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Sensationelle Wende im Mordfall Posch: Experte fand Täter-DNA nach 25 Jahren

Von Gerhard Lukesch   02.Februar 2013

Für den bisher unbekannten Mörder von Martina Posch (17) aus Vöcklabruck, der das Mädchen 1986 erwürgt hatte, könnte es eng werden: Mehr als 25 Jahre nach der Tat wurde von Experten der Gerichtsmedizin Salzburg eine DNA-Spur des bisher unbekannten Täters isoliert. Diese wird derzeit mit möglichen Verdächtigen abgeglichen. Treffer gibt es noch keinen: In den vergangenen Monaten konnten zehn Männer, die zum engeren Verdächtigenkreis gehörten, eindeutig ausgeschieden werden.

Erster Versuch 1998

Bereits im Jahr 1998 hatte die damals zuständige Untersuchungsrichterin des Landesgerichtes Wels bei der Gerichtsmedizin Salzburg angefragt, ob es möglich wäre, eventuelle DNA-Spuren des Täters im Mordfall Posch zu isolieren. Mit der damaligen Technik gelang dies jedoch nicht.

Vor knapp zwei Jahren versuchten es Mordermittler des Landeskriminalamtes Oberösterreich wieder. Und das Unglaubliche geschah: Unter den noch immer bei der Obduktion 1986 sichergestellten Fingernägeln von Martina Posch konnte – obwohl die Leiche im Wasser gelegen war – eine männliche DNA-Spur gesichert werden. Gerichtsmedizin und Kriminalisten sind sich sicher, dass sie vom Täter stammt.

Sofort begannen wieder Recherchen der Kriminalisten, und viele der Befragten waren überrascht: „Ich habe es gar nicht glauben können, dass die Kriminalisten wirklich noch immer im Fall von Martina ermitteln“, sagte eine Freundin des Mordopfers den OÖNachrichten.

Tod im Morgengrauen

Die Beamten haben den Fall nie vergessen: Denn eines der bisher größten Rätsel in der oberösterreichischen Kriminalgeschichte begann am 12. November 1986. Um 6.40 Uhr verließ Martina das Haus ihrer Mutter in der Spiegelfeldstraße 36. Obwohl sie an diesem Mittwoch eigentlich Urlaub gehabt hätte, wollte sie mit dem Bus zu ihrem Arbeitsplatz nach Attnang-Puchheim fahren, weil ihr Freund Herbert (19) in die Berufsschule musste. „Ich hab’ sie noch aus dem Haus laufen gehört und gedacht, dass sie den Bus sicher nicht erreichen wird“, erinnert sich später ihr Großvater Michael Schuster. Das 166 Zentimeter große Mädchen kommt bei der rund 100 Meter entfernten Bushaltestelle nicht an. Der Bus fährt ohne sie ab, Martina ist in zwei Minuten wie vom Erdboden verschwunden.

Für Martinas Mutter Maria Oberndorfer und Herbert begannen Tage der Verzweiflung zwischen Hoffen und Bangen. „Es muss ihr etwas passiert sein“, befürchteten sie bereits am Abend des 12. November. Sie fertigten „Steckbriefe“ an, die sie verteilten, aber Martina blieb verschwunden.

Leiche lag am Mondsee-Ufer

Die Leiche von Martina Posch wurde schließlich am 22. November 1986 am Ufer des Mondsees entdeckt. Der in zwei Plastikplanen gewickelte teilweise entkleidete Körper lag im rund 30 Zentimeter tiefen Wasser. Schnell gingen die Ermittler von einem Sexualmord aus, doch Hunderte Überprüfungen verliefen ergebnislos.

Mit der DNA des Täters haben die Kriminalisten aber doch noch eine reelle Chance, den Mörder auszuforschen.

 

Die OÖN haben bereits im November 2006 über den ungeklärten Fall berichtet.

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