt auch Verfassungsschützer Tischlinger: Er hält es aber für unmöglich, trotz verstärkter Präsenz Schmierereien zu verhindern: "Wenn unsere Hundepatrouille vorbeigegangen ist, haben die Täter genügend Zeit, bis die nächste Patrouille kommt."
Eine Videoüberwachung ist umstritten. Mauthausens SP-Bürgermeister Thomas Punkenhofer sagt: "Die Debatte über Kameraüberwachung bewegt sich auf einem sehr schmalen Grat, denn wir wollen die Besucher in ihrem Gedenken nicht einschränken. Außerdem ist die Anlage so riesig." Er setzt auf "Bekämpfung des Übels an der Wurzel". Mit politischer Bildung an Schulen und Aufklärung: "Dann gibt es hoffentlich dieses Gedankengut nicht mehr."
Auch Kindergrab geschändet
Gestern Nachmittag wurde eine weitere Schändung auf dem Friedhof von Mauthausen bekannt: Auf dem Grab eines 1976 verstorbenen türkischen Kindes prangt ein Hakenkreuz – ebenfalls mit schwarzem Lack aufgesprüht.
Bereits vor vier und vor fünf Jahren waren die Außenmauern des KZ Ziel von Schmieraktionen. Im Februar 2009 schrieben Unbekannte in 70 Zentimeter großen Lettern: "Was unseren Vätern der Jud, ist für uns die Moslembrut, seid auf der Hut! 3. Weltkrieg – 8. Kreuzzug". 13 Monate später stand – erneut in roter Schrift – "Türk’ und Jud’, giftigs Blut" auf den Außenmauern. Die Täter konnten von der Polizei nicht ausgeforscht werden. Für dieses Delikt drohen nach dem Verbotsgesetz bis zu zehn Jahre Haft.
Taten statt Sonntagsreden
Mernyi vom Mauthausen-Komitee appelliert einmal mehr an die Politiker, die rechte Szene nicht zu negieren, sondern sie wirksam zu bekämpfen: "Wir brauchen statt Sonntagsreden Montagshandlungen." (müf)
Bericht zu den Befreiungsfeiern vom Wochenende
Gedenkfeier in Mauthausen
Kurz vor den Feierlichkeiten war die Gedenkstätte mit rassistischen Parolen beschmiert worden.
--------
Und wiederum ging die Saat der Dreifingerbierbesteller auf, die Hetze, der Hass, alles schon dagewesen, aber von den Äfflern als Wahlkampfthemen im Dauereinsatz.
Nur geistig Unfreie, hirnlose Geschöpfe, können sich mit der Ideologie dieser Schreier anfreunden, aber wie man sieht, sind es bereits 20 % der Österreicher, Tendenz steigend.
die geistigen, unreifen dreifinger-bierbesteller waren zum grossteil deine genossenfreunderl. die wurden regelrecht strache zugetrieben. schalt mal dein hirn ein und denk darüber nach warum das so ist.
Lasse es gut sein, Deine Posts interessieren mich nicht !
Etwas,das nicht vorhanden ist-kann auch nicht eingeschaltet werden...
kann doch keinen besucher im gedenken einschränken, oder wie sehen sie das, bürgermeister?
merke: alles, was hilfreich ist, hilft!
Trotz Bewachung
sind eine Schweinerei in jeder Hinsicht. Es gibt eben offensichtlich immer noch solche XXXXX. Daran, dass diese Schmiereien von ganz anderer Seite als von der Vermuteten kommen könnten, daran will ich gar nicht denken, das wäre nämlich dann die Oberschweinerei. Nicht alle Mittel heiligen den Zweck !
aber wahrscheinlich ist es wirklich das Beste, solchen Schmierern keine öffentliche Plattform zu geben.
Ich glaube, dass das Mauthausen-Komitee den falschen Weg einschlägt und die Täter mit der Veröffentlichung auch noch belohnt und möglicherweise für weitere Taten motiviert.
Der noch falschere Weg wäre das Verschweigen solcher Tatbestände, wobei ich den Tätern immer noch zu gute halten möchte, über enorme Wissensferne zu verfügen. Berichte über einschlägige Gerichtsverhandlungen bezeugen dies sehr eindrücklich.
Trotzdem ist es öffentlich zu bedauern, dass unser Herr LH Pühringer und einige Bezirkshauptleute das wieder Erstarken und Vorhandensein der „rechten Szene“ beharrlich kleinreden oder gar verleugnen
Nachsicht oder keine Strafverfolgung.
prinzipiell dagegen, dass Fakten vor der Öffentlichkeit unterdrückt werden, egal um was es geht, aber bei derlei als Provokation gedachte Schmier-Aktionen geht es den Schmierern darum, öffentliche Resonanz für ihre Untaten zu finden.
Je mehr die Medien das breittreten, desto "erfolgreicher" war die Schmier-Aktion.
Pragmatisch gesehen wäre es also am besten, möglichst wenig darüber zu berichten, dann hätte der Provokateur sein Ziel verfehlt und umsonst geschmiert.
wie kann man sich an unerträglichem Leid
nur so ergötzen
für das Land.
für linke Schmierereien.
inhaltlich dafür meistens eher harmlos.
zB.:
"Mit Antifa-Parolen beschmierte ein Unbekannter noch während der Sanierung die Vogelweide Unterführung"
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Unterfuehrung-noch-nicht-eroeffnet-schon-gibt-es-Schmieraktion;art67,1255582
beeilt man sich nicht sehr ...die Täter zu finden --ODER ?
in Wien und in Vorarlberg wurden aufs Gröbste besudelt !
die Gletscher schmelzen rasant .....