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Stier wird wegen 50 Euro Strafe versteigert

Von Barbara Eidenberger, 29. Juni 2011, 00:04 Uhr
Stier wird wegen 50 Euro Strafe versteigert
Josef Pühringer mit seinen Stieren. Fredi (rechts außen) soll am 6. Juli versteigert werden. Bild: Eidenberger

GUTAU. Um gegen die Bürokratieflut in der Landwirtschaft zu protestieren, weigerte sich Josef Pühringer, an einer Agrarerhebung teilzunehmen. Das hatte rechtliche Folgen, die den Bauern nun Stier „Fredi“ kosten werden.

Im Winter 2009 erhielt der Gutauer Landwirt Pühringer im Rahmen einer Stichprobenerhebung einen Befragungsbogen der Statistik Austria, auf dem er die Zahl seiner Tiere angeben sollte. „Genau die gleichen Daten liegen aber ohnehin bei der Agrarmarkt Austria auf. Deshalb habe ich gesagt: Nein, das mache ich nicht, es reicht mit der Papierflut“, so Pühringer im OÖN-Gespräch.

„Bürokratiehaufen“

Da Landwirte aber rechtlich zu diesen Meldungen verpflichtet sind, leitete die Statistik Austria den Fall an die Bezirkshauptmannschaft Freistadt weiter, die einen Strafbescheid über 50 Euro erließ. Pühringer weigerte sich zu bezahlen, und der Fall ging an das Bezirksgericht. Dieses verhängte nun die Exekution des 18 Monate alten Maststiers Fredi, im Amtsdeutsch Nr. 3956. Den Großteil des Erlöses erhält zwar der Bauer und nur die Strafe und die Mahnkosten gehen an das Gericht, doch der Preis des Stieres wird wohl niedriger sein als bei einem Verkauf unter normalen Umständen. Trotzdem bleibt Pühringer dabei: „Das mache ich aus Prinzip nicht.“ Denn als Landwirt würde er inzwischen im „Bürokratiehaufen“ ersticken: „Jedes Tier wird bis zu fünfmal an-, um- und abgemeldet. Und gleichzeitig reden alle von Verwaltungsvereinfachung. Wo, bitte, soll die sein?“ Dies sei ein Thema, das viele Landwirte ärgert, sagt Karl Keplinger vom Unabhängigen Bauernverband (UBV): „Deshalb unterstützen wir Pühringer in seinem Anliegen.“ In der nächsten Vollversammlung der Landwirtschaftskammer will der UBV deshalb den Antrag einbringen, Landeshauptmann Josef Pühringer möge die Exekution stoppen. Vonseiten der Statistik Austria versteht man die Aufregung nicht: „Wir bemühen uns, den Aufwand möglichst gering zu halten, und verwenden auch vorhandene Daten.“ Dass sich jemand weigert, seine Daten zu übermitteln, komme immer wieder vor: „Wir versuchen aber, durch Gespräche und Briefe zu den Daten zu kommen, bevor wir den Fall an die Bezirkshauptmannschaft weitergeben.“ Landwirt Pühringer blickt der Versteigerung am 6. Juli entgegen, ohne seine Entscheidung zu bereuen. „Am Stammtisch zu sudern nützt nichts. Damit sich etwas ändert, braucht es Menschen mit Rückgrat.“

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.06.2011 13:04

Wenn dieser Josef Pühringer sich bei allen Erhebungsbögen als LH Josef Pühringer ausgegeben hätte (LH für Landwirt Herr), würde man seinen Stier Fredi sicher nicht versteigern. Er hätte nämlich niemals einen Befragungsbogen erhalten.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 29.06.2011 12:31

wieder subvention.

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( Kommentare)
am 29.06.2011 11:45

Biete für das liebe Tier 200 Euro, dann kann sich der Pühringer-Bauer auch noch eine ordentliche Jause im nächsten Bräuhaus leisten.


Aber wenigstens einer von den vielen Bauern, der aufmuckt und nicht wie nach ÖVP-Art "Hände falten - Goschn halten" meint und sagt.

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 29.06.2011 09:31

halt zahlen, der Depp!

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am 29.06.2011 08:13

..wieder vom Sparen, aber sinnlose Unternehmen wie die "Statistik Austria" werden weiterhin von unseren Steuergeldern bezahlt.
Und nicht nur dieses Statistikunternehmen wird von unseren Geldern bezahlt, sondern noch viele Andere.

Wenn unsere Politiker ohne diese Unternehmen nicht denken können, dann sollten sie abdanken wegen Dummheit.

Ich steh voll hinter dem Landwirt Pühringer.
Endlich Jemand der sich traut etwas zu tun und die Mitbürger wachzurütteln über den "politischen Sauhaufen in Österreich".

Liebe Politiker - mochts nur weiter so und wir werden bald Zustände wie in GL bekommen.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.956 Kommentare)
am 29.06.2011 11:40

erfasst wird aus welchen Bundesland wer ankommt, wieviele Tage der bleibt, wann er abreist und dann noch die übrigen Länder der Welt und dann die Zusammenfassung! Diese wird monatlich abgeliefert und die Zeit dafür wird nicht bezahlt oder erstezt! Mit dieser Bürokratie, und da könnte ich 100 Fälle aufzeigen, sind wir so beschäftigt, dass wir für den Gast oder für ein Privatleben keine Zeit mehr haben! Nach 35 Jahren stand ich kurz wegen der enormen "Papierflut" aus allen Bereichen vor einem "burn out" und habe mich aus gesundheitlicher Vorsorge, weil ich das "Blinken" meines roten Lichtleins selbst erkannte, vom Betrieb getrennt! Die Verwaltungsreform, und eine "Einschätzung der Betriebe" zur Entlastung gehört angegangen! Der "Unübersichtlichkeit" ein Ende bereitet! Die Bürokratie belastet auch die Primarärzte, die sich doch auf die Operationen konzentrieren sollen dürfen! Warum kann bei einer Operation keine Videoaufzeichnung gemacht werden, zur Papierflut - Entlastung der Ärzte?

