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Traunsee-Drama: Der Fall ist fast geklärt

Von Sabrina Payrhuber, 09. Jänner 2016, 00:04 Uhr
Traunsee-Drama: Der Fall ist fast geklärt
Ernestine Mittermayr-Runge hat Anton Sch. 2011 kennengelernt. Bild: privat

GMUNDEN, SALZBURG, DARMSTADT. Ermittler rekonstruieren Tatzeitpunkte – Oberösterreicherin, die Täter kannte, ist geschockt.

Nach und nach klären sich die offenen Fragen im aufsehenerregenden Fall der im Traunsee entdeckten Leichen. So etwa die Frage, ob Anton Sch. erst Selbstmord beging, als die sterblichen Überreste seiner Frau aus dem See gefischt wurden. Und wie er überhaupt an den Traunsee gekommen war. Inzwischen ist laut Ermittlern klar, dass Sch. am 30. Dezember mit seinem blauen Opel Corsa ins Salzkammergut fuhr. Im Gepäck hatte er den Leichnam seiner Frau, die er noch im deutschen Hessen erdrosselt hatte. Ihre Leiche hatte er bekanntlich zerstückelt und in zwei Koffer verpackt, ihren Kopf zudem einbetoniert.

Mit dem Auto nach Salzburg

Anton Sch. blieb bis zum 1. Jänner in Gmunden, bestätigte der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottfried Mitterlehner. Es sei "wahrscheinlich", dass er in dieser Zeit die beiden Koffer mit den Überresten seiner Frau versenkte. Danach verließ Anton Sch. den Ort des Geschehens. Er dürfte zu Neujahr am Vormittag mit dem Auto nach Salzburg gefahren sein. Gesichert ist, dass er dort in ein Hotel eincheckte und sich eine Zugverbindung nach Gmunden geben ließ.

Ihn trieb es offenbar zurück an das Ufer des Traunsees. Der Deutsche stieg am 2. Jänner in den Zug und fuhr über Attnang-Puchheim nach Gmunden. Nachdem es keine Hinweise auf eine weitere Übernachtung gibt, geht Mitterlehner davon aus, dass Anton Sch. in der Nacht auf den 3. Jänner mit den zwei schweren Taschen an den Händen im See ertrunken ist.

Unterdessen laufen die Ermittlungen in der Heimatstadt des Ehepaares auf Hochtouren. In der 14.000-Einwohner-Stadt Kelsterbach im deutschen Bundesland Hessen wurden laut Nina Reininger von der Staatsanwaltschaft Darmstadt noch Bekannte und Angehörige gesucht, um sie nach einem möglichen Motiv zu befragen.

Auch rund um den Traunsee beschäftigt die Nachricht von dem Mord und Selbstmord noch immer die Menschen. Gestern früh war Ernestine Mittermayr-Runge beim Lesen der OÖNachrichten geschockt, als sie das Foto von Anton Sch. sah. "Ich dachte nur, dass das ein Missverständnis sein muss", sagte die Schneiderin im OÖN-Gespräch.

Mittermayr-Runge betreibt in Altmünster ein Trachtengeschäft. Als Anton Sch. 2011 gemeinsam mit dem Karnevalsverein "Die Feuerreiter" für einen Ausflug ins Salzkammergut kam, sollte die 55-Jährige eine Modenschau für die Frauen organisieren und für sie Kleider schneidern.

"Er war so ein netter, lustiger und angenehmer Mann. Nach der Modenschau hat er mich und meine Tochter dann nach Frankfurt eingeladen." Weil ihr Anton Sch. sympathisch war, hat die Schneiderin das Angebot angenommen.

"Alles für uns bezahlt"

Die beiden Frauen flogen in der Adventzeit 2011 zu Familie Sch. nach Kelsterbach. "Wir waren gemeinsam beim Weihnachtsmarkt", schildert die 55-Jährige. Auch ein Besuch beim Karnevalsverein stand vor vier Jahren auf dem Besuchsprogramm.

Anton Sch. habe vom Essen bis zur Unterkunft alles für die Oberösterreicherinnen bezahlt. Übernachtet haben Mutter und Tochter in einer Pension.

Der Kontakt zwischen der Familie Sch. und Mittermayr-Runge riss auch nach dem Besuch in Hessen nicht ab. "Wir haben uns regelmäßig zu Weihnachten E-Mails geschrieben. Für mich ist es unvorstellbar, was da am Traunsee passiert ist."

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