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Toter SP-Gemeinderat: Mondseer sind fassungslos

Von Karin Wansch aus Mondsee, 14. Jänner 2014, 00:04 Uhr
Toter SP-Gemeinderat: Mondseer sind fassungslos
Der Tatort nach der tödlichen Explosion in Wien-Ottakring. Bild: APA

MONDSEE/WIEN. Noch gibt es viel mehr Fragen als Antworten rund um den Tod des beliebten SP-Gemeinderates Zlatko Novakovic aus Mondsee.

Bei der Detonation einer Handgranate kamen am Wochenende der Lokalpolitiker und ein 57-jähriger deutscher Staatsbürger in Wien-Ottakring ums Leben. Warum die Granate im Innenraum eines geleasten BMW X5 explodierte und was der Lokalpolitiker mit seinem Begleiter in Wien vor hatte, ist nach wie vor unklar. "Momentan gehen wir von einem Unfall aus, es gibt keine Hinweise auf eine dritte Person am Tatort", sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Neue Erkenntnisse erwarten sich die Ermittler von der Obduktion der beiden Leichname.

"Aufgrund der massiven Verletzungen liegt der für Montag angekündigte Obduktionsbericht wohl erst Dienstagvormittag vor", sagt Keiblinger. In den nächsten Tagen soll ein weiteres Untersuchungsergebnis Klarheit schaffen: Die Männer führten mehrere neuwertige leere Plastikkanister mit. Was es mit dieser Fracht auf sich hatte, sollen Laborbefunde ans Tageslicht bringen.

"Der Zlatko? Stimmt das?"

In Mondsee ist die Bestürzung über das tragische Ende des beliebten Mitbürgers und erfolgreichen Unternehmers groß. Nachbarin Ana Rajkovic ist fassungslos. Am Samstag hatte sie im Fernsehen einen Bericht über die Explosion in Wien gesehen und sich an einen schwarzen BMW mit bulgarischem Kennzeichen erinnert, der in der Garage des Wohnhauses geparkt war. Genau der gleiche wie am Tatort. Zufall, dachte sie mit mulmigem Gefühl. Als die Polizei auftauchte und sich Bekannte erkundigten – "der Zlatko, stimmt das wirklich?" –, war ihre Vorahnung traurige Gewissheit.

Seit mehr als 20 Jahren waren sie befreundet. Beide hatten 1989 ihre Heimat Bosnien mangels Perspektiven verlassen, um im Ausland ein neues Leben anzufangen. "Meine Generation hat von einem schönen Leben in Österreich, Deutschland oder in der Schweiz geträumt", erzählt Rajkovic. In Mondsee lernten sie sich als Nachbarn kennen, ihre Kinder gingen gemeinsam zur Schule, die Gattin des Verstorbenen war eine Arbeitskollegin. "Ich hab ihn fast jeden Tag gesehen. Er war ein guter Freund. Immer für alle da. Außer für sich selbst." Irrsinnig viel habe er gearbeitet, den genauen beruflichen Werdegang kennt die Nachbarin aber nicht.

Ansprechpartner für Migranten

Als freundlichen, hilfsbereiten Menschen haben ihn auch die Kollegen im Gemeinderat in Erinnerung, die sich die verworrene Geschichte nicht erklären können. "Was da gelaufen ist, passt doch gar nicht zu ihm", sagt Vizebürgermeister Franz Vockner (SP). 2009 hatte die SP-Fraktion Novakovic in die Kommunalpolitik geholt. "Es gibt bei uns viele Familien mit Migrationshintergrund, und er war ein gern gesehener Mensch", sagt Vockner. "Wir wollten mit ihm ein Zeichen setzen."

Die Gerüchteküche brodelt. Von Mafiaverbindungen ist die Rede, auch von dubiosen Briefkasten-Firmen in Deutschland. (dunst)

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