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 29.06.2011 08:07

...verzichtet er auch auf die Förderungen.
Weil mit seiner Keischn kann er seiner Oma erzählen, dass er ohne Stütze leben kann.

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no-name (79 Kommentare)
am 29.06.2011 09:54

Wenn den Konsumenten gesunde und frische Lebensmittel mehr wert sein würden und nicht alle immer nach den billigsten greifen würden, könnte sich Landwirt Pühringer anstatt seiner "Keischn" wahrscheinlich auch einen Top-Betrieb mit neuem Stall usw. leisten - dem ist leider nicht so, deshalb bekommen die Bauern Förderungen!
Wer sich allerdings einmal genauer mit den "Millionen-Förderungen für die Bauern" beschäftigt hat, der weiß, dass die riesigen Fördersummen Betriebe wie z. B. Molkereigenossenschaften und andere große Unternehmen, die von der Landwirtschaft "leben", kassieren.
Die Förderungen, die die Kleinbauern erhalten sind minimal, aber das kann ja jeder in der Transparenzdatenbank nachlesen...
Außerdem sollte man mal darüber nachdenken, wo wir ohne die vielen Bauern wären? Sicher, die Lebensmittel können wir importieren, aber wer kümmert sich dann um die Landschaft?
Unbewirtschaftete Wiesen, Felder und Berghänge würde den vielen Touristen wohl kaum anziehen, oder?

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 29.06.2011 12:30

... kann aber nur produzieren, wer auch rechnen kann.
Unter dem Deckmantel "gesunde Lebensmittel" wird da immer nach Förderungen gerufen.
Wenn aber der Schuster 3 Paar Schuhe im Jahr, der Wirt 3 Halbe Bier in der Wochn oder der Herr P. 3 Stiere im Jahr verkauft, geht sich das nicht aus.
Betriebswirtschaft lernen!

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( Kommentare)
am 29.06.2011 17:15

Betriebswirtschaft war für die Bauern immer schon ein Fremdwort, man wartete ruhig den Herbst ab, da wurden bzw. werden die Subventionen überwiesen und der neue Mercedes bzw. der übergrosse Traktor kann bestellt werden.
Wie ich einer Gazette vor kurzer Zeit entnommen habe, soll die "Landwirtschaft" von der Welser-Messe abgekoppelt werden und zu einem späteren Zeitpunkt ausstellen, weil sich die Händler da eine bessere Mezzie erwarten, weil da die Subventionen schon im Haus sind und daher auch verplant werden können.

Also, ein Bauernstand, der nach Subventionsplanung lebt und nicht nach wirtschaftlichen Grundsätzen ............ eine Schande für Österreich, die nur durch Streichung sämtlicher Subventionen sanktioniert gehört.

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bbw (2.105 Kommentare)
am 29.06.2011 07:25

eine behörde mit vollzugsgewalt ist!
dachte das ist ein überbezahlter sauhaufen in wien, die halt sinnlose statistiken raushauen auf die sich dann unsere hirnlosen politiker stützen!
man lernt dazu.
ich mag zwar keine bauern aber in diesem fall bin ich voll auf bauers seite!

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cicero (6.590 Kommentare)
am 29.06.2011 06:27

Wer braucht diesen sinnlosen Sauhaufen eigentlich ?
Lauter hochbezahlte Beamte, die dann schikanöse Aktionen abliefern.

Ich schlage vor, wir lassen den Stier Fredi auf diese Arsch*löcher los.
ER wird sie schon auf die Hörner nehmen.
Dann haben die Stiere auch wieder ihre Ruhe.

Noch besser:
Der Steuerzahler - also wir, die wir diese Idioten bezahlen - werden einfach die Mittel streichen.
Warum sollen wir einen solchen nutzlosen Sauhaufen überhaupt bezahlen ?
Ich habe überhaupt keinen Nutzen davon.
Ich sehe nur, wie ein Bauer sinnlos schikaniert wird.

Die Steuerzahler sparen sich eine schöne Stange Geld.
Die Statistik Austria geht niemandem ab.

Die Heinis von der Statistik Austria sollen einmal arbeiten gehen.
Damit sie lernen, wie man Geld wirklich verdient.

Daß die BH Freistadt bei diesem sinnlosen Spiel mitmacht, ist mir auch schleierhaft.
Das ist der nächste Haufen, den wir in Zukunft nicht mehr bezahlen.
Dann hört sich der Spaß auf.

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( Kommentare)
am 29.06.2011 02:54

weil Statistik Austria nicht in die bereit,s vorhandenen
Daten einsieht , sondern mit neuer Bombardierung an den
Bauern auffährt,so müsste in Wahrheit die Schlagzeile
heissen.

Lasst sie selber denken und nicht bestrafen,
würde dass Ansehen der Agrarier und der Bürokratie
verbessern.

Der Dreieck - Gänger zeigt Stärke und dass ist gut so,
obwohl das Tier der Geschädigte in diesem Fall ist,
und es tut mir sehr weh,weil Tiere auf dem Rücken solcher
banablen Statistiken, leiden müssen.

Wenn ich falsch liege,gilt d. Unschuldsv.

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