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Streit um neues Bautechnikgesetz: Betroffene dürfen nun doch mitreden

01. März 2012, 00:04 Uhr
Rollstuhl
(Symbolbild) Bild: colourbox.com

LINZ. Hitzig wurde am runden Tisch der OÖNachrichten von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und den Interessensvertretungen der Menschen mit Beeinträchtigung über die umstrittene Novelle des Bautechnikgesetzes diskutiert.

Am 13. Februar hatte das Netzwerk „Barrierefreies Oberösterreich“ zu einer Pressekonferenz geladen und wetterte dort gegen die geplante Novelle des Bautechnikgesetzes. Der Entwurf sei ein Verstoß gegen die Bundesverfassung und gegen die Menschenrechte obendrein. Die Leser-Reaktionen waren enorm. Der runde Tisch sollte zwischen den Parteien vermitteln.

Der zuständige Landesrat Franz Hiesl (VP) stellte klar, dass das Gesetz sehr wohl im Einklang mit der Verfassung stehe. „Ich bin ein überzeugter Kämpfer für die Barrierefreiheit“, sagt Hiesl. Alle acht Diskussionsteilnehmer betonten, wie wichtig barrierefreies Bauen in einer älter werdenden Gesellschaft sei. „Es kann aber nicht alles perfekt sein. Man muss eine Brücke finden zwischen höchst möglicher Barrierefreiheit und Leistbarkeit der Wohnungen,“ sagt Frank Schneider, Vorstandsdirektor der Lawog. Bauinnungsmeister Norbert Hartl schließt sich an: „Wir brauchen soziale Wohnungen, die leistbar sind.“

Karin Kaufmann von der Selbstbestimmt-Leben-Initiative hingegen fordert mehr barrierefreien Wohnraum, denn „Barrierefreiheit betrifft jeden.“ Der Vorsitzende des Vereins Miteinander, Hermann Wögerer, spricht besondere Härtefälle an und plädiert dafür, den nachträglichen Lifteinbau zu forcieren: „Es gibt Menschen, die nicht aus ihrer Wohnung können, weil man sie heraustragen müsste.“

Positiv fiel auf, dass sich die Kontrahenten aufeinander zubewegten. Missverständnisse, die der Gesetzestext hervorrief, konnten geklärt werden. Es wird nicht die letzte Runde zum Thema Barrierefreiheit gewesen sein. Landesrat Hiesl lud alle Beteiligten zur Mitarbeit ein. Änderungen seien nicht nur noch möglich, sondern auch erwünscht.

Diskussion um barrierefreies Bauen

Im Sommer soll die Novelle des Bautechnikgesetzes den Landtag passieren. Die Interessensvertreter der Betroffenen schlagen Alarm. Sie befürchten Verschlechterungen. Politik und Bauträger versuchen zu beruhigen.

• Die Verbände sehen mit der Novelle massive Verschlechterungen. So würde es beispielsweise zukünftig weit weniger barrierefreien Wohnraum geben. Landesrat Hiesl verspricht, dass diese Sorge unbegründet ist.

• Öffentliche Gebäude müssen erst ab 50 Personen barrierefrei gestaltet werden. Eine sehr fragwürdige Definition des Begriffes öffentlich, argumentieren die Gegner. Die Politik sieht darin allerdings eine „sinnvolle Anpassung.“

• Bei Beherbergungsbetrieben muss erst ab 20 Betten ein barrierefreies Zimmer geboten werden. „Eine unnötige Einschränkung“ argumentiert Obfrau der Selbstbestimmt-Leben-Initiative Karin Kaufmann. „Für kleinere Betriebe eine Frage des Überlebens,“ sagt das Land.

• Einige Unklarheiten konnten ausgeräumt werden. So konnte beispielsweise geklärt werden, dass sich bei Lifteinbauten nichts ändern wird.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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fdotter (1 Kommentare)
am 23.03.2012 07:47

"Öffentliche Gebäude müssen erst ab 50 Personen barrierefrei gestaltet werden." Ein solcher Passus ist mit Sicherheit gesetzwidrig und muss dann - wie alle anderen, für die das gleiche gilt - per Schlichtung und Klage bekämpft werden. Ich verstehe auch nicht, dass man, anstatt die Wirtschaft mit Barrierefreiheitherstellung zu fördern, ausgerechnet hier sparen will. Und für Neubauten kostet Barrierefreiheit doch fast gar nichts, wenn man nur richtig plant.

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( Kommentare)
am 26.03.2012 14:07

Also, ihr Kommentar gefällt mir sehr gut...! Bzw. der letzter Satz: ... Neubauten kostet Barrierefreiheit doch fast gar nichts, ...
Gerne möchte ich mit Ihnen per Mail in Kontakt treten - wenn Sie das auch möchten?

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( Kommentare)
am 03.03.2012 21:15

Da verstehe ich die Politiker nicht ganz. Denn der eine meint dies oder das. Und was kommt raus...!? Hm...
Und ja, es stimmt: schnell kann man behindert werden...! - wie "Herzblatt" schon schreibt. Aber nicht nur das, sondern es geht auch um die ältere Generation und schwangere Frauen (die zB. im 4. Stockwerk wohnen und keinen Lift zur Verfügung haben; sie müssen dann immer wieder zu Fuß gehen... und dies ist mühsam!

Also, ich persönlich bin für Barrierefreies Bauen/Wohnen....! (habe selber eine Beeinträchtigung)

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wawa (1.227 Kommentare)
am 01.03.2012 13:38

Ganz egal, wie der neue Gesetzestext nun auch lauten soll, mir drängt sich immer bei diesem Thema die selbe Frage auf: Wieso braucht Österreich 9 verschiedene Bauordnungen? Damit ein paar Wichtigtuer in den Landesregierungen unser Steuergeld vernichten beim ständigen novellieren?

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oblio (24.786 Kommentare)
am 01.03.2012 14:44

eine der besten Bauordnungen!
Das Aufweichen bestimmter Vorschriften,
welche sich bewährt haben, ist immer
wieder ein Schritt zurück in eine
Zeit, wo ein wirklich soziales
Gedankengut erst langsam zu keimen
begann, jetzt kommt wieder Kahlschlag !
Die Abwiegelungen jetzt, es sei
doch in Wirklichkeit alles gar nicht
so gemeint, ist Wischiwaschi!
Denn wenn es erst einmal beschlossen ist,
wird es auch nach den Buchstaben
durchgeführt!
DANN helfen keine Einsprüche mehr!

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Herzblatt (1.194 Kommentare)
am 01.03.2012 11:22

kleiner Unfall oder Schlaganfall etc....

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( Kommentare)
am 01.03.2012 10:12

... bezüglich dem Herrn Wiesinger ... vielleicht sollte man mal mit diesem Herrn - oder anderen Betroffenen - sprechen ...

... do kunnt da Herr Hiasl nu wos vom Untaschied zwischen Theorie und Praxis lerna zwinkern

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( Kommentare)
am 01.03.2012 10:08

"dass das Gesetz sehr wohl im Einklang mit der Verfassung stehe"

... Herr Hiasl - hobn´s de Vofossung scho a moil hintafrogt traurig

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 01.03.2012 09:02

berechtigte Anliegen von beiden Seiten sind bei gutem Willen allemal unter einen Hut zu bringen...

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 01.03.2012 09:03

Wobei ich die Ansprüche von Behinderten als höherwertiger einstufe...

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