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Teure ewige Ruhe: Große Unterschiede bei Friedhofsgebühren in Oberösterreich

29.Oktober 2018

Umsonst gibt es nur den Tod, und der kostet das Leben. So lautet ein bekannter Spruch – der allerdings nicht der Wahrheit entspricht. Denn Sterben kostet auch Geld.

Wie viel das sein kann, hat die Rechercheplattform Addendum erhoben. Deren Journalisten kontaktierten im September und Oktober alle Verwalter von Friedhöfen in mehreren Bundesländern und holten unter anderem die Gebühren für Beisetzung und Grabstellenverlängerung ein. Diese Daten werden von den OÖNachrichten in Kooperation veröffentlicht. Alleine in Oberösterreich wurden 500 Friedhöfe erfasst. Das Ergebnis: Je nachdem, wo der Verstorbene seine letzte Ruhe findet, können die Tarife recht unterschiedlich sein.

Die häufigste Form der Bestattung ist jene in einem Sarg in einem Erdgrab. Dafür bezahlt man in Oberösterreich durchschnittlich 240 Euro. Deutlich höher sind die Gebühren auf dem Friedhof der Pfarre Linz St. Margarethen, wo man einmalig bei der Beerdigung 1710 Euro bezahlt. In Traun sind es dagegen nur 24 Euro.

Tausende Euro Unterschied

Noch größer sind die Preisunterschiede bei Urnenbestattungen: Bei einer Beisetzung in einer Urnennische in Zell am Pettenfirst (Bezirk Vöcklabruck) bezahlt man 2250 Euro. In der Pfarre Gilgenberg (Bezirk Braunau) fallen am Pfarrfriedhof nur 10 Euro an.

Bei Grüften bewegen sich die Preise zwischen 4680 Euro in einer Arkadengruft in der Pfarre Heilige Familie in Steyr und 37 Euro in der Pfarre Obernberg am Inn (Bezirk Ried).

Eingeholt hat Addendum die Daten von Gemeinden, Pfarren und der Diözese Linz, abhängig davon, wer den jeweiligen Friedhof verwaltet.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Gebühren für die Grabstellenverlängerung. Verlängert werden Gräber jeweils für zehn Jahre, Grüfte für 30 Jahre, wobei Addendum für eine bessere Vergleichbarkeit alle Verlängerungsgebühren auf 10 Jahre gerechnet hat.

Für die Verlängerung eines Doppelgrabs, des häufigsten Grabtyps, in dem mehrere Verstorbene ihre letzte Ruhe finden, bezahlt man auf dem Stadtfriedhof Wels 1171 Euro. In Ostermiething (Bezirk Braunau) sind es 1000 Euro, in St. Leonhard bei Freistadt 800 Euro. In St. Peter am Wimberg (Bezirk Rohrbach) sind es dagegen nur 40 Euro für zehn Jahre.

Lage bestimmt den Preis

Bei den Gebühren für die Verlängerung zeigt sich, dass – wie bei Immobilien – auch bei Gräbern die Lage eine Rolle spielen kann. Letzte Ruhestätten, die am Rand einer Reihe neben einer Mauer liegen, werden von Hinterbliebenen gegenüber solchen in der Mitte bevorzugt. Das wirkt sich mitunter auf den Preis aus: In Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf) etwa kostet die Verlängerung eines an einer Mauer gelegenen Doppelgrabs an einer Mauer 400 Euro, in einer Reihe 300 Euro.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei Urnen: Die Verlängerung einer Urnennische in der Pfarre Eitzing (Bezirk Ried) kostet 2200 Euro, jene eines Urnengrabs in St. Marienkirchen (Bezirk Eferding) nur 120 Euro. Bei Grüften kostete die Verlängerung auf dem Stadtfriedhof Wels 2703 Euro für die günstigste Gruft, in der Pfarre Unterweißenbach (Bezirk Freistadt) nur 140 Euro.

Viele Menschen müssen nicht aufs Geld achten, wenn es um den Abschied von ihren Lieben und deren letzte Ruhestätte geht. Für jene mit weniger finanziellen Mitteln können hohe Gebühren für die Bestattung jedoch eine zusätzliche Last sein. (wal)

Daten zu Friedhofsgebühren in Ihrer Gemeinde finden Sie hier:

 

 

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