Soldat überlebte Lawinenabgang: „Möchte bald wieder sporteln“
LINZ. Knapp entging der Soldat Pyotr K. aus Kirchham (Bezirk Gmunden) bei einem Lawinenabgang im Kosovo dem weißen Tod. Er erlitt schwere Verletzungen und schwebte in Lebensgefahr. „Nun geht es wieder bergauf“, sagte er gestern im Linzer AKH.
„Auf dem Berg wurde das Wetter immer schlechter. Wir wollten von der Patrouille schon umkehren“, sagt der 25-jährige Korporal Pyotr K. über die Augenblicke vor dem Lawinenabgang. „Dann begann sich der Boden unter unseren Füßen zu bewegen. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich das Gleichgewicht verloren habe. Überall war Schnee, es war finster. Ab dann weiß ich nichts mehr.“
Am Nachmittag des 26. Februar war der Korporal der KFOR-Truppe (Friedenseinheit im Kosovo) mit einem Kameraden im Raum Brezovica im Kosovo auf Patrouille. Sie waren mit Schneeschuhen unterwegs. Gegen halb vier Uhr löste sich das Schneebrett. K. wurde 96 Meter über eine steile Felswand mitgerissen und verlor das Bewusstsein.
„Mein Begleiter hatte mehr Glück. Die Lawine riss ihn in flaches Gelände. Er konnte sich selbst befreien und danach mir helfen. Er fand mich im Schnee, weil meine Hand herausragte“, sagte K. Sein Kamerad grub ihn aus, reanimierte ihn und forderte Hilfe an. Mit dem Hubschrauber wurde der Kirchhamer ins Feldspital nach Prizren geflogen.
Die Schneemassen hatten ihn schwer verletzt: Neben einer Gehirnerschütterung und Serienrippenbrüchen erlitt er Risse in Lunge, Zwerchfell und Darm. Noch in Prizren operierte ein österreichischer Chirurg den Korporal, der zu diesem Zeitpunkt in Lebensgefahr schwebte. Am folgenden Tag wurde K. in das AKH nach Wien geflogen, wo er auf der Intensivstation weiter behandelt wurde. Nach Auskunft von Ärzten überlebte der Oberösterreicher dank seines guten körperlichen Zustandes. Seine Wirbelsäule blieb unverletzt, langfristige Schäden werden voraussichtlich nicht bleiben.
Der Berufssoldat, der dem Jägerbataillon 25 in Klagenfurt angehört, wurde auf eigenen Wunsch vergangene Woche mit dem Militärhubschrauber in das AKH Linz überstellt.
„Ich will jetzt im Krankenhaus möglichst viel selbst machen, dass ich schnell gesund werde. Ich möchte bald wieder sporteln“, sagt K. Auch an seinen Beruf denkt der 25-Jährige bereits wieder: „Trotz dieses Unfalls kann ich mir weitere Auslandseinsätze vorstellen.“