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Streit mit Folgen: Ein Drittel weniger Pistengeher auf der Wurzeralm

Von Gabriel Egger   19.Jänner 2018

Zuerst der Aufschrei der Tourengeher wegen der erhöhten Gebühren, dann der Vorstoß der alpinen Vereine, vom Wegerecht Gebrauch zu machen. Helmut Holzinger, Chef der HiWu-Bergbahnen brauchte in den vergangenen Wochen nicht nur wegen des erneuten Wintereinbruchs ein dickes Fell. Von seinem Standpunkt ist er nicht abgerückt. Auch wenn die Zahl der Pistengeher im Vergleich zum vergangenen Jahr um ein Drittel geschrumpft ist.

1,6 Millionen für Sprenganlage

"Der Winter ist gut. Die Tourengeher haben die Möglichkeit, abseits der Pisten zu gehen", erklärt Holzinger das gesunkene Interesse an den präparierten Hängen. "Es ist eine Qualitätsfrage. Wer immer sicher unterwegs sein will, der wird verstehen, dass dafür auch ein Beitrag zu leisten ist", sagt Holzinger. Die Lawinen auf der Wurzeralm werden immer noch händisch abgeschossen. 1,6 Millionen Euro will man im kommenden Jahr für eine elektronische Anlage aufwenden.

Am 31. Jänner tagt der Aufsichtsrat der HiWu-Bergbahnen und wird sich auch dem Thema "Pistengehen" widmen. Am Preis von 14 Euro pro Tag – eine Liftfahrt ist inkludiert – wird sich aber nichts ändern. "Heuer gibt es keine großen Sprünge mehr. Wir sind aber in gutem Kontakt mit den alpinen Vereinen und können uns Projekte für die kommende Saison vorstellen", sagt Holzinger. Eines dieser Projekte könnte ein gemeinsames Tourenticket für Kasberg und Wurzeralm sein. Zusätzlich wolle man günstigere Saisonkarten anbieten. Ein vergünstigter Preis für Tageskarten ist derzeit nicht angedacht.

Thomas Poltura, Obmann des oberösterreichischen Alpenvereins hält den Vorschlag, den Kasberg und die Wurzeralm mit einem Ticket zu verbinden, für "eine interessante Idee". Es brauche aber noch Zusatzlösungen. "Was wir unbedingt erreichen wollen, ist die Einführung eines Tickets ohne Liftbenützung, das dann auch dementsprechend weniger kostet", sagt Poltura. Ein Dorn im Auge ist dem Alpenvereinschef vor allem ein Satz auf der Homepage der Liftbetreiber. Demnach sei bereits beim Benützen von Teilstücken der Piste mit Tourenski oder Schneeschuhen eine Karte zu erwerben. "Bei der Tourenroute über die Schmidalm ist man höchstens 300 Meter lang auf der Piste unterwegs. Zahlen muss man trotzdem den Vollpreis", sagt Poltura.

Wirte spüren erhöhte Preise

Die erhöhten Preise spüren auch die Gastronomen auf der Wurzeralm. "Viele Gäste bleiben aus. Die Tourenabende am Mittwoch sind weit nicht mehr so gut besucht wie noch im vergangenen Jahr", sagt Robert Aspetzberger, Pächter der Wiederlechnerhütte. Die Treue von vielen Stammgästen habe er verloren. "Ich habe die Hoffnung, dass sich das wieder einpendelt."

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