Suche nach Vater: "Wir sind schon total erschöpft"
LINZ/ENGERWITZDORF. Seit vergangenem Mittwoch ist Alois G. (78) nach Operation abgängig – Spur führt zu Straßenbahn.
14 Tage später wurde der Pensionist tot aufgefunden. Hier geht es zum Artikel.
"Unsere Kräfte schwinden, wir können bald selbst nicht mehr." Seit nunmehr sechs Tagen sucht Anita G. gemeinsam mit ihrer Familie, Verwandten und Bekannten nach ihrem demenzkranken 78-jährigen Vater Alois G., der nach einer Leistenbruch-Operation im Linzer Kepler-Uniklinikum spurlos verschwunden ist. "Diese große Unterstützung, auch aus der Bevölkerung, hilft uns, dass wir nicht aufgeben."
"Vielleicht hat er Schmerzen"
Die einzigen Spuren, die es von dem 1,83 Meter großen Pensionisten bisher gibt, haben Rettungshunde am Donnerstag der Vorwoche am Leondinger Harter Plateau erschnüffelt. Diese enden bei den Straßenbahnschienen. "Mein Vater ist immer gerne Straßenbahn gefahren", sagt die Tochter, die davon ausgeht, dass sich Alois G. in der Innenstadt aufhält. "Wenn er noch mobil ist", fügt sie traurig an.
Der Brillenträger mit schütterem weißen Haar war am Dienstag vergangener Woche operiert worden, daher trägt er vermutlich noch einen Verband und müsste zudem regelmäßig Magen-Tabletten einnehmen. "Vielleicht hat er schon Schmerzen", sagt Anita G. Nach der Operation habe der Vater, der zuletzt bereits an starker Vergesslichkeit gelitten hatte, einen noch verwirrteren Eindruck gemacht. "Er hat immer gesagt, dass er unbedingt nach Hause will."
Zuletzt hat ihn seine Frau gesehen, die ihn wenige Stunden vor seinem Verschwinden noch im Spital besucht hatte. Danach hat Alois G. unbemerkt seine dunkle Jogginghose, eine Fleeceweste und Straßenschuhe angezogen und sich seine dunkle Schiebermütze aufgesetzt. Mit 30 Euro in der Tasche verließ er ungesehen die Klinik. Sein Verschwinden wurde von einer Krankenschwester gegen 20.30 Uhr bemerkt.
Seither sucht die Polizei mit Suchhunden und einem Hubschrauber nach dem Abgängigen. "Die Ungewissheit ist schrecklich", sagt Anita G., die sich selbst rund um die Uhr an der Suche beteiligt. Auch mit Hilfe von Plakaten und in sozialen Netzwerken. "Wir sind schon total erschöpft."
Wer Alois G. sieht, sollte ruhig mit ihm reden und ihm Hilfe anbieten, bittet die Tochter. (nieg)
Video: Seit sechs Tagen wird ein Pensionist aus Engerwitzdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung vermisst.
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Hoffentlich wurde berücksichtigt, daß ein an Demenz erkrankter Mensch,wenn er von "nach Hause gehen" spricht, nicht vom letzten Wohnort redet. Je nach Fortschreiten der Erkrankung könnte er dort zu finden sein, wo er aufgewachsen ist. Drücke den Angehörigen die Daumen, dass er wohlauf gefunden wird.
wenn er gern mit der bim fährt,kann er auch nach traun gefahren sein.vielleicht hat man glück und sein Fahrschein ist einmal abgelaufen.dann nimmt die security seine taten auf.man müsste denen auch bescheid geben.ein demenz-kranker lebt auch gern in der Vergangenheit.ich hoffe nur für die Familie,daß er nicht den falschen leute in die Hände geraten ist.