Schützen wir den Boden und retten wir die Bienen
LINZ. Pro Oberösterreicher sind bereits 297 Quadratmeter Boden zubetoniert oder asphaltiert - um ein Viertel mehr als im Jahr 2001.
Insgesamt sind es in unserem Bundesland 1.030 Quadratkilometer, die allein im Vorjahr der „Versiegelung“ geopfert wurden - 42 Quadratkilometer mehr als vier Jahre zuvor. Angesichts dieser aktuellen Daten spricht Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) von einem „dauerhaften Verlust biologisch produktiven Bodens.“
Mit der Kampagne „Oberösterreich blüht auf“ zeigt das Umweltressort diese dramatische Entwicklung auf. Der Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Vögel nimmt mit dem Zuwachs des Bodenverbrauchs und der Flächenversiegelung schrittweise ab, sagt Anschober. „Retten wir die Bienen“, das Motto unserer OÖN-Initiiative - dafür ist laut Anschober Bodenschutz die Voraussetzung.
12,4 Hektar. Das entspricht der Fläche von zwölf Fußballfeldern. So viel wird pro Tag in Österreich verbaut. „Im Vergleich dazu liegt der Zielwert der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie bei maximal 2,5 Hektar“, sagt Anschober. Damit liegt Österreich EU-weit im (negativen) Spitzenfeld.
2300 Quadratkilometer Boden sind bundesweit „versiegelt“, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt. Das sind um 430 Quadratkilometer mehr als im Jahr 2001. „Was fehlt, ist ein bundesweiter Masterplan gegen die Bodenversiegelung, der in den Landesgesetzen verankert ist“, sagt Anschober. Die Bodenfunktionen müssten in die Gesetzgebung Eingang finden, Industriebrachen und Leerstände genutzt werden.
Und es brauche ein „strategisches Flächenmanagement mit konkreten Zielwerten.“ Denn: „Je größer die Flächenverluste, desto größer der Nutzungsdruck für die Landwirte und desto weniger Platz bleibt für Biene & Co.“ Kritik übt Anschober an der aktuellen Grundverkehrsgesetz-Novelle, die dazu führe, „dass künftig bis zu hundert Hektar Flächen ohne Prüfung aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden können.“ Jährlich verliert Österreich 0,5 Prozent seiner Agrarflächen. Schreitet diese Entwicklung fort, „gäbe es in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr.“ In den vergangenen 50 Jahren wurden 3000 Quadratkilometer Felder und Wiesen verbaut - so viel wie die gesamte Ackerfläche Oberösterreichs. Der Wiederaufbau eines fruchtbaren Bodens dauert rund 500 Jahre.
Was tun gegen diese bedenkliche Entwicklung? Etwa durch die Bodenfunktionskarten, die den Gemeinden als neue Grundlage der Raumplanung dienen sollen. Und durch die Ausbildung kommunaler Raumplanungsbeauftragter durch das Klimabündnis O.Ö. Workshops für Gemeinden und Schulen bietet außerdem das „Bodenbündnis O.Ö.“ an. Derzeit sind schon 58 Gemeinden dabei.
wie nennt man das Beharren auf einen falschen Kurs, wir wissen, dass es schlecht ist und machen trotzdem weiter?
Dazu heute den Ausweg gefunden: Unruhig bleiben
Science Fiction und Science Facts gleichzeitig
>> Haraway will das stagnierende Projekt des Homo sapiens als eines sich selbst erzeugenden und den Planeten zerstörenden Unternehmers zerschreddern und aus dem unterkomplexen Humanen zukunftsfähigen Humus kompostieren.
Wie wäre es, gleich in Linz Konsequenzen zu ziehen? Als Medium könnten die oön dieses Thema direkt bei Fehlplanungen wie dem LASK Stadion auf der grünen Wiese ohne ÖV Anbindung ansprechen. ....
Es lebe die Betonlobby!
Beim nächsten Hochwasser (und jenes kommt bestimmt) schreien eh wieder alle (zurecht).
Geschehen wird wieder nix, da auch hier die Gier das Hirn frisst...
betonieren ist Wachstum -> Arbeitsplätze -> Wählerstimmen.
Der Frass aus dem Diskonter, das Wasser fliesst unendlich aus dem Wasserhahn, u. mit dem Flieger nach Süden ist man alle Sorgen los.
Dem Zivilisierten sind die lebensnotwendigen Prioritäten abhande gekommen.
Warum quer denken, wenns bequemer auch geht ...
Österreich ist halt ein Entwicklungsland.