Tödlicher Arbeitsunfall im Steyrer BMW-Werk 

Von nachrichten.at/rela   12.Oktober 2018

Der Schock sitzt tief im Steyrer BMW-Werk. „Die Stimmung ist zu Tode betrübt, die Betroffenheit ziemlich groß“, sagt ein BMW-Betriebsrat im OÖN-Gespräch.

Es war gegen halb 10 Uhr früh am Donnerstag, als es beim Endprüfplatz einer Kurbelgehäuse-Linie in der Mechanischen Fertigung des BMW-Werks Steyr eine Störung gegeben haben dürfte. Ein Arbeiter, der 28-jährige Patrick S. aus Garsten, wollte den Defekt beheben und kraxelte in die Maschine.

Dabei könnte ein Lichtschranken, der eigentlich das Klettern in die Maschine verhindern soll, nicht funktioniert oder abgedeckt worden sein. Die Maschine soll plötzlich wieder angesprungen sein. Der junge Garstener geriet mit den Kopf und der Hand zwischen Greifer und Kurbelgehäuse und ist tödlich verletzt worden. Der Betrieb ist laut dem BMW-Werk sofort eingestellt worden.

„Viele Mitarbeiter haben ihn gekannt, er war schon einige Jahre im Unternehmen“, sagt ein BMW-Mitarbeiter über den Verstorbenen. 

Die Staatsanwaltschaft Steyr stellte alle Maschinenprotokolle sicher. Sie ordnete eine Obduktion des Leichnams zur Klärung der genauen Todesursache an. Derzeit könne weder ein Bedienungsfehler noch ein technischer Defekt oder gar ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Der Bereich rund um den Unfallort wurde gesperrt, die Arbeit dort ist für die Untersuchung vorerst eingestellt. "Sicherheitsexperten der Behörden sind vor Ort, um gemeinsam mit Spezialisten des Unternehmens die Ursache festzustellen", sagte BMW-Sprecherin Barbara Krahwinkler.

„Ich bin seit 1981 im Unternehmen, aber so ein Fall (mit Todesfolge, Anm.) ist mir noch nie untergekommen“, sagte ein BMW-Betriebsrat. Bei dem Arbeitsunfall handelt es sich um den ersten Todesfall im BMW-Werk Steyr, seit es im Jahr 1979 gegründet wurde, bestätigte Krahwinkler.

Video: Ein 28-jähriger Mann ist am Donnerstag bei einem Arbeitsunfall im BMW-Werk in Steyr ums Leben gekommen.