Runder Tisch: Heftige Debatte in 90 Minuten

Von OÖN   08.September 2017

Danach gaben sich die Teilnehmer bei den Interviews betont harmonisch. Doch zuvor sollen angeblich die Fetzen geflogen sein. Am Ende waren sich Bürgermeister Klaus Luger, Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP), Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP), Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) und Lorenz Potocnik (Neos) aber doch einig: Die Politiker entschieden sich gegen die Umwidmung der Grünland-Fläche und damit gegen einen Dauerparkplatz.

Langwieriger Prozess

"Es wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig gewesen. Dieser Prozess würde mehrere Jahre dauern", sagte Verkehrs-Stadtrat Markus Hein (FP). Weil Parken auf dem Areal jedoch illegal ist, hätte der gesamte Prozess durchlaufen werden müssen, dies hätte eineinhalb bis zwei Jahre gedauert. Das wollte keine der fünf Parteien. "Es ist wäre unklug, den Platz für diese Zeit zu sperren und ihn dann doch wieder freizugeben."

Zum Thema geworden war die widmungswidrige Nutzung des Urfahranermarkt-Geländes als Parkfläche durch Pläne der Stadt Linz, dort Gebühren einzuführen.

 

Was wird mit dem Gelände passieren?

Der Urfahraner Jahrmarkt im Frühling und Herbst bleibt.
Dafür haben sich die Politiker nach dem gestrigen Runden Tisch ausgesprochen. Was jedoch während der Leerlaufzeiten, in denen keine Veranstaltungen stattfinden, mit dem Gelände passiert, ist noch offen.

Die Vorschläge, was mit dem Jahrmarktgelände nach der Sperre passiert, waren bunt und teilweise abstrakt: Die Ideen reichten von einem Campingplatz für Radtouristen, eine Badebucht, Gastronomiebetriebe, bis hin zu einer Kunstplattform, auf der ein Eisenbahnbrücken-Bogen aufgestellt wird.

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, will die Politik die rechtlichen Rahmenbedingungen klären. Denn das Areal neben der Donau ist in der Hochwasserzone. Das heißt, dass es klare rechtliche Vorgaben gibt. Die Ergebnisse der Prüfung sollen noch im Herbst vorliegen.

Ab dann soll ein Kooperatives Planungsverfahren, wie etwa bereits beim Wohnprojekt für das Kasernenareal in Ebelsberg durchgeführt, starten. Das bedeutet, dass Anrainer, Architekten und Interessensvertreter in die Nachnutzungspläne eingebunden werden. Den Linzern ein Stück Linz zurückgeben, lautet die Leitlinie. Eine Plattform könnte auch das Onlineportal meinlinz.at sein.

Eine Idee, die Bürgermeister Klaus Luger bereits gestern präsentierte: Das Gelände könnte für Veranstaltungen wie Konzerte genützt werden. Er sei bereits mit Veranstaltern in Gesprächen. Aber: Konkrete Ideen für die Nachnutzung werden erst im Sommer 2018 vorliegen.