Sensationsgeburt in Wels: 60-Jährige bekam Zwillinge

WELS. Eine 60-Jährige bekam am Mittwoch im Klinikum Wels-Grieskirchen Zwillinge, Mutter und Babys sind wohlauf.
Die Frage, wie es zu der Schwangerschaft kam, beantwortet der Leiter der Geburtshilfeabteilung, Klaus Reisenberger, nur allgemein: In der Regel laufe das über Eizellenspenden im Ausland. Die im Jänner beschlossene Novelle zum Fortpflanzungsmedizingesetz erlaubt zwar auch in Österreich Spenden, 60-jährige müssten dafür aber auch künftig ins Ausland reisen. Das Gesetz sieht für die Empfängerin ein Höchstalter von 45 Jahren vor.
Das entspricht etwa der natürlichen Fruchtbarkeitsgrenze, für deren Einhaltung auch Reisenberger plädiert. Ob künstliche Befruchtung älterer Frauen "medizinisch Sinn macht, ist eine spannende Frage". Die Schwangerschaft einer 60-Jährigen sei an sich komplikationsträchtiger, auch wenn im aktuellen Fall alles gut gegangen ist. Ein ethisches Urteil will der Primar jedenfalls nicht fällen: "Denn hätte man die Eizellenspende nicht gemacht, wären die Kinder jetzt nicht auf der Welt."
Dass eine Frau mit 60 Mutter wird, kommt extrem selten vor. Nach Angaben der Statistik Austria war das seit 1970 nur zweimal der Fall. Die Welser Zwillingsgeburt ist demnach überhaupt ein österreichisches Unikum. Die Zahl der Frauen, die zwischen 50 und 59 noch Nachwuchs bekommen, ist allerdings deutlich steigend: 1970 waren es zwei, 2010 elf, 2013 schon 23.