Tobias bringt das Friedenslicht

"Das gibt’s doch net, dass unsa Bua drankommt!" Rosa Flachner (75), Altbäuerin vom "Huber z’Kälbermoos" in Hochburg-Ach (Bez. Braunau), konnte es kaum glauben, als Sohn Thomas und Schwiegertochter Sylvia vergangenen Sonntag mit der Nachricht herausrückten: Ihr zwölfjähriger Enkel Tobias darf heuer das ORF-Friedenslicht bringen. Gestern saß er mit der Mama schon im Flieger. Morgen wird er in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem das Friedenslicht entzünden.

Nominiert worden war er von der Feuerwehr Hochburg, die den Weihnachtsbrauch seit 20 Jahren unterstützt. Seit 2015 ist er Jung-Feuerwehrmann. Jugendbetreuer Lorenz Steiner schätzt an ihm "seine Verlässlichkeit und Zielstrebigkeit". Bei der Feuerwehr kann Tobias sein Lebensmotto verwirklichen: "Zusammenhalten, anpacken und helfen, wo ich gebraucht werde, das ist mir wichtig", sagt der Bub, der die 2. Klasse der Neuen Mittelschule in Hochburg besucht.

Die Nominierung ist auch eine Reverenz an Hochburg-Ach als Geburtsort von Franz Xaver Gruber, dem Komponisten von "Stille Nacht". Ihm zu Ehren wird in der Pfarrkirche jedes Jahr am 3. Adventsonntag ein Historienspiel aufgeführt. "Da hat der Bub, wie er noch klein war, als Wichtel auftreten dürfen", erinnert sich die Oma.

Wer Tobias kennt, muss ihn einfach mögen. "Er ist ein aufgeweckter, griabiger Lausbub", sagt Steiner. Und anpacken kann er – bei der Feuerwehr genauso wie auf dem elterlichen Hof. "Wir haben eine kleine Stiermast, da hilft er gerne mit", sagt seine Oma, mit der er immer zur Sonntagsmesse geht. 2018 wird er gefirmt, mit der Firmvorbereitung ist es ihm besonders ernst.

Freitagabend wird Tobias das Friedenslicht bringen, um 21 Uhr gibt’s den Empfang beim ORF-Landesstudio. Eine Delegation aus seinem Heimatort ist dabei, darunter sein Vater, Schwester Sabrina (16) und die Oma. Am Heiligen Abend wird ein Friedenslicht dann wieder in der großen Laterne vor der Haustür brennen. Das Licht, das Tobias diesmal selber geholt hat.

Video: Zu Besuch bei Tobias Flachner