Thomas Huber: „Nepomuk“ im Gourmet-Himmel

Von Karin Haas   02.Oktober 2017

Er ist der Koch, der sich traut. Während andere jammern und Gasthäuser mangels Nachfolger schließen müssen, packt Thomas Huber an. Er pachtete ein Lokal und machte sich selbstständig.

Es ist eine Pizzeria in St. Florian, die den Allerweltsnamen „Palermo“ trägt und so gar nichts mit Spitzengastronomie zu tun hatte. Obendrein hat es den angejahrten Charme vergangener Jahrzehnte und ist so klein, dass man den Duft der Küche manchmal mit nach Hause trägt.

Trotzdem hat es Thomas Huber geschafft. Er nannte das Lokal (ausschließlich abends) „Nepomuk“ und zeigt seit einem Dreivierteljahr, was er gelernt hat. Huber war im Essig’s in Linz, bei den Gebrüdern Obauer in Werfen und bei Lisl Bacher-Wagner in Mautern.

Das Nepomuk fiel auch A la Carte auf. Huber erkochte im soeben erschienenen Gourmetführer 2018 auf Anhieb zwei Sterne. Damit schwingt er in einer Liga mit Rahofer in Steyr, dem Weindlhof in Mauthausen und der Feinschmecker-Stube Scherleiten in Schlierbach den Kochlöffel.

Er hätte es sich einfach vorgestellt, sagt Huber. Nicht das Kochen, sondern das Selbstständig- sein. „Man kann nicht nur kochen, sondern muss sich um alles kümmern und es gibt viele Überraschungen“, sagt der Jungkoch.

Hat der gebürtige Linzer einmal Freizeit (Sonntag ist Ruhetag), versucht Huber den Golfschläger zu schwingen. Oder er geht selbst in Gourmetlokale essen. Zuletzt war er in Wien bei Shooting-Star Konstantin Filippou.

Auf der Speisekarte des „Nepomuk“ sind nicht nur Klassiker wie Trüffel-Tagliatelle und geschmorter Kalbsrücken zu finden. Aktuell steht ein, wie Huber selbst sagt, „gewagtes“ Gericht darauf: Eierschwammerl mit Hahnenkamm, Erbse und Majoran. Dafür wird der Hahnenkamm fünf Stunden butterweich gekocht und anschließend paniert.

Das „Nepomuk“ hat Dienstag bis Samstag ab 18 Uhr offen, mittags ist es an diesen Tagen, wie bisher, einfach „das Palermo“.

 

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