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Rückblick: Oberösterreichs Lebensretter 2014

Von Judith Pointner, 29. Dezember 2014, 17:54 Uhr

OBERÖSTERREICH. Neben vielen Tragödien gab es im vergangenen Jahr auch Geschichten, die ein gutes Ende genommen haben - Dank couragierten Landsleuten, die durch Zufall zu Lebensrettern wurden.

Viel trauriges haben wir in den Jahresrückblicken 2014 lesen müssen: Tödliche Unfälle, Familientragödien, Mord, Umweltkatastrophen...Aber es gibt sie noch, die schönen Geschichten, die Lichtblicke, die uns an das Gute in der Welt glauben lassen. Aus diesem Anlass - und weil nicht immer alles nur schlecht ist - wollen wir sieben Geschichten aus dem vergangenen Jahr hervorholen, in denen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, und nicht gezögert haben, ihren Landsleuten zu helfen. Unverhofft sind sie zu Lebensrettern geworden und sollen stellvertretend für all jene stehen, die im vergangenen Jahr selbstlos gehandelt und angepackt haben. 

Mai: Ein Pensionist aus dem Bezirk Steyr hat zwei engagierten Fischern sein Leben zu verdanken. Der 56- und 72-Jährige entdeckten den reglosen Körper des 73-Jährigen im Gemeindegebiet von Sierning im Steyr-Fluss treiben. Während einer der Männer den Kopf des Pensionisten über Wasser hielt, verständigte der zweite die Rettungskräfte, die den Verunglückten aus dem Wasser bargen und in ein Krankenhaus brachten. 

Fischer und Polizist wurden zu Lebensrettern
Hier fanden der Fischer und der Polizist den 73-Jährigen leblos im Wasser treibend. Bild: Werner Kerschbaummayr (foto-kerschi.at)

Bild: www.foto-kerschi.at

Juli: Schnell reagiert hat auch der neunjährige Alexander Brunnmayr, als er an einem heißen Julitag den Körper eines Kleinkindes im Freibad in Garsten im Wasser treiben sah. Der Bub holte sofort seine Mutter, die den Dreijährigen, der in einem unbeaufsichtigten Moment in das Becken gestürzt war, aus dem Wasser zog. Sie trug den leblosen kleinen Körper zum Bademeister, der erste Hilfe leistete. Das Kind konnte dank des schnellen Eingreifens reanimiert werden. 

Lebensrettung im Freibad Garsten
Der neunjährige Alexander Brunnmayr fand den Dreijährigen im Planschbecken. Bild: www.foto-kerschi.at

Bild: www.foto-kerschi.at

August: Auch drei junge Mühlviertler haben nicht lange gezögert, als sie an einem Vormittag im August zufällig einen in Not geratenen Kanufahrer in der Linzer Donau entdeckten. Christoph Bernecker (24) sprang zu dem 68-jährigen Linzer ins Wasser und hielt ihn so lange fest, bis seine Freunde Herbert Pherstorfer und Matthias Lindorfer die beiden mit einem Seil ans Ufer gezogen hatten. Ohne diese selbstlose Hilfsaktion wäre der vollkommen erschöpfte Mann vermutlich in den Fluten ums Leben gekommen. 

Kanufahrer aus der Donau gerettet
Matthias Lindorfer, Christoph Bernecker und Herbert Pherstorfer (v.l.) Bild: Polizei

Bild: polizei

August: Vor dem Feuertod hat eine 18-jährige Schülerin ihren Nachbarn im Innviertel bewahrt. Als Vanessa Baier merkwürdigen Geruch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses in Braunau wahrnahm, ließ sie nicht locker und machte sich auf die Suche nach der Quelle. Im neunten Stock hatte ein 85-Jähriger beim Erhitzen einer Kanne einen Schwächeanfall erlitten und lag hilflos am Boden während sich in der Wohnung bereits dichter Rauch ausgebreitete. Weil die 18-Jährige schnell reagierte, konnte die Feuerwehr einen großen Brand verhindern und den Mann retten. 

AUT, Fototermin, Lebensretterin
Vanessa Baier Bild: Daniel Scharinger (Daniel Scharinger)

Bild: Scharinger

September: Für sein Engagement ist der pensionierte Wirt Karl Luger aus Uttendorf sogar als "Oberösterreicher des Jahres" nominiert. Als er an einem Sonntagabend Schreie hörte, ließ er alles liegen und stehen und folgte den Rufen. Im nahen Schwemmbach entdeckte er eine Mutter mit ihren zwei Kindern im Wasser. Ihr vierjähriger Sohn war in den Bach gestürzt, die 30-Jährige und die elfjährige Schwester hatten vergeblich versucht, ihn zu retten. Luger zog die drei aus dem Wasser und bewahrte so eine ganze Familie vor dem Ertrinken. 

Karl Luger
Wirt Karl Luger aus Uttendorf (Braunau) hat im September eine Frau und zwei Kinder vor dem Ertrinken gerettet. Ein Vierjähriger war schon bewusstlos, als ihn der Wirt aus dem Schwemmbach zog - der Kleine überlebte ohne bleibende Schäden. Bild: mala

Bild: mala

Dezember: Vor einem bissigen Rottweiler ist Robert Kastinger, dem Inhaber des Spar-Marktes in St. Johann am Walde, nicht zurückgeschreckt. Der Hund war von zuhause ausgerissen und hat zwei Buben auf dem Parkplatz des Geschäfts angefallen und verletzt. Kastinger gelang es unter Aufwendung all seiner Kräfte den aggressiven Hund von den Kindern wegzuzerren und in eine Hütte zu sperren. Sein Engagement hat der Geschäftsmann mit einer Bisswunde bezahlt.

Dezember: Einem beherzten Taxifahrer hat ein älteres Ehepaar aus Regau (Bezirk Vöcklabruck) sein Leben zu verdanken. Andreas Söllinger und sein 36-jähriger Fahrgast Roland Schuster hatten dichten Rauch bei einem Einfamilienhaus bemerkt und angehalten. Der Taxler weckte die Bewohner, einen 87-Jährigen und seine 86-jährige Ehefrau und half ihnen ins Freie, nachdem er die Feuerwehr alarmiert hatte. Dank ihm kamen die beiden mit einer leichten Rauchgasvergiftung davon. 

Beherzte Retter
Das betagte Ehepaar mit ihren Rettern, rechts der Taxilenker Andreas Söllinger und links der Fahrgast Roland Schuster. Bild: Helmut Klein

Bild: Klein 

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