Streit um Pistengeher: Alpine Vereine pochen jetzt auf Wegerecht zu Hütten

Von Gabriel Egger   07.Dezember 2017

"Elf Euro kostet ein ganzer Tag in der Kletterhalle. Von früh bis spät", sagt Helmuth Preslmaier und runzelt die Stirn. "Und 14 Euro soll ich jetzt bezahlen, wenn ich einmal die Piste auf der Wurzeralm hinaufgehen möchte, um wieder hinunterzufahren. Da passt die Relation nicht."

Der Referent für Skitouren der Naturfreunde ist sichtlich erbost. Gespräche mit Helmut Holzinger, Vorstand der Hiwu-Bergbahnen, habe es schon viele gegeben. Sie seien allesamt konstruktiv, am Ende aber dennoch im Sand verlaufen. Aufgeben wolle man aber noch lange nicht.

Darum wollen sich die Naturfreunde nun gemeinsam mit dem Alpenverein auf das Wegerecht berufen. "Wir haben das Linzer Haus auf der Wurzeralm, die Naturfreunde die Kirchdorfer Hütte", sagt Thomas Poltura, Chef des oberösterreichischen Alpenvereins. "Laut Wegerecht müssen sie uneingeschränkt erreichbar sein. Im Winter und im Sommer."

Es sei deshalb rechtlich nicht möglich, die Tourengeher am Aufstieg über die Piste zu hindern. "Es wurden ja Ticketkontrollen samt Security angekündigt. So weit werden wir es nicht kommen lassen", sagt Poltura. Hauptziel sei nach wie vor eine Einigung auf eine billigere Lösung. "Uns würde es schon reichen, wenn wir den Preis auf unter zehn Euro reduzieren könnten". Ein Preis von 14 Euro sei laut Poltura nur gerechtfertigt, wenn auch das Angebot stark erweitert wird. "Aber da hat sich nichts getan". In dieselbe Kerbe schlägt auch Christian Reiter, Inhaber von "Loom Visions". Der Welser hat sich auf "Tourenskiwelten" spezialisiert und bereits erfolgreich im Salzburger Rauris gearbeitet. "Wir kümmern uns um eine übersichtliche Beschilderung, markieren die Strecken und kümmern uns auch um die Parkplätze für Tourengeher", sagt Reiter. Er habe bereits vor sechs Jahren einmal mit den Betreibern der Hinterstoder/Wurzeralm-Bergbahnen darüber gesprochen. "Das war aber damals nicht erwünscht".

"Müssen Infrastruktur erhalten"

Laut Holzinger sei eine Preisreduzierung kaum möglich. "Wir müssen ja auch für die Tourengeher beschneien, präparieren und die Pisten vor Lawinen absichern", sagt der Chef der HiWu-Bergbahnen. "Da ist die Infastruktur bald nicht mehr zu erhalten."