Schlägerei am Bahnhof: ÖBB verstärken Sicherheitsteam

Von (sc)   08.März 2018

Innerhalb weniger Tage kam es am Linzer Hauptbahnhof zu zwei Gewalttaten mit Verletzten. Nachdem am Freitag drei Asylwerber zwei junge Afghanen mit Messern bedrohten und deren Handys raubten, gab es am Dienstagabend eine Rauferei zwischen ausländischen Jugendlichen. Ein 15-jähriger Afghane musste mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus gebracht werden. Die ÖBB reagieren auf die Vorfälle, indem sie das Sicherheitspersonal verstärken, wie ÖBB-Oberösterreich-Pressesprecher Karl Leitner sagt.

Hausverbote verhängt

Am Tag patrouillieren mehrere Einsatzpersonen mit Hundestreife am Bahnhof. In den nächsten Tagen sollen mobile Sicherheitsbedienstete aus dem Bundesland abgezogen werden, um das Team in Linz zu verstärken, so Leitner. Über die Beteiligten an der Rauferei wird zusätzlich ein Hausverbot verhängt.

Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen dürften auch bei den Pendlern und Beschäftigten am Hauptbahnhof Erleichterung auslösen. Westbahn-Mitarbeiter Thomas M. erzählte beim OÖN-Lokalaugenschein, dass sich seine Kolleginnen oft unbehaglich fühlen, wenn sie abends durch den Bahnhof gehen. "Gerade am Wochenende gibt es Ansammlungen von Jugendlichen beim Raucherplatz, die unangenehm zu beobachten sind."

Pendlerin Kathi F., die zwei Mal täglich am Bahnhof vorbeikommt, sagt, dass sie "eher schnell durch den Bahnhof huscht", um den Gruppen "zu entgehen". Auch zwei 15-jährige Schülerinnen berichten, dass ihnen schon öfter "nachgepfiffen" wurde und sie sich "nur so mittel" sicher fühlen. Dass sich vermehrt Frauen unsicher fühlen, bemerke auch die Polizei, sagt Pressesprecher David Furtner.

Für die Sicherheit ist auch die mobile Bereitschaftseinheit der oberösterreichischen Polizei zuständig, die eigens für die Überwachung der "Hotspots" im Zentralraum von Linz geschaffen wurde. Allerdings läuft der Probebetrieb nur noch bis Ende April. Kommende Woche ist Innenminister Herbert Kickl (FP) zu Gast in Linz. "Ich erwarte mir vom Innenministerium ein klares Bekenntnis zur Bereitschaftseinheit", sagte gestern Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP).

Bereits Ende Jänner hatte ein Sprecher des Innenministeriums im Gespräch mit den OÖNachrichten versichert, dass die Bereitschaftseinheit nach dem Probebetrieb in einen Regelbetrieb übergehen solle.