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Stiefvater wollte gelähmten Sohn retten: Beide starben

17. Dezember 2018, 00:05 Uhr
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Bildergalerie Zwei Todesopfer nach Brand in Bad Kreuzen
Zwei Todesopfer nach Brand in Bad Kreuzen  Bild: fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr

BAD KREUZEN. Trauer in Bad Kreuzen: Tragödie wenige Tage vor Weihnachten bei Brand im Mühlviertel.

Bei einer verzweifelten Rettungsaktion sind in der Nacht auf Sonntag in einem Wohnhaus in Bad Kreuzen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann hatte versucht, seinen gelähmten Stiefsohn zu retten.

Gegen 0.30 Uhr war in der Küche der Erdgeschoßwohnung des 45 Jahre alten Sohnes der Familie Feuer ausgebrochen. Jürgen N. war seit einem Skiunfall vor Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Der Sohn alarmierte seine Eltern im Obergeschoß. Die Mutter (66) lief zu einem Nachbarn, um die Feuerwehr zu verständigen, ihr Lebensgefährte Gerhard K. (69) blieb zurück, um dem gelähmten Stiefsohn zu helfen.

Der 69-Jährige schaffte es noch gemeinsam mit seinem Stiefsohn bis ins Vorzimmer des Hauses. Dort verließen ihn im dichten Qualm die letzten Kräfte. Beiden wurden später nur wenige Meter hinter der Haustür leblos von den Einsatzkräften gefunden.

Stiefvater wollte gelähmten Sohn retten: Beide starben
Atemschutztruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bild: fotokerschi.at

"Es fehlen uns die Worte für diese Tragödie", sagt Bürgermeister Manfred Nenning (VP). Mitten in der Nacht hatte ihn gestern der Anruf der Feuerwehr aus dem Schlaf gerissen. Nenning fuhr umgehend zum Einsatzort.

Das Schicksal hatte Familie N. bereits in den vergangenen Jahren auf eine harte Probe gestellt: "Seit einem Skiunfall Anfang der 90er Jahre saß der Sohn im Rollstuhl. Wenige Jahre später starb sein Vater an Herzversagen", sagt der Bürgermeister.

Trauer im ganzen Ort

"Bereits bei der Zufahrt zum Haus haben wir Flammen aus den Fenstern schlagen sehen", berichtet Einsatzleiter Markus Nösterer. "Dann haben wir erfahren, dass sich noch zwei Menschen in dem Gebäude befinden." Umgehend alarmierte der Einsatzleiter zusätzliche Kräfte. Insgesamt acht Wehren aus der Umgebung rasten nach Bad Kreuzen. Atemschutztrupps versuchten, sich durch die lodernden Flammen vorzukämpfen, um die Vermissten zu finden und zu retten. Vergeblich. "Wir konnten sie nur noch tot bergen", sagt Nösterer. Die Mutter und ein Nachbar, der ohne Erfolg versucht hatte, mit einen Feuerlöscher zu helfen, wurden vom Roten Kreuz mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus nach Amstetten gebracht.

> Video: Bei einem Wohnhausbrand im Mühlviertel in Oberösterreich sind zwei Männer ums Leben gekommen.

 

In Bad Kreuzen sitzt der Schock nach dem schrecklichen Unglück tief. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr kannten die beiden Opfer gut. "Das ist natürlich für alle eine besondere Belastung. Der beste Weg, so etwas aufzuarbeiten, ist, mit den Kameraden zu reden."

Das schwer beschädigte Wohnhaus wurde wegen Einsturzgefahr von den Behörden gesperrt. Ermittler vermuten, dass der Brand durch einen Hitzestau in einem defekten mobilen Heizlüfter ausgelöst worden ist.

Bürgermeister Nenning verspricht, dass Bad Kreuzen die Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit sicher nicht im Stich lassen wird. "Wir werden sie natürlich unterstützen, wo immer wir können." (hip)

